Umweltminister Thorsten Glauber stellt in Eggolsheim neue Broschüre vor

Symbolfoto von Jerzy Górecki (Pixabay)
Symbolfoto von Jerzy Górecki (Pixabay)

An einer renaturierten Quelle bei Eggolsheim im Landkreis Forchheim haben der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer und der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber die neue Broschüre „Quellen – einzigartig und schützenswert“ vorgestellt, die von LBV und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt erstellt wurde. Diese soll die bayerische Bevölkerung über den stark gefährdeten Lebensraum informieren. Denn häufig bewohnen die unauffälligen Orte viele hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Selbst die unscheinbarsten Quellen spielen eine wichtige Rolle für die Biodiversität. Aus diesem Grund setzen sich der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Bayerische Landesamt für Umwelt seit über 20 Jahren für den Schutz und Erhalt von Quellen im Freistaat ein.

 

Angestoßen durch Vorarbeiten des LBV startete das bayerische Umweltministerium 2001 das Aktionsprogramm Quellen in Bayern. „Besondere Lebensräume brauchen besonderen Schutz. Quellen sind ein wichtiger Bestandteil des Wasserhaushalts und ein regionales Frühwarnsystem für Auswirkungen des Klimawandels. Die sensiblen Lebensräume verfügen über eine beeindruckende Artenvielfalt: Rund 700 Tierarten leben im Einzugsgebiet von Quellen. Die neue Broschüre ‚Quellen – einzigartig und schützenswert‘ zeigt, dass Quelle nicht gleich Quelle ist. Allein in Bayern gibt es 14 unterschiedliche Quelltypen mit verschiedenen Lebensgemeinschaften. Darüber hinaus regt die Broschüre zu Schutzmaßnahmen für Quellen in ganz Bayern an und zeigt auf, was Kommunen, Bürgerinnen und Bürger zum Quellschutz beitragen können“, sagt Thorsten Glauber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz.

Quellen sind der Ursprung unserer Bäche und Flüsse sowie mancher Seen und Weiher. Der einzigartige Lebensraum ist in Bayern stark gefährdet, denn die meisten Quellen sind massiv geschädigt oder zerstört. Zahlreiche von ihnen sind gefasst, begradigt oder bereits am Quellaustritt verunreinigt. Zudem trocknen an manchen Orten ganze Bachsysteme aus, weil es durch die Klimakrise nicht ausreichend regnet. „Gerade unsere Quellen und kleinen Bäche brauchen größere Aufmerksamkeit. Damit wir und unsere Kinder auch in Zukunft noch genügend Wasser zur Verfügung haben, muss der Rückhalt des Wassers in der Fläche oberste Priorität haben. Der LBV fordert deshalb, bis 2028 an mindestens 10.000 Kilometern der bayerischen Bäche in kommunaler Hand die Struktur des Gewässers zu verbessern. Vielfältige Gewässer, die sich natürlich schlängeln dürfen, fördern nicht nur die Biodiversität, sondern halten das Wasser als Maßnahme gegen Trockenheit in der Landschaft zurück und wirken dadurch auch als aktive Hochwasservorsorge“, sagt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.

Quellen bieten mit ihren konstanten Wassertemperaturen ideale Lebensbedingungen für viele Arten, wie zum Beispiel Feuersalamander, Quellschnecken und das Gegenblättrige Milzkraut. Werden sie jedoch durch Umwelteinflüsse oder menschliche Aktivitäten verändert oder zerstört, droht ein Verlust der Biodiversität. Hier setzt die neue Broschüre an. „Interessierte erfahren mehr über die Tiere und Pflanzen an Quellen, über die verschiedenen Quelltypen und deren Gefährdungen. Die Broschüre beinhaltet auch konkrete Beispiele, welche Maßnahmen Kommunen sowie Land- und Forstwirtschaft an beeinträchtigten Quellen ergreifen können“, sagt die LBV-Quellschutzexpertin Eva Schubert.

Weitere Informationen finden sich unter: www.lbv.de/quellen