Exper­ten begut­ach­ten Frankenwald

LOGO Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach

Vier­tä­gi­ge Exkur­si­on zu Wie­der­be­wal­dung und Wald­um­bau im Land­kreis Kronach

Wie konn­ten sich der Fran­ken­wald und sei­ne cha­rak­te­ri­sti­schen Stand­or­te zu solch weit­räu­mi­gen Kahl­flä­chen ent­wickeln und wie kann die Wie­der­be­wal­dung unter­stützt wer­den? Das waren die zen­tra­len Fra­gen bei der Tagung und Exkur­si­on der Arbeits­ge­mein­schaft Forst­li­che Stand­orts- und Vege­ta­ti­ons­kun­de (AFSV e.V.) Mit­te Okto­ber im Land­kreis Kro­nach. Das Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und For­sten (AELF) Coburg-Kulm­bach, die Baye­ri­schen Staats­for­sten (BaySF) und die Baye­ri­sche Lan­des­an­stalt für Wald und Forst­wirt­schaft (LWF) hat­ten Exper­ten aus ganz Deutsch­land ein­ge­la­den, um ihnen Ein­blicke in den aktu­el­len Zustand und die Ent­wick­lung des Fran­ken­walds zu geben.

Exper­ten infor­mie­ren sich über Viel­zahl an Themen

Zehn Orte, vom nörd­li­chen Fran­ken­wald bei Lud­wigs­stadt bis in den Süden bei Glos­berg, umfass­te die Exkur­si­on. Dabei hat­te das Orga­ni­sa­ti­ons­team des Nie­der­säch­si­schen Forst­pla­nungs­amts, des Ver­eins für forst­li­che Stand­orts­er­kun­dung, der LWF, der BaySF und des AELF Coburg-Kulm­bach eine Viel­zahl an The­men vor­be­rei­tet: Wet­ter­da­ten und Boden­was­ser­haus­halt spiel­ten die Haupt­rol­le beim forst­li­chen Umwelt­mo­ni­to­ring der BaySF an der Wald­kli­ma­sta­ti­on Rothen­kir­chen. Das Aus­maß der Wald­schä­den wur­de am Renn­steig bei Lud­wigs­stadt sicht­bar. Gleich­zei­tig wur­de mit den Bir­ken­misch­saat­flä­chen im nörd­li­chen Land­kreis und dem Wie­der­be­wal­dungs­par­cours bei Fört­schen­dorf illu­striert, wie an Lösun­gen für einen neu­en, arten­rei­chen und kli­ma­sta­bi­len Fran­ken­wald gear­bei­tet wird.

Neben der Rol­le von künst­li­cher Bewäs­se­rung beim Wald­um­bau wur­de ins­be­son­de­re das The­ma Boden ver­tieft. Dabei wur­den bei einer Füh­rung am Geo­top „Glos­ber­ger Stein­bruch“ unter ande­rem die ver­schie­de­nen Stand­ort­kar­tie­rungs­sy­ste­me in Bay­ern vorgestellt.

Land­rat lobt gemein­sa­me Anstren­gun­gen beim Waldumbau

Der Kro­na­cher Land­rat Klaus Löff­ler mach­te auf die Bri­sanz der Situa­ti­on im Fran­ken­wald auf­merk­sam und lob­te die gemein­sa­men Anstren­gun­gen der forst­li­chen Akteu­re, um den Fran­ken­wald kli­ma­sta­bil und zukunfts­fä­hig umzubauen.

Jens Haer­tel, Bereichs­lei­ter Forst am AELF Coburg-Kro­nach beton­te, wie wich­tig es in die­sem Zusam­men­hang ist, mög­lichst viel Wis­sen und Erfah­run­gen zu bün­deln: „Nur wenn wir Kli­ma und Boden ver­ste­hen, kön­nen erfolg­rei­che Mög­lich­kei­ten des Wald­um­baus und der Wie­der­be­wal­dung iden­ti­fi­ziert wer­den, um eine kli­ma­re­si­sten­te Zukunft des Fran­ken­wal­des zu gestalten.“

Fach­stel­le Wald­na­tur­schutz für Ober­fran­ken stellt ihre Arbeit vor

Am „Schwar­zen Teich“ stell­te Roman Die­zel vom AELF Bam­berg den Exkur­si­ons­teil­neh­mern die Arbeit der „Fach­stel­le Wald­na­tur­schutz Ober­fran­ken“ mit Sitz in Scheß­litz vor. Der ehe­ma­li­ge Floß­teich am Grü­nen Band und Teil der Natu­ra 2000 – Schutz­ge­bie­te bot dabei die Kulis­se u.a. für die The­men Moor­schutz sowie die sel­te­nen natur­na­hen Weich­holzau­wäl­der im Frankenwald.

Die Spe­zia­li­sten der Fach­stel­le küm­mern sich schwer­punkt­mä­ßig um den Erhalt des Wal­des als Lebens­raum für sel­te­ne Tier- und Pflan­zen­ar­ten, ins­be­son­de­re für Arten und Wald­ty­pen, für die Ober­fran­ken beson­de­re Ver­ant­wor­tung hat. Hier­zu zäh­len bei­spiels­wei­se Schwarz­storch, Fle­der­mäu­se, Ere­mi­ten­kä­fer, Wald­or­chi­deen und Steppen-Kiefernwälder.

Abschluss der Exkur­si­ons­rei­se im Natur­wald „Rodach­hän­ge“

Den Abschluss bil­de­te der natur­schutz­fach­li­che Blick auf den Fran­ken­wald im Natur­wald Rodach­hän­ge, der „Stil­len Per­le des Fran­ken­wal­des“ unter Füh­rung von Dani­el Kraus, Betriebs­lei­ter am Forst­be­trieb Nord­hal­ben. Der natur­na­he, buchen­do­mi­nier­te Mit­tel­ge­birgs­laub­wald im FFH-Gebiet „Gerolds­grü­ner Forst“ mit Tan­nen, Eschen, Ahorn und Ulmen, struk­tur­reich durch Tot­holz und Bio­top­bäu­me, bie­tet eine Viel­falt an Lebens­räu­men u.a. für Wild­kat­ze und Schwarz­storch und beein­druck­te die Teilnehmer.