Sel­ber Wöl­fe tausch­ten Kufen gegen Boxsack

Selber Wölfe in der Kampfsportschule. Foto: Pauline Manzke
Selber Wölfe in der Kampfsportschule. Foto: Pauline Manzke

Am Mitt­woch traf sich der DEL2-Kader der Sel­ber Wöl­fe zu einer etwas ande­ren Trai­nings­ein­heit bei Mar­ti­al Mates Gym in Hof.

Eine beson­ders inten­si­ve Trai­nings­ein­heit war­te­te bei der Kampf­sport­schu­le auf die Sel­ber Wöl­fe. Statt auf Kufen übers Eis zu flit­zen, ging es um flie­gen­de Fäu­ste, die rich­ti­ge Deckung, Kraft und Aus­dau­er, vor allem aber um die Kunst, all dies rich­tig einzusetzen.

Und eines durf­te in die­sen 90 Minu­ten natür­lich auch nicht feh­len – der Spaß.

Flie­gen­de Fäu­ste statt Kufen, Pucks und Kälte

Chri­sti­an Wag­ner, er lei­tet das Mar­ti­al Mates in Hof, nahm die Wöl­fe-Spie­ler sowie Head­coach Ser­gej Waß­mil­ler und Co-Trai­ner Lan­ny Gare direkt selbst in Emp­fang. Nach­dem sich das Team umge­zo­gen hat­te, ging es auch zügig in die Trai­nings­hal­le. Doch was anfangs wie ein lusti­ger Nach­mit­tag aus­sah, wur­de schnell zur ech­ten Her­aus­for­de­rung. Und jetzt wird gespoi­lert: Alle waren am Ende schweiß­durch­tränkt und froh, dass sie unter die Dusche konn­ten. Aber von Anfang an.

Chris, lizen­zier­ter Fit­ness,- medi­zi­ni­scher Fit­ness,- Per­so­nal- und Func­tion­al-Trai­ner war begei­stert über den Besuch des DEL2-Teams aus Selb: „Wir haben uns sehr über die Anfra­ge zu die­ser Trai­nings­ein­heit gefreut. Das Gan­ze soll­te ein­fach eine Ergän­zung zum nor­ma­len Trai­ning der Eis­hockey-Spie­ler sein.“

Ähn­lich sah das Head­coach Ser­gej Waß­mil­ler. „Wir woll­ten das schon im letz­ten Jahr machen, aber da hat es bei uns zeit­lich lei­der nicht funk­tio­niert. Ich habe mich über ein Box- oder Kick­box­trai­ning infor­miert und mir dar­über Gedan­ken gemacht, wie man so eine Ein­heit mit unse­rem Trai­ning ver­bin­den kann. Dann habe ich die­ses Stu­dio gefun­den und nach einem net­ten Gespräch stand der Ter­min. Das war auch eine gute Entscheidung!“

Kon­di­ti­ons­stark und lei­stungs­tech­nisch gut drauf

Lustig ging es zu, alle waren gespannt auf das, was sie erwar­ten wür­de. Nach einer kur­zen Begrü­ßung durch Chris durf­ten sich alle einen Part­ner suchen und schon ging es los mit den ersten Übun­gen. Die­se wur­den mit der Zeit immer anspruchs­vol­ler und schwie­ri­ger: Von ersten zag­haf­ten Berüh­run­gen an der Schul­ter des Geg­ners über Distanz zum Gegen­über ver­rin­gern oder ver­grö­ßern bis hin zu ersten Schlag­kom­bi­na­tio­nen war alles dabei. „Die Jungs hat­ten Spaß. Trotz­dem haben sie ein kon­di­tio­nell har­tes Trai­ning hin­ter sich. Aber das war auch ein schö­nes Team­buil­ding-Event“, zog Waß­mil­ler sein Resü­mee. Und? Haben die Sel­ber Wöl­fe heim­li­che Kampf­kunst-Talen­te in ihren Reihen?
„Ja, ich habe es den Jungs gera­de schon gesagt. Der ein oder ande­re darf ger­ne zu uns kom­men, wenn es mit der Eis­hockey-Kar­rie­re zu Ende ist, wir neh­men sie hier ger­ne auf“, so Chri­sti­an Wag­ner. Und: „Man merkt ein­fach den Pro­fi­sport­ler. Sie sind lei­stungs­tech­nisch unglaub­lich gut drauf, kon­di­ti­ons­stark, ver­ste­hen die Trai­nings­an­wei­sun­gen sehr schnell. Die­se Jungs da trai­nie­ren ein­fach schon ihr gan­zes Leben und das merkt man natür­lich extrem.“ An das Trai­ner­team gerich­tet fügt der Stu­dio­be­trei­ber hin­zu: „Gro­ßes Lob an die bei­den Trai­ner – Wahn­sinn, was die Bei­den für eine Arbeit lei­sten und wie fit die­ses Team ist.“

Wöl­fe-Ver­tei­di­ger Ste­ve Hanusch war vom Trai­ning im Kampf­sport­zen­trum eben­falls beein­druckt. „Das war echt eine super Abwechs­lung zu unse­rem nor­ma­len Trai­nings­all­tag. Chris hat uns alle auch ordent­lich gefor­dert, umso fas­zi­nie­ren­der, dass wir alle hier so mit­hal­ten konn­ten und wirk­lich jeder voll mit­ge­zo­gen hat.“ Er könn­te sich durch­aus vor­stel­len, dass man so eine Akti­on wie­der­holt und noch­mals im Hofer Stu­dio vor­bei­schaut. Team­kol­le­ge Niki­ta Nau­mann hing am Ende zwar etwas erschöpft am Box­sack, sah es aber ähn­lich: „Es war schon echt anstren­gend, aber hat eine Men­ge Spaß gemacht. Das wäre im Som­mer mit Sicher­heit ein gutes Trai­ning, wel­ches man so ein- bis zwei­mal pro Woche durch­zie­hen könnte.“

Am Ende gab es für Chris als Andenken noch ein von allen Spie­lern unter­schrie­be­nes Wöl­fe-Tri­kot und die Ein­la­dung zu einem Heim­spiel in die NETZSCH-Arena.

Mixed Mar­ti­al Arts

Mixed Mar­ti­al Arts ver­eint ein­zel­ne Ele­men­te der ver­schie­de­nen Kampf­sport­sti­le. Hier­bei geht es aber nicht um kami­ka­ze­ar­ti­ge, film­rei­fe Kämp­fe, son­dern eher um die Kunst, als Sport­ler sowohl den Boden­kampf als auch den Kampf im Stand zu beherr­schen. Nicht umsonst wird MMA als die Königs­dis­zi­plin bezeichnet.

Bei der Wöl­fe-Trai­nings­ein­heit soll­ten aber nicht neue Kampf­tech­ni­ken für hit­zi­ge Hockey­spie­le erlernt wer­den – viel­mehr ging es um die Reak­ti­ons­zeit und die men­ta­le Stär­ke, die bei die­ser Sport­art abso­lut im Vor­der­grund steht. In Sekun­den muss man sein Gegen­über ana­ly­sie­ren, Feh­ler und Schwach­stel­len erken­nen und sich dies zu Nut­zen machen. Eine Eigen­schaft, die man in nahe­zu jeder Mann­schafts­sport­art benötigt.

Und wer jetzt denkt, dass er das auch ger­ne mal pro­bie­ren möch­te, darf sich ger­ne bei Chris in Hof mel­den: „Bei uns gibt es ein kosten­lo­ses Pro­be­trai­ning, da kann jeder ger­ne mal ver­su­chen, ob ihm die­ser Sport liegt. Schaut ein­fach auf unse­rer Sei­te https://​www​.mar​ti​al​ma​tes​.de/ vor­bei, dort fin­det ihr alle Infor­ma­tio­nen zu den ver­schie­de­nen Kur­sen, den Räum­lich­kei­ten und könnt mit uns direkt in Kon­takt tre­ten,“ freut sich Chri­sti­an Wag­ner über inter­es­sier­te Kampfsportbegeisterte.

Die Sel­ber Wöl­fe bedan­ken sich bei Chris und sei­nem Team von Mar­ti­al Mates Hof für die Gast­freund­schaft und die­se beson­de­re Trainingseinheit.