Erster Schnee in Bayern: jetzt Wintervögel füttern

Vogelfütterung im Winter
Vogelfütterung im Winter

Naturerlebnis für Groß und Klein: LBV gibt Tipps für die Vogelfütterung im Garten oder auf dem Balkon – auf Hygiene am Futterplatz achten

Winterliches Wetter in Bayern: Noch vor dem 1. Dezember zeigt sich der Freistaat bereits in weißer Pracht. Für viele Naturfreund*innen der Startschuss, die heimischen Vögel im Garten oder auf dem Balkon zu füttern. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) gibt hilfreiche Tipps, wie die gefiederten Gäste verantwortungsvoll bei der Futtersuche unterstützt werden können. „Es macht einfach Spaß, das bunte Treiben am Futterhaus vor dem Fenster zu beobachten. Besonders Kinder sind begeistert, wenn sie neben Spatz, Amsel und Kohlmeise auch seltenere Gäste, wie Erlenzeisig oder Gimpel, entdecken. Ganz nebenbei können Groß und Klein auch ihr Wissen über die verschiedenen Vogelarten verbessern“, sagt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson.

Für Allesfresser wie Meisen sind im kalten Winter die bekannten Meisenknödel oder Meisenringe das richtige Angebot. Plastiknetze sollte man dabei vermeiden. Weichfutterfressern mit langem, spitzen Schnabel, wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle, erleichtert man mit Haferflocken, Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren die Nahrungssuche. „Mit Körnerfutter lassen sich Vögel mit kurzem, kräftigen Schnabel, wie Buchfink, Gimpel und Spatz, anlocken. Gerade den Körnerfressern kann auch eine Vogeltränke helfen, ihren täglichen Wasserbedarf zu decken“, erklärt Angelika Nelson. Der LBV appelliert an Vogelfreund*innen, keine Speisereste zu verfüttern, da sie für Vögel in der Regel nicht bekömmlich sind. Besonders problematisch sind gesalzene oder zuckerhaltige Speisen.

Die Hygiene am Futterplatz ist besonders wichtig, um die Ausbreitung von Krankheiten unter Vögeln zu verringern. „In klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen im Futter stehen, können die Sämereien und Körner leicht verschmutzen. Diese Futterstellen sollten daher möglichst täglich gereinigt werden. Viel besser geeignet sind deshalb kleinere Futterhäuser oder Futtersäulen, in denen das Futter nachrutschen kann, ohne feucht oder verunreinigt zu werden“, sagt Angelika Nelson. Bei der regelmäßigen Reinigung der Futterstelle sollten keine Chemikalien verwendet werden. Es reicht meist aus, das Futterhaus auszubürsten. Für eine gründlichere Reinigung kann man das Häuschen anschließend mit heißem Wasser ausspülen und trocknen.

Eine Futterstelle im Garten oder am Balkon bringt viel Freude. Sie ersetzt jedoch keine naturnahen Gärten oder Balkone mit vielfältigen, heimischen Pflanzen. An beerenreichen Sträuchern wie Haselnuss, Holunder und Liguster finden Vögel wertvolle Nahrung. „Die beste Unterstützung ist, ein natürliches Futterangebot für die Vögel bereitzustellen. Die Früchte des heimischen Weißdorns zum Beispiel schmecken über 30 Vogelarten, die des Schwarzen Holunder sogar mehr als 60 Vogelarten“, so die LBV-Biologin. Neben Nahrung sollte der Lebensraum Garten für Wintervögel auch ausreichend Sicherheit bieten. In unmittelbarer Nähe zur Futterstelle dürfen Katzen keine Versteckmöglichkeiten finden.

Umfangreiche Informationen zum Thema Vogelfütterung finden sich auch unter www.lbv.de/fuettern.