Em. Erz­bi­schof Schick warnt vor Kriegs­rhe­to­rik in der Öffentlichkeit

Erzbischof Ludwig Schick
em. Erzbischof Ludwig Schick

„Chri­sten wer­den nicht kriegs­tüch­tig, son­dern sind frie­dens­süch­tig“ – Pre­digt zum Abschluss der Mari­en­wall­fahrt in Bimbach

Der eme­ri­tier­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat den Krieg als „Bank­rott­erklä­rung des Mensch­li­chen“ bezeich­net und vor Kriegs­rhe­to­rik gewarnt. Wenn jetzt gesagt wer­de, Deutsch­land müs­se wie­der „kriegs­tüch­tig“ wer­den, dann set­ze er dem ent­ge­gen: „Chri­sten wer­den nicht kriegs­tüch­tig, son­dern sind frie­dens­süch­tig; das heißt, Chri­sten seh­nen sich nach Frie­den, bekun­den das und set­zen sich in Wort und Tat sowie mit Gebe­ten und Got­tes­dien­sten dafür ein.“ In einem Got­tes­dienst zum Abschluss der Mari­en­wall­fahrt im hes­si­schen Bim­bach sag­te der Erz­bi­schof am Diens­tag­abend: „Frie­de schafft Zukunft. Krieg und Ter­ror zer­stö­ren und wer­fen zurück. Maria sei die ‚Köni­gin des Friedens‘.“

„Wir befin­den uns der­zeit in einer äußerst schwie­ri­gen und gefähr­li­chen Zeit, in der der Frie­de immer mehr dem Krieg weicht – in der Ukrai­ne, in Isra­el und Palä­sti­na, in Syri­en und im Sudan“, so Schick. Zur Been­di­gung von Krieg und Wie­der­her­stel­lung des Frie­dens gehö­re das Ver­tei­di­gungs­recht, wie jetzt von der Ukrai­ne gegen Russ­land und von Isra­el gegen die Hamas. Die Krie­ge der­zeit bräch­ten die hal­be Welt in Unru­he und Auf­ruhr. Jesus habe den Men­schen auf­ge­tra­gen, den Frie­den zu suchen und ihm nach­zu­ja­gen. „Selig, die Frie­den stif­ten, denn sie wer­den Kin­der Got­tes genannt“, so habe er in der Berg­pre­digt gesagt. „Der Frie­de beginnt in der Fami­lie, in der Nach­bar­schaft und an den Arbeits­plät­zen. So brei­tet er sich aus in den Städ­ten und Dör­fern, auf die Staa­ten und die inter­na­tio­na­le Gemein­schaft.“ Die Sehn­sucht nach Frie­de sei den Men­schen von Jesus ins Herz gelegt und auf­ge­tra­gen. Die Lie­be zu den Mit­men­schen nah und fern schaf­fe Frie­de, über­win­de Feind­schaft, Ter­ror und Krieg.

Auch die Zer­stö­rung und Aus­beu­tung der Natur­res­sour­cen näh­men rasant zu. „Der größ­te Ver­ur­sa­cher von Umwelt­schä­den und Umwelt­ver­schmut­zung sind die Krie­ge. Auch des­halb darf Krieg nicht sein“, so Schick. Aber auch jeder Mensch müs­se zur Bewah­rung der Schöp­fung bei­tra­gen. Der Erz­bi­schof rief dazu auf, Lebens­mit­tel nicht zu ver­schwen­den, mit Was­ser spar­sam umzu­ge­hen sowie Klei­dung oder tech­ni­sche Gerä­te nicht weg­zu­wer­fen, wenn sie noch brauch­bar sind.