Tra­di­tio­nel­les Fisch­essen der CSU Lichtenfels

Beim tra­di­tio­nel­len Fisch­essen des CSU-Stadt­ver­ban­des gibt es etwas zu fei­ern. Der Wahl­kampf für die Euro­pa­wahl wirft sei­ne Schat­ten voraus.

Am Frei­tag fand das tra­di­tio­nel­le Fisch­essen des CSU-Stadt­ver­ban­des Lich­ten­fels statt. Nach der Begrü­ßung des Vor­sit­zen­den Chri­sti­an Bau­er erteil­te er Staats­se­kre­tär und Mit­glied des Land­tags Mar­tin Schöf­fel das Wort.

„Wir befin­den uns in einer schwie­ri­gen Aus­gangs­si­tua­ti­on“, begann er, „aber wir dür­fen nicht alles nur schwarz­ma­len.“ Zwar wür­den sich die Rah­men­be­din­gun­gen des Bun­des auch auf Bay­ern aus­wir­ken, aber der Haus­halt in Bay­ern wäre sta­bil, und das Enga­ge­ment der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, vor allem im Bereich des Ehren­am­tes, gäben ihm Hoff­nung. „Den­noch“, so Schöf­fel wei­ter, „wenn ich sehe, wie vie­le Men­schen auf die Stra­ße gehen, wie vie­le Men­schen zur­zeit demon­strie­ren, da kann ich nur sagen: So kann es nicht wei­ter­ge­hen.“ Die Poli­tik des Bun­des wäre mit­tel­stands­feind­lich, die letz­ten Steu­er­erhö­hun­gen wären Gift für das Kon­sum­kli­ma. „Wir haben zu hohe Ener­gie­ko­sten, wir haben zu viel Büro­kra­tie.“ Die Bun­des­re­gie­rung gäbe den Men­schen kei­ne Per­spek­ti­ve, kei­ne Anrei­ze. „Da wer­den Erleich­te­run­gen ange­kün­digt, und dann, von jetzt auf gleich, da heißt es, dass das schon wie­der nicht mehr gilt“, spiel­te er auf die För­de­run­gen bei den E‑Autos an. „Und dann weiß kei­ner, was denn nun gilt. Wie beim Hei­zungs­ge­setz. Öl ja? Oder doch nicht? Gas? Da hat am Ende kei­ner mehr durch­ge­blickt, das hat nur zu Unver­ständ­nis und feh­len­der Akzep­tanz geführt.“ Deutsch­land habe die höch­sten Steu­er­ein­nah­men, aber das Geld wer­de an den fal­schen Stel­len aus­ge­ge­ben. „Wir haben ein star­kes Land mit einer star­ken Indu­strie und einem star­ken Mit­tel­stand, aber gera­de da wird alles dar­an gesetzt, es zu zer­stö­ren.“ Es wür­den ver­stärkt Unter­neh­men die Pro­duk­ti­on ins Aus­land ver­la­gern, weil man dort bil­li­ger pro­du­zie­ren kön­ne. Und damit gin­gen, neben den Arbeits­plät­zen, auch viel Know-How ver­lo­ren. „Die­se Bun­des­re­gie­rung ist am Ende“, so Schöf­fel, „ent­we­der han­delt sie jetzt oder sie tritt zurück.“ Das löste unter den Anwe­sen­den star­ken Bei­fall aus.

Aus sei­ner Sicht müs­se man wie­der wett­be­werbs­fä­hig sein. Das begän­ne schon bei den Ener­gie­prei­sen. „Wir haben hier Atom­kraft­wer­ke abge­schal­tet, die vom Sicher­heits­ni­veau das Beste sind, was man bau­en kann, und jetzt kau­fen wir den Atom­strom in der Tsche­chei ein, wo wir nicht wis­sen, wie sicher die Din­ger da sind. Wir schal­ten Koh­le­kraft­wer­ke ab und wol­len Ölhei­zun­gen ver­bie­ten. Das ist doch irre!“ Klar wäre aber auch, man müs­se mit Sicher­heit mehr in erneu­er­ba­re Ener­gien inve­stie­ren und in grü­nen Was­ser­stoff, aber ohne wie­der in neue Abhän­gig­kei­ten zu gera­ten. Dazu bedür­fe es mehr For­schung und Ent­wick­lung, da müs­se die Wirt­schaft ent­la­stet werden.

Zum The­ma Bür­ger­geld bezog er klar Stel­lung. „Wer gesund ist und arbei­ten kann, der soll, der muss arbei­ten. Wer alt ist, wer krank ist und Unter­stüt­zung braucht, der soll sie erhal­ten. Aber der Berufs­wunsch Bür­ger­geld, das muss weg!“ Man habe 5,5 Mil­lio­nen Bür­ger­geld­emp­fän­ger, von denen 3,9 Mil­lio­nen durch­aus in der Lage wären, sich ihren Lebens­un­ter­halt zu ver­die­nen. Und er weh­re sich dage­gen, dass jeder, der nach Deutsch­land käme, Bür­ger­geld erhal­te. Und hier schlug er den Bogen zur Wahl zum Euro­päi­schen Par­la­ment. „Wir haben kei­ne Außen­gren­zen, wir sind umge­ben von siche­ren Dritt­staa­ten. Wer Hil­fe braucht, der soll sie bekom­men, aber es kann nicht sein, dass ande­re Län­der ein­fach alles durch­win­ken, weil sie nach Deutsch­land wol­len.“ Man brau­che siche­re Außen­gren­zen, wo man bereits die Vor­aus­set­zun­gen prü­fe, man brau­che rechts­si­che­re Abkom­men mit den Staa­ten, um die­je­ni­gen ohne Anspruch auf Asyl wie­der zurück­schicken zu kön­nen. „Aber das ist Sache der EU, und da muss gehan­delt wer­den, das geht aber nur mit einer star­ken Betei­li­gung von uns.“ „Wir in Bay­ern haben das Recht, an unse­ren Gren­zen zu kon­trol­lie­ren und Schlei­er­fahn­dun­gen durch­zu­füh­ren.“ Und er befür­wor­te die Bezahl­kar­te, die jetzt käme. „Da kann man 50 Euro abhe­ben. Damit bleibt das Geld, das wir die­sen Men­schen geben, im Land und wird nicht ins Aus­land transferiert.“

Ver­lo­re­nes Ver­trau­en müs­se zurück­ge­won­nen wer­den, so Schöf­fel. Wenn jeder sei­nen Bei­trag lei­ste, dann kön­ne man viel tun. „Die Wert­schöp­fung muss wie­der im Land blei­ben. Die Unter­neh­men brau­chen eine Sicher­heit, dass ihr Unter­neh­men auch Gewin­ne machen kann. Dazu gehört, dass Unter­neh­mens­ge­win­ne, die re-inve­stiert wer­den, steu­er­frei blei­ben. Die weg­ge­fal­le­ne Redu­zie­rung der Mehr­wert­steu­er in der Gastro­no­mie muss zurück­ge­nom­men wer­den, die Büro­kra­tie muss abge­baut wer­den, der Agrar­die­sel muss blei­ben.“ Und es wäre ein Unding, dass man im Bun­des­tag über­legt, wie man legal die Schul­den­brem­se aus­he­beln kön­ne. „Man kann doch jeden Euro nur ein­mal aus­ge­ben. Man soll­te ler­nen, mit dem aus­zu­kom­men, was man hat.“

Nach der Ehrung (v. li.) Christian Bauer (Vorsitzender Stadtverband Lichtenfels), Sabine Rießner (20 Jahre), Kathrin Roth (10 Jahre), Ronald Kaiser (25 Jahre) und Staatssekretär Martin Schöffel.

Nach der Ehrung (v. li.) Chri­sti­an Bau­er (Vor­sit­zen­der Stadt­ver­band Lich­ten­fels), Sabi­ne Rieß­ner (20 Jah­re), Kath­rin Roth (10 Jah­re), Ronald Kai­ser (25 Jah­re) und Staats­se­kre­tär Mar­tin Schöffel.

Sei­ne Rede erhielt gro­ßen Bei­fall und stieß auf brei­te Zustim­mung. Im Anschluss durf­te er noch eini­ge Ehrun­gen vor­neh­men. So wur­den Kath­rin Roth für zehn Jah­re, Sabi­ne Rieß­ner für 20 Jah­re und Ronald Kai­ser für 25 Jah­re akti­ve Mit­glied­schaft geehrt. Auch Mar­kus Öster­lein, Vor­sit­zen­der des Bezirks­ver­ban­des der JU Ober­fran­ken und Zweit­stim­men­kan­di­dat für die kom­men­de Euro­pa­wahl, über­brach­te sei­ne Glück­wün­sche. Danach saß man noch lan­ge bei Gesprä­chen und klei­ne­ren Debat­ten zusammen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert