Thea­ter Ans­bach zeig­te „Das Hei­mat­kleid“ im Jun­gen Thea­ter Forchheim

Sophie Weikert © Martin Borowski
Sophie Weikert © Martin Borowski

„Ich dach­te noch, das wird lang­wei­lig, wenn nur eine Per­son auf der Büh­ne steht, aber in die­sem Fall war´s rich­tig cool!“, wur­de nach dem Stück im Thea­ter­foy­er ver­nom­men. Die kom­plet­te elf­te Stu­fe des Ehren­bürg Gym­na­si­ums war Don­ners­tag­mor­gen zu Gast im Jun­gen Thea­ters Forch­heim, wo das Thea­ter Ans­bach das Stück „Das Hei­mat­kleid“ von Kir­sten Fuchs spielte.

Hier schlüpft die Schau­spie­le­rin Sophie Wei­kert in die Rol­le der jun­gen Clai­re, die vor­über­ge­hend nicht nur die Woh­nung ihrer Schwe­ster über­nimmt, son­dern auch ihren Mode-Vlog. Das erste Inter­view führt sie mit der Grün­de­rin des Labels Hei­mat­kleid. Hier wird jun­ge, regio­na­le und nach­hal­ti­ge Mode ver­trie­ben. Doch plötz­lich sieht sie sich mit Nazi-Vor­wür­fen kon­fron­tiert. Gut, dass es da den Nach­bar Tom gibt, der sich zunächst ver­ständ­nis­voll, hilfs­be­reit und sym­pa­thisch gibt und dazu auch noch äußerst attrak­tiv ist. Poli­tisch aktiv ist er auch noch, in einer neu­en Par­tei, doch er behaup­tet immer wie­der Din­ge, von denen Clai­re weiß, dass sie so nicht stim­men. Ohne, dass sie es merkt rutscht sie so mehr und mehr in den Dunst­kreis rechts­po­pu­li­sti­scher Akteu­re und Gedanken.

Nachgespräch mit Sophia Weikert und der Dramaturgin Natascha Lifka © Martin Borowski

Nach­ge­spräch mit Sophia Wei­kert und der Dra­ma­tur­gin Nata­scha Lif­ka © Mar­tin Borowski

Mit Leich­tig­keit schlüpft Sophie Wei­kert in alle mög­li­chen Rol­len, führt Dia­lo­ge und lässt das Publi­kum an den Gedan­ken­wel­ten und Mei­nun­gen unter­schied­lich­ster Per­so­nen teil­ha­ben: Von Lin­ken, Rech­ten, Aus­län­dern oder „besorg­ten“ Bür­gern. Im anschlie­ßen­den Nach­ge­spräch der Jugend­li­chen mit der Schau­spie­le­rin und der Ans­ba­cher Dra­ma­tur­gin, Nata­scha Lif­ka, wur­de deut­lich, dass gera­de die­ser stän­di­ge Rol­len­wech­sel am besten ankam.

Das Stück über Mei­nungs­frei­heit, Tole­ranz und den Sog rech­ten Gedan­ken­guts in der Insze­nie­rung von Robert Arnold wur­de damit im Jun­gen Thea­ter zum gro­ßen Erfolg.