Sonn­tags­ge­dan­ken: Auszeiten

Symbolbild Religion

Mei­ne lie­ben Freunde,

wis­sen Sie, was mich an Jesus eben­so fas­zi­niert wie sein Ein­satz für die Men­schen, was mich eben­so begei­stert wie sein Auf­bau des Rei­ches Got­tes und sei­ne Ver­kün­di­gung? Es ist sei­ne Sor­ge für sich selber.

Denn wenn wir ein­mal auf­merk­sam im neu­en Testa­ment lesen, dann bemer­ken wir auch, dass er sich immer wie­der zurück­ge­zo­gen hat.
Jesus gönnt sich eine Aus­zeit und er tut dies immer dann, wenn ihm die Arbeit gera­de über den Kopf wächst. Nein, er lässt sie nicht lie­gen, ver­schwin­det und gut ist. Statt­des­sen lässt er alles ste­hen und lie­gen, gönnt sich ein Aus­zeit und reflek­tiert und nimmt sei­ne Zie­le neu in den Blick und setzt die­se dann auch wie­der ganz neu um.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Denn, wenn wir nur ein­mal ehr­lich sind, dann man­gelt es uns nicht an Erkennt­nis, was wir zu tun hät­ten, was wir anders machen müss­ten, aber es man­gelt an der Umset­zung in Taten. Da wis­sen wir, dass wir weni­ger essen, rau­chen oder vom Alko­hol trin­ken soll­ten, aber es ist halt doch schön so wie es war und ist. Hier ist es also die Bequem­lich­keit, die unse­ren Über­le­gun­gen kei­ne Taten fol­gen lässt.

Und manch­mal ist es auch die Angst, die Angst auch ein­mal etwas zu tun, oder gar tun zu müs­sen, was unbe­quem ist. Oder man tut es nicht, weil man auch ein Stück vom gro­ßen Kuchen haben möch­te, denn man pro­fi­tiert ja viel­leicht auch von erkannt fal­schem Ver­hal­ten. Und es sind nicht nur unse­re Poli­ti­ker, die so oft so han­deln, ja die­ses Ver­hal­ten gibt es nicht nur in Staat und Gesell­schaft„ son­dern auch in der Kir­che und in unse­ren Gemein­den. Da erken­nen wir oft auch so viel, set­zen uns neue Zie­le, aber es scheint uns trotz­dem immer am besten, wenn alles so bleibt wie es war.

Jesus hat gehan­delt. Er hat sich eine Aus­zeit genom­men, hat sei­ne Zie­le neue reflek­tiert und dann ruhig und beson­nen dem­entspre­chend gehandelt.
Und das eben­so zu tun, das wür­de bedeu­ten, IHM wirk­lich nachzufolgen.

Wenn wir uns alle wirk­lich ein­mal eine Aus­zeit gön­nen – ein­fach ein­mal inne­hal­ten, auch im größ­ten Getrie­be des All­tags und nicht nur in unse­rem Ham­ster­rad blei­ben und sagen: „Es geht jetzt gera­de nicht“, wenn wir erken­nen, was wirk­lich zählt und nicht nur auf Anse­hen, Macht und Pro­fit schau­en, wenn wir ent­decken, was wich­tig ist und wor­auf es letzt­lich ankommt und unse­re Zie­le viel­leicht neu defi­nie­ren und dann auch ent­spre­chen han­deln, dann wären wir alle in der Nach­fol­ge Jesu , ganz gleich, wer wir sind, was wir sind und ob wir an Gott glau­ben oder nicht.

Jesus hat es getan und er hat es gut getan. Ja, er dadurch sogar vie­les bewegt.

Wir könn­ten auch so han­deln; nicht mit gro­ßen und vie­len Din­gen, son­dern in den klei­nen Din­gen des Alltags.

Des­we­gen wün­sche ich Ihnen für die­se Woche, dass Sie sich immer wie­der eine kur­ze Aus­zeit neh­men, ihre Zie­le neu über­den­ken und dann auch umset­zen; viel­leicht nur in klei­nen Schrit­ten. Und wenn der Schritt zu groß ist, dann mache ich ihn ein­fach noch­mal; halt klei­ner. Und mit einem Mal kön­nen wir vie­les ändern und ganz neu bewegen.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen

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