Zwei­mal Gold und Sil­ber für SG Bam­berg in Japan

Medaillen für die SG Bamberg in Japan
Medaillen für die SG Bamberg in Japan

Welt­mei­ster­schaf­ten der Masters in Fukuoka

Vom 02. bis zum 11. August fan­den in Fuku­o­ka in Japan die World Aqua­tics Masters Cham­pi­on­ships 2023 in den Was­ser­sport­ar­ten Schwim­men, Frei­was­ser­schwim­men, Was­ser­ball, Syn­chron­schwim­men und Turm­sprin­gen statt. Der tra­di­tio­nel­le Ter­min direkt im Anschluss an die „Élite“-Weltmeisterschaften führt dazu, dass die Wett­be­wer­be in den sel­ben Ver­an­stal­tungs­or­ten mit ähn­li­cher Atmo­sphä­re abge­hal­ten wer­den können.

SG Bamberg in Japan

SG Bam­berg in Japan

Aus Bam­berg mach­ten sich Rüdi­ger Schnei­der (Jhg. 1986 – AK 35), Tho­mas Götz (Jhg. 1998 – AK 25) und Basti­an Schorr (Jhg. 1992 – AK 30) auf den Weg um die hal­be Welt zu den Mei­ster­schaf­ten. Mit der Lan­dung am 30. Juli blieb den drei noch kurz Zeit sich zu akkli­ma­ti­sie­ren und die Kul­tur ken­nen­zu­ler­nen, bevor es ernst wur­de. Über Tokyo und Kyo­to ging es dann am 01. August auch schon nach Fuku­o­ka, wo weni­ge Tage zuvor noch Welt­re­kor­de gefal­len sind.

Bastian Schorr

Basti­an Schorr

Mit sei­nem Start im Frei­was­ser am 03. August star­te­te Basti­an Schorr als erster Bam­ber­ger in die Wett­be­wer­be. Bei einer Mee­res­tem­pe­ra­tur von knapp 28°C, einer Außen­tem­pe­ra­tur von 35–38°C, Salz­was­ser und vie­len Qual­len, waren es für deut­sche Ver­hält­nis­se doch eher unge­wohn­te Bedin­gun­gen. Nach einer kur­zen Ein­ge­wöh­nung am Vor­tag, ging der Start für Schorr in der Alters­klas­se 30 um 08:30 Uhr am Vor­mit­tag ins Was­ser. Bei einem Star­ter­feld von knapp 150 Akti­ven ging es bereits zu Beginn des Ren­nens heiß her. Hier konn­te sich Schorr in der Spit­zen­grup­pe eta­blie­ren und lag zur Hälf­te des Ren­nens an Posi­ti­on zwei des Fel­des. Kopf an Kopf mit dem Bel­gi­er Ste­ven Claes, der bereits im ver­gan­ge­nen Jahr bei der EM 2022 in Rom die 3km in der Alters­klas­se 30 für sich ent­schei­den konn­te gin­gen bei­de in die zwei­te Run­de. Hier konn­ten sie sich von der Ver­fol­ger­grup­pe abset­zen, jedoch schaff­te es auch Claes sich nach knapp 2,5km abzu­set­zen. In den Ziel­gar­ten konn­te Schorr dann als dritt­schnell­ster der ersten Renn­grup­pe ein­schwim­men und sicher­te sich so den Vize­welt­mei­ster­ti­tel in der Alters­klas­se 30.

Den ersten Start in den Becken­wett­be­wer­ben im etwas außer­halb gele­ge­nen Nishi Civic Pool hat­te eben­falls Schorr über die 800 Meter Frei­stil bereits zwei Tage nach sei­nem Start im Frei­was­ser. Im schnell­sten Lauf des Fel­des konn­te er nach der Hälf­te des Ren­nens nicht ganz mit der Spit­zen­grup­pe mit­hal­ten und ver­lor ein wenig frü­her den Anschluss als sein Kon­kur­rent in der Alters­klas­se 30, Taku­to Kita­ya­ma aus Japan. Mit einem star­ken Schluss­spurt konn­te Schorr den Rück­stand noch auf nur 1,29 Sekun­den ver­rin­gern, schaff­te es aber nicht mehr ganz Kita­ya­ma ein­zu­ho­len und schlug zum zwei­ten Mal als Vize­welt­mei­ster in 08:49,01 Minu­ten an. Den drit­ten Platz sicher­te sich der Welt­mei­ster im Frei­was­ser, Ste­ven Claes in 08:54,99 Sekunden.

Noch­mals zwei Tage spä­ter folg­te für Schorr der drit­te und vor­letz­te Start über 200 Meter Frei­stil und für Schnei­der der erste Start über 50 Meter Schmet­ter­ling. In einem stark besetz­ten Lauf traf Schorr dabei auf die Kurz­strecken­schwim­mer, die am Vor­tag bereits über die 100 Meter Frei­stil super Zei­ten abge­lie­fert hat­ten. Mit Mel­de­zei­ten kom­plett unter zwei Minu­ten im schnell­sten Lauf der Alters­klas­se 30 ver­sprach es auch am 07. August ein span­nen­des Ren­nen für Schorr zu wer­den. Nach den ersten hun­dert Metern wen­de­te Schorr als vier­ter mit bei­na­he einer Sekun­de Rück­stand. Doch im Ver­trau­en auf sei­nen star­ken Abschluss gab er noch­mal rich­tig Gas und wen­de­te bei 150 Metern schon als zwei­ter. Mit einer noch stär­ke­ren abschlie­ßen­den Bahn sicher­te er sich sei­nen ersten Welt­mei­ster­ti­tel in 01:57,88 und hielt auch sei­nen Kon­kur­ren­ten von der EM in Rom, Rena­te Ferran­te aus Ita­li­en in Schach, der in 01:58,75 Vize­welt­mei­ster wur­de. Danach hieß es für Schnei­der eine Bahn Schmet­ter­ling durch­sprin­ten. Nach­dem er sich frisch von einer stär­ke­ren Erkäl­tung erholt hat­te, kam die erste Strecke im Wett­kampf einer Wun­der­tü­te gleich. Umso schö­ner war es, dass er mit einer Zeit von 29,69 Sekun­den sei­ne Form super bestä­ti­gen konn­te und den 40. Platz vom 80 Teil­neh­mern in sei­ner Alters­klas­se sicherte.

Rüdiger Schneider

Rüdi­ger Schneider

Am 08. August, dem ersten Wett­kampf­tag der Bam­ber­ger in der Haupt­hal­le, der Mari­ne Mes­se gin­gen Götz über 50 Meter Frei­stil und Schnei­der über 100 Meter Schmet­ter­ling an den Start. Mit 139 Läu­fen waren die 50 Meter Frei­stil eine Num­mer für sich. Bei sei­nem Start im 130. Lauf erreich­te Götz eine neue Best­zeit von 27,16 Sekun­den und konn­te sich wie bereits Schnei­der am Vor­tag als 76. von 118 in der Alters­klas­se 25 im Mit­tel­feld plat­zie­ren. Für Schnei­der ging es am sel­ben Tag an die dop­pel­te Distanz vom Vor­tag. Mit einem guten Start in 30,34 Sekun­den auf den ersten 50 Metern, zehr­te auf der zwei­ten Teil­strecke die gera­de eben erst über­stan­de­ne Erkran­kung dann doch und so konn­te Schnei­der die 100 Meter Distanz in 01:07,67 Sekun­den mit einem 20. Platz abschließen.

Als Vor­sichts­maß­nah­me auf­grund eines vor­bei­zie­hen­den Tai­funs wur­den die Wett­be­wer­be am 10. August auf den Nach­mit­tag ver­legt. So auch Schnei­ders letz­ter Start über die wie­der dop­pel­te Län­ge, die 200 Meter Schmet­ter­ling. Hier war das Ziel sau­ber und lang zu blei­ben, was er auch super umsetz­te. Mit sei­ner schnell­sten Zeit der letz­ten Mona­te schlug Schnei­der hier in 02:36,30 Sekun­den an und been­de­te den Wett­kampf mit einem guten 6. Platz.

Thomas Götz

Tho­mas Götz

Der 11. August war nicht nur für die Bam­ber­ger, son­dern auch für die Ver­an­stal­tung der letz­te Wett­kampf­tag. Hier folg­ten für Schorr über 400 Meter Frei­stil und Götz über 50 Meter Brust die abschlie­ßen­den Strecken. Für Schorr hieß es dabei Rematch mit Kita­ya­ma, der die 800 Meter Frei­stil gewon­nen hat­te. Nach der Hälf­te des Ren­nens trenn­ten die bei­den nur vier hun­dert­stel Sekun­den. Wie bereits auf den 200 Metern trumpf­te Schorr dann auf der zwei­ten Teil­strecke noch­mal auf, dreh­te in 04:14,72 Minu­ten den Spieß der 800 Meter um und sicher­te sich vor Kita­ya­ma sei­nen zwei­ten Welt­mei­ster­ti­tel in der Alters­klas­se 30. Den Abschluss mach­te dann Götz, der in 34,08 Sekun­den erneut mit Best­zeit auf einen star­ken 32. Platz schwamm. Mit dem Heim­flug über Alas­ka und Grön­land mach­ten die drei Bam­ber­ger dann ihre Welt­um­run­dung noch kom­plett und konn­ten in die wohl ver­dien­te Som­mer­pau­se starten.

Basti­an Schorr