Feu­er­wehr­übung: „Brand im Erleb­nis­park Schloss Thurn“

Der Coffee-Shop der Westernstadt war komplett verraucht. (Foto: Feuerwehr Heroldsbach/Thurn)
Der Coffee-Shop der Westernstadt war komplett verraucht. (Foto: Feuerwehr Heroldsbach/Thurn)

„Brand im Erleb­nis­park Schloss Thurn“ – So könn­te ein poten­ti­el­les Ein­satz­sze­na­rio für die Feu­er­weh­ren in und um Herolds­bach lau­ten. Da in einem Frei­zeit­park ganz ande­re Gege­ben­hei­ten herr­schen als bei her­kömm­li­chen Brand­ein­sät­zen (Bebau­ungs­wei­se, Zufahrts­mög­lich­kei­ten etc.), ist es wich­tig, auf die­se durch Übun­gen vor­be­rei­tet zu sein.

Daher übte die Feu­er­wehr Heroldsbach/​Thurn zusam­men mit der Feu­er­wehr Hau­sen einen ange­nom­me­nen Brand­ein­satz im ört­li­chen Frei­zeit­park. Mit dem Alarm­stich­wort „Brand in der Western­stadt – Zwei Per­so­nen ver­misst“ wur­den die Feu­er­weh­ren per Funk alar­miert, wel­che sich sogleich auf den Weg in den Frei­zeit­park mach­ten. Die Zufahrt ist in die­sem Fall schon die erste Her­aus­for­de­run­gen, da man die rich­ti­ge Feu­er­wehr­zu­fahrt zum Park nut­zen muss, um mög­lichst schnell vor Ort zu sein. Danach stellt sich für die Füh­rungs­kräf­te die Fra­ge, wie plat­zie­re ich die zuerst ein­tref­fen­den Autos kor­rekt, um even­tu­ell nach­fol­gen­den Kräf­ten (zum Bei­spiel einer Dreh­lei­ter) eben­falls noch Zugang zu dem Brand­ob­jekt zu ermög­li­chen? Dies gestal­tet sich durch­aus schwie­rig, da die Wege deut­lich enger aus­fal­len als in nor­ma­len Wohngebieten.

Vor Ort stell­te sich die Lage wie folgt dar: Der Cof­fee-Shop der Western­stadt war kom­plett ver­raucht. Vor dem Gebäu­de lagen zwei bewusst­lo­se Per­so­nen. Zwei wei­te­re Per­so­nen gal­ten im Inne­ren des Gebäu­des als ver­misst. Zusätz­lich war auf­grund des Bran­des der Strom aus­ge­fal­len. Die Schwe­be­bahn, die kurz vor Strom­aus­fall den Bahn­hof ver­las­sen hat­te, stand somit zwi­schen zwei Bahn­hö­fen. In den Wägen der Schwe­be­bahn befan­den sich acht unver­letz­te Gäste. Der zuerst ein­tref­fen­de Atem­schutz­trupp brach­te die bei­den bewusst­lo­sen Per­so­nen vor dem Gebäu­de sehr zügig zur ein­ge­rich­te­ten Pati­en­ten­auf­nah­me­stel­le, um die­se zu versorgen.

Par­al­lel wur­de bereits eine Was­ser­ver­sor­gung durch die Tanks der bei­den Lösch­fahr­zeu­ge LF16 und HLF10 der Feu­er­wehr Heroldsbach/​Thurn sicher­ge­stellt, sodass der Atem­schutz­trupp im Gebäu­de mit der Per­so­nen­su­che und Brand­be­kämp­fung zu begin­nen. Zeit­gleich stell­te die Feu­er­wehr Hau­sen eine Was­ser­ver­sor­gung aus einem Hydran­ten nahe der Hir­ten­bach­hal­le her. Anschlie­ßend küm­mer­te sich die Feu­er­wehr Hau­sen um die ein­ge­schlos­se­nen Per­so­nen in der Schwe­be­bahn. Die­se wur­den mit­tels Lei­tern von Kame­ra­den unter Atem­schutz ein­zeln aus der Bahn befreit. Auch die ver­miss­ten Per­so­nen inner­halb des Gebäu­des konn­ten zügig gefun­den und nach drau­ßen gebracht werden.

Da es in der aktu­el­len Jah­res­zeit doch sehr schnell dun­kel wird, muss­te ca. 30 Minu­ten nach Übungs­be­ginn auch eine ordent­li­che Ein­satz­stel­len­aus­leuch­tung sicher­ge­stellt wer­den. Hier­zu wur­de unter ande­rem der „Power Moon“ auf­ge­stellt, der die Ein­satz­stel­le gut aus­leuch­te­te und vor allem beim Ret­ten der Bahn­gä­ste unter­stüt­ze. Nach ca. zwei Stun­den konn­te die Übung erfolg­reich been­det wer­den. Nach einer kur­zen Übungs­durch­spra­che gab es anschlie­ßend noch eine klei­ne Brotzeit.

Ein herz­li­cher Dank gilt der Fami­lie von Bent­zel und dem Erleb­nis­park Schloss Thurn, die die Ört­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung stell­ten, damit wir die Übungs­sze­na­ri­en genau wie im Ernst­fall durch­füh­ren konn­ten. Auch das gemein­sa­me Durch­füh­ren der Übung zusam­men mit der Feu­er­wehr Hau­sen ist von gro­ßem Vor­teil, da sie im Ein­satz­fall eben­falls mit alar­miert wird. Dies ermög­licht eine rei­bungs­lo­se Zusam­men­ar­beit und Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den ver­schie­de­nen Ein­satz­kräf­ten und sorgt dafür, dass alle Betei­lig­ten gut auf­ein­an­der abge­stimmt sind.