IHK Ober­fran­ken in Bay­reuth: See­fracht aus Chi­na deut­lich teurer

Dro­hen höhe­re Prei­se für Roh­stof­fe und Pro­duk­te aus Fernost?

Was haben die Hut­hi-Rebel­len mit Ober­fran­ken zu tun? Sehr viel, macht Dr. Johan­na Hor­zetz­ky, stell­ver­tre­ten­de Bereichs­lei­te­rin Inter­na­tio­nal bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth deutlich.

Rund 12 bis 15 Pro­zent des Welt­han­dels füh­ren laut UNC­TAD (Welt­han­dels- und Ent­wick­lungs­gre­mi­um der Ver­ein­ten Natio­nen) über den Suez­ka­nal. Die­ser ver­bin­det das Rote Meer mit dem Mit­tel­meer und ver­kürzt die Schiffs­rou­te etwa von Chi­na und Ost­asi­en oder Indi­en zu den deut­schen Häfen erheblich.

Trans­port­vo­lu­men durch den Suez­ka­nal eingebrochen

Durch die Angrif­fe der Hut­hi-Rebel­len auf Schif­fe im Roten Meer ist das Trans­port­vo­lu­men in den ver­gan­ge­nen bei­den Mona­ten auf die­ser Strecke um 42 Pro­zent ein­ge­bro­chen. Statt der deut­lich kür­ze­ren Rou­te durch den Suez­ka­nal fah­ren die Schif­fe nun rund um Afri­ka über das Kap der guten Hoff­nung. Die rund 15.600 Kilo­me­ter lan­ge Fahrt von Shang­hai nach Ham­burg ver­län­gert sich so auf etwa 21.700 Kilometer.

Das bleibt nicht ohne Aus­wir­kun­gen auf Trans­port­dau­er und Prei­se. Der SCFI-Index etwa, der Spot-Raten unter ande­rem für Con­tai­ner-See­fracht von Shang­hai nach Euro­pa abbil­det, ist in den ver­gan­ge­nen Tagen deut­lich nach oben gegan­gen. Zur Jah­res­mit­te 2023 lag er bei rund 400 Punk­ten, am 10. Novem­ber bei 722, am 12. Janu­ar bei 3.103 und am 26. Janu­ar bei 2.861. „Auch wenn der Index weit ent­fernt ist von sei­nem Höchst­stand Ende 2021, als er auf über 5.000 Punk­te ange­stie­gen ist, die jüng­ste Erhö­hung wird nicht ohne Aus­wir­kun­gen blei­ben, wenn sich die Situa­ti­on nicht zeit­nah dees­ka­liert“, so Dr. Horzetzky.

Neue Sei­den­stra­ße als Alternative?

Alter­na­tiv wei­chen Trans­por­teu­re auch auf den Mit­tel­kor­ri­dor der neu­en Sei­den­stra­ße aus, also die Strecke von Chi­na über Kasach­stan nach Euro­pa. Dr. Hor­zetz­ky: „Das Trans­port­vo­lu­men dort ist zuletzt deut­lich ange­stie­gen, nicht zuletzt, weil sich die Prei­se erheb­lich an Prei­se auf dem See­weg ange­nä­hert haben. Deut­lich schnel­ler ist die­se Strecke sowieso.“

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