VLM Ober­fran­ken dis­ku­tier­te „Ener­gie­ver­sor­gung der Zukunft“

Inter­es­san­te Ein­blicke bei der Haupt­ver­samm­lung des VLM Oberfranken

Rudi Steuer (VLM Bezirksvorsitzender), Margarete Alt (stv. VLM Bezirksvorsitzende), Dr. Jonas Geissler (MdB), Arno Eisenacher (VLM Bezirksgeschäftsführer), Dagmar Hartleb (stv. VLM Landesvorsitzende). Foto: VLM

Rudi Steu­er (VLM Bezirks­vor­sit­zen­der), Mar­ga­re­te Alt (stv. VLM Bezirks­vor­sit­zen­de), Dr. Jonas Geiss­ler (MdB), Arno Eisen­acher (VLM Bezirks­ge­schäfts­füh­rer), Dag­mar Hart­leb (stv. VLM Lan­des­vor­sit­zen­de). Foto: VLM

Wie kann die Ener­gie­wen­de gelin­gen und wel­chen Bei­trag kön­nen Land- und Forst­wirt­schaft dazu lie­fern? Das war das zen­tra­le The­ma bei der Haupt­ver­samm­lung des Ver­bands land­wirt­schaft­li­cher Mei­ster und Aus­bil­der (VLM) Ober­fran­ken am 3. Novem­ber 2023 in Kronach.

Betrieb Han­na ist Vor­rei­ter in Sachen Flächendoppelnutzung

Der Ort war pas­send gewählt, denn der Betrieb Han­na im Kro­na­cher Stadt­teil Frösch­brunn hat mit sei­ner Kom­bi­na­ti­on aus Bio-Mast­hähn­chen­hal­tung und Frei­flä­chen­pho­to­vol­ta­ik eine beson­de­re Form der Dop­pel­nut­zung erson­nen. Dabei dient die 2,6‑Megawatt-Anlage nicht nur der Ener­gie­er­zeu­gung für das öffent­li­che Strom­netz. Die 4.800 Modu­le sind auch Unter­stand für 9.600 Bio­hähn­chen, spen­den Schat­ten und Schutz vor Greif­vö­geln und schaf­fen einen natür­li­chen Lebens­raum. Bewirt­schaf­tung und Ener­gie­ge­win­nung gehen hier also Hand-in-Hand, die sonst oft übli­che Flä­chen­kon­kur­renz gibt es nicht.

Land- und Forst­wirt­schaft müs­sen Teil der Lösung beim Ener­gie­mix sein

Der Betrieb Han­na ist ein Bei­spiel, wel­che Rol­le der Land­wirt­schaft bei der Ener­gie­wen­de zukom­men kann – so, wie es auch Dr. Jonas Geiss­ler, MdB bei sei­nem Vor­trag „Ener­gien der Zukunft – von der Land­wirt­schaft für die Land­wirt­schaft“ beschreibt. Um Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2045 zu errei­chen, sei der Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien von zen­tra­ler Bedeutung.

Dr. Jonas Geiss­ler, MdB: „Wich­tig dabei: Grund­sätz­lich wird ein Mix ver­schie­de­ner erneu­er­ba­rer Ener­gien benö­tigt, da es wit­te­rungs­be­dingt zu Schwan­kun­gen in der Ener­gie­er­zeu­gung durch Pho­to­vol­ta­ik und Wind­kraft­an­la­gen kommt.“ Land­wirt­schaft­li­che Flä­chen böten ins­be­son­de­re bei der Pho­to­vol­ta­ik ein gro­ßes Poten­zi­al, aller­dings müs­se das The­ma Flä­chen­kon­kur­renz immer mit­ge­dacht wer­den. Das heißt auch: Ver­lust­flä­chen durch PV-Anla­gen dür­fen die Exi­stenz von land­wirt­schaft­li­chen Betrie­ben nicht gefähr­den und die Ernäh­rungs­si­cher­heit müs­se immer berück­sich­tigt wer­den. Hier sei Agri-PV eine viel­ver­spre­chen­de Option.

Auch auf ande­re For­men erneu­er­ba­rer Ener­gie­er­zeu­gung ging Dr. Jonas Geiss­ler ein und mach­te klar: Bio­mas­se und Holz sind wich­ti­ge Ener­gie­trä­ger und sol­len es auch blei­ben – und Was­ser­stoff hat gera­de für die Land­wirt­schaft ein enor­mes Poten­zi­al. Er plä­dier­te dafür, dass im Rah­men des Ener­gie­mi­xes aus erneu­er­ba­ren Quel­len die Land- und Forst­wirt­schaft ein Teil der Lösung sein muss.