Sonn­tags­ge­dan­ken: Kleinigkeiten

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

als ich in die 3. Klas­se ging, bekam ich von mei­nen Eltern ein Poe­sie­al­bum geschenkt; und zwar so ein rich­ti­ges, nicht so ein Freun­de­buch, wie es das heu­te gibt; nein ein rich­ti­ges, in das man ein klei­nes Gedicht hin­ein­ge­schrie­ben hat.

Und ich weiß, dass ein Leh­rer mir damals Fol­gen­des hineinschrieb:

„Tau­send Din­ge, groß und klein,
machen unser Leben schön.
Könn­ten so all­täg­lich sein,
du musst sie aber sehn.“

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Die­ses Gedicht hat sich seit damals ganz fest in mein Gedächt­nis ein­ge­prägt, und heu­te weiß ich, dass es wirk­lich ganz auf die­ses ankommt. Denn genau die­se klei­nen Din­ge, die über­se­hen wir Men­schen so oft. Kein Wun­der, dass wir des­we­gen auch immer wie­der die Fra­ge nach Gott stel­len. Denn wenn ich die­se klei­nen Din­ge über­se­he, über­se­he ich auch Gott, der mir in den klei­nen und unschein­ba­ren Din­gen begeg­nen will.

Dem Pro­phe­ten Eli­ja erschien ER in einem sanf­ten, leich­ten Säu­seln, dem Mose in einem bren­nen­den Dorn­busch – was in der Wüste kei­ne Sel­ten­heit ist.

Und Ihnen? Haben Sie Gott schon ent­deckt? Ent­deckt in den klei­nen und oft unschein­ba­ren Din­gen und Erlebnissen?

Wir neh­men alles als selbst­ver­ständ­lich hin. Jedoch ist es so selbst­ver­ständ­lich, dass wir auf­ste­hen kön­nen und es uns rela­tiv gut geht, dass es Men­schen gibt, die sich für uns ein­set­zen und uns etwas Gutes tun?

Ist es selbst­ver­ständ­lich, dass die Son­ne scheint, die Vögel sin­gen und der Wind weht?

Für mich ist es das schon lan­ge nicht mehr, und wenn die Son­ne auf- oder unter­geht ist das, wie alles ande­re auch, eine Spur Gottes.

„Tau­send Din­ge, groß und klein, machen unser Leben schön. Könn­ten so all­täg­lich sein, du musst sie aber sehn.“

Meist sind es die klei­nen Din­ge, die das Leben schön machen. Und des­we­gen wün­sche ich Ihnen ganz vie­le sol­che klei­nen Din­ge und dass Sie die­se auch wahr­neh­men und erfah­ren können.

Ich wün­sche Ihnen aber auch, dass Sie durch die­se klei­nen Din­ge Ihr Leben genie­ßen kön­nen und es dadurch für Sie genieß­bar wird: dadurch, dass Sie sich ein­fach ein­mal eine Klei­nig­keit gön­nen und so sich freu­en kön­nen und dadurch, dass Sie mit die­ser Freu­de ande­re anstecken kön­nen, ihr Leben wun­der­bar zu finden.

Ver­ges­sen Sie des­halb bit­te nie:
„Tau­send Din­ge, groß und klein, machen unser Leben schön. Könn­ten so all­täg­lich sein, du musst sie aber sehn.“

Eine gute Zeit!

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen