DGB Mit­tel­fran­ken ver­wun­dert über Demo­auf­ruf des vbw

Deut­sche Wirt­schaft benö­tigt siche­re Inve­sti­tio­nen und star­ke Demo­kra­tie – kei­ne Demon­stra­tio­nen für Steuersubventionen

Der DGB Mit­tel­fran­ken ist ver­wun­dert über den Auf­ruf des Ver­ban­des der Baye­ri­schen Wirt­schaft (vbw) zu einer Demon­stra­ti­on des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­ban­des in Nürn­berg. Bei der Demon­stra­ti­on soll es um nied­ri­ge­re Unter­neh­mens­steu­ern, Büro­kra­tie­ab­bau und den Abbau der Steu­er­gut­schrif­ten für Kraft­stof­fe bei Landwirt*innen gehen.

Ste­phan Doll, Geschäfts­füh­rer des DGB Mit­tel­fran­ken, sagt: „Ich rei­be mir schon etwas die Augen, dass der vbw, der ja sonst prak­tisch nie zu Demos auf­ruft, plötz­lich zu Demon­stra­tio­nen des Bau­ern­ver­ban­des mobi­li­sie­ren will. Beson­ders auf­fäl­lig ist das Feh­len des baye­ri­schen Arbeit­ge­ber­ver­ban­des z.B. aktu­ell bei den Demon­stra­tio­nen gegen Rechts, bei denen bay­ern­weit hun­dert­tau­sen­de Men­schen auf die Stra­ße gegan­gen sind. Auch Vertreter*innen der Wirt­schaft erken­nen mitt­ler­wei­le die rech­te Gefahr für Deutsch­land und die Wirt­schaft. Umso mehr ver­wun­dert, dass der Spit­zen­ver­band der Arbeit­ge­ber sich bei die­sen Demon­stra­tio­nen über­haupt nicht enga­giert. Der vbw könn­te hier auch ein star­kes Zei­chen set­zen und der Alli­anz gegen Rechts­extre­mis­mus in der Metro­pol­re­gi­on beitreten.“

Der DGB for­dert zur Unter­stüt­zung der Wirt­schaft ein mil­li­ar­den­schwe­res Inve­sti­ti­ons­pro­gramm und ein ver­läss­li­ches Inve­sti­ti­ons­um­feld für Unter­neh­men zur Siche­rung von Arbeits­plät­zen. Dafür ist aus Sicht des DGB und dem arbeit­ge­ber­na­hen Insti­tut der deut­schen Wirt­schaft ein Auf­wei­chen oder die Abschaf­fung der star­ren Schul­den­brem­se nötig. Der DGB Mit­tel­fran­ken ist über­rascht, dass die For­de­rung nach einer Locke­rung der Schul­den­brem­se nicht Teil der Demon­stra­tio­nen sein wird.

„Wir benö­ti­gen eine gute Aus­stat­tung der öffent­li­chen Hand für die Her­aus­for­de­run­gen der Kli­ma­trans­for­ma­ti­on. Extrem­wet­ter macht ja auch der Land­wirt­schaft sehr zu schaf­fen. Als DGB ste­hen wir natür­lich auch hin­ter einem Abbau von Büro­kra­tie. Lei­der zeigt ein Blick in die Ver­gan­gen­heit, dass der vbw unter Büro­kra­tie oft Schutz­vor­schrif­ten (z.B. Arbeits­zeit­be­gren­zung) für Arbeitnehmer*innen ver­steht. Wäre es dem vbw ernst mit sei­nen Anlie­gen, wür­de er auch für die Locke­rung der Schul­den­brem­se demonstrieren.

Grund­sätz­lich sind Demon­stra­ti­on in einer Demo­kra­tie ein wich­ti­ger Teil der demo­kra­ti­schen Mit­ge­stal­tung. Ich war­ne jedoch davor, dass, wie in Helm­b­rechts, Demon­stra­tio­nen und Bedro­hun­gen gegen­über Regie­rungs­par­tei­en durch die rechts­extre­me AfD, im Nach­hin­ein als soge­nann­te Bau­er­pro­te­ste dar­ge­stellt wer­den“, so Ste­phan Doll weiter.

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