Grü­ner Spit­zen­kan­di­dat wirbt in Bam­berg für Veränderungen

Am 23.09. besuch­te der baye­ri­sche grü­ne Spit­zen­kan­di­dat Lud­wig Hart­mann Bam­berg und ent­warf dabei eine grü­ne Visi­on für Bayern

Am Sams­tag, den 23.09., lud der Spit­zen­kan­di­dat der baye­ri­schen Grü­nen für die anste­hen­den Land­tags­wah­len, MdL Lud­wig Hart­mann, ab 18 Uhr zu einem Gesprächs­fo­rum auf den Max­platz. Dabei ent­warf er zunächst eine grü­ne Visi­on für die Zukunft des Frei­staats, ehe er die Fra­gen der Bam­ber­ger und Bam­ber­ge­rin­nen beantwortete.

Als zen­tra­le Basis eines grü­ne­ren Bay­erns beton­te Lud­wig Hart­mann gleich zu Beginn der Ver­an­stal­tung die Bedeu­tung der Ener­gie­wen­de: „Wir müs­sen raus aus der Abhän­gig­keit von teu­ren fos­si­len Ener­gien!“ Nicht nur wür­den Kli­ma und Geld­beu­tel somit lang­fri­stig geschont, Bay­ern wür­de sich auch aus der Abhän­gig­keit von Auto­kra­ten wie Putin befrei­en. Dabei sei­en unter der Ampel-Regie­rung schon wich­ti­ge Schrit­te ange­sto­ßen wor­den. Wäh­rend in Deutsch­land 2023 deut­lich mehr Solar­strom pro­du­ziert wor­den sei als in den vor­an­ge­gan­ge­nen Jah­ren, gehe es in Bay­ern mit dem Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien noch sehr schlep­pend vor­an. So sei­en in der ersten Jah­res­hälf­te 2023 gera­de ein­mal vier neue Wind­rä­der geneh­migt wor­den. „In ande­ren Bun­des­län­dern wie z.B. NRW sind es bereits 210. Bay­ern ist hier deutsch­land­wei­tes Schluss­licht.“ Dabei sei­en Wind, Son­ne und das Wis­sen um die not­wen­di­ge Tech­nik in Fül­le vor­han­den – es feh­le aller­dings am poli­ti­schen Wil­len, die Ener­gie­wen­de auch in Bay­ern tat­kräf­tig voranzutreiben.

Für Hart­mann ist klar: „Damit es in Bay­ern vor­an­geht, braucht es ein star­kes grü­nes Zug­pferd in der Regie­rung.“ Der Aus­bau der Erneu­er­ba­ren Ener­gien sei nicht zuletzt für den Wirt­schafts­stand­ort Bay­ern drin­gend not­wen­dig. „Erstes Anlie­gen ist gün­sti­ge erneu­er­ba­re Ener­gie, das höre ich immer wie­der im Gespräch mit baye­ri­schen Fir­men­lei­tun­gen“, so der grü­ne Spit­zen­kan­di­dat. Die Ener­gie­wen­de wür­de dabei auch und vor allem den länd­li­chen Raum lang­fri­stig stär­ken – durch die Betei­li­gung der Men­schen vor Ort etwa beim Bau von Wind­kraft- oder PV-Anla­gen. „Es sind die Men­schen auf dem Land, die Son­nen­strom vom eige­nen Dach ins E‑Auto tan­ken kön­nen. Sie sind die Gewin­ne­rin­nen und Gewin­ner der Ener­gie­wen­de“, so Hart­mann. Dabei haben die baye­ri­schen Grü­nen auch die näch­ste Gene­ra­ti­on fest im Blick – for­dern sie doch, dass der Frei­staat jedem neu­ge­bo­re­nen Kind einen Anteil an einer Wind­kraft­an­la­ge schen­ken soll. „Kli­ma­schutz schützt unser aller Leben, schützt unser aller Eigen­tum – und die Ener­gie­wen­de sichert die öko­lo­gi­sche und öko­no­mi­sche Zukunft unse­rer Kinder.“

Die Per­spek­ti­ven der näch­sten Gene­ra­tio­nen müss­ten dabei auch durch eine Neu­aus­rich­tung der Bil­dungs­po­li­tik sicher­ge­stellt wer­den. Bil­dung dür­fe nicht vom Geld­beu­tel der Eltern abhän­gig sein und gera­de in den Grund­schu­len müs­se sicher­ge­stellt wer­den, dass „kein Kind ver­lo­ren­geht.“ Essen­ti­ell sei auch eine kon­se­quen­te Stär­kung der Berufs­schu­len und des Hand­werks: „Ohne Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker wird es kei­ne Ener­gie­wen­de und kei­ne star­ke Wirt­schaft geben.“

Im Gespräch mit dem Publi­kum beton­te Hart­mann dabei auch sei­nen Wunsch, dass künf­tig eine schnel­le­re Ein­glie­de­rung von Migran­ten und Migran­tin­nen in den Arbeits­markt erfolgt – eine For­de­rung, die ihm eben­falls immer wie­der von Sei­ten der baye­ri­schen Wirt­schaft begeg­net. MdL Ursu­la Sowa ergänz­te, dass gera­de Bam­berg mit dem Anker-Zen­trum mit gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert sei. „Wir wün­schen uns hier eine dezen­tra­le Unter­brin­gung der asyl­su­chen­den Men­schen, mit 3.000 Per­so­nen ist die Ein­rich­tung aktu­ell aus­ge­la­stet.“ Statt Hass zu schü­ren, so waren sich Hart­mann und sein Publi­kum einig, müss­ten kon­struk­ti­ve Ideen ent­wickelt und im demo­kra­ti­schen Streit dis­ku­tiert wer­den – alles ande­re wür­de das fried­li­che Euro­pa gefähr­den, das unse­re Eltern- und Groß­el­tern­ge­nera­tio­nen auf­ge­baut haben. Für Hart­mann gilt: „Wer sei­ne Hei­mat liebt, spal­tet sie nicht!“

Schließ­lich bedank­te sich Hart­mann bei den anwe­sen­den Poli­zi­sten für die Beglei­tung und den Schutz der Ver­an­stal­tung. Der Applaus der ver­sam­mel­ten Men­schen fiel gera­de unter dem Ein­druck des Stein­wurfs auf Hart­mann und Katha­ri­na Schul­ze in Neu-Ulm eini­ge Tage zuvor umso herz­li­cher aus.