ver.di Ober­fran­ken reagiert auf Pres­se­ar­ti­kel zur Pri­va­ti­sie­rung der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH

Pres­se­mit­tei­lung ver.di Oberfranken-Ost:

Gewerk­schaft ver.di, der Bezirks­fach­be­reichs­vor­stand und der Betriebs­rat zei­gen kein Ver­ständ­nis für den Antrag der FDP/​DU/​FLStadtratsfraktion zur Prü­fung einer Pri­va­ti­sie­rung der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH.

In einem Zei­tungs­be­richt am 28.07.2023 im Kurier wur­de öffent­lich, dass Tei­le der Bay­reu­ther Stadt­rats­frak­ti­on eine Pri­va­ti­sie­rung der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH in Erwä­gung ziehen.

„Das ist eine kra­chen­de Ohr­fei­ge für alle Beschäf­tig­ten der Kli­ni­kum Bay­reuth GmbH“ äußert der Betriebs­rats­vor­sit­zen­de Jür­gen Eber­lin. Auch wenn er nur ein neo­li­be­ra­les Wahl­kampf­ma­nö­ver dahin­ter ver­mu­tet, kommt die­ses zur Unzeit. Die Fol­gen und Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie sind gera­de über­stan­den und alle Kolleg*innen sind hoch­mo­ti­viert, alle Patient*innen wie­der voll­um­fäng­lich pro­fes­sio­nell zu versorgen.

„Gesund­heits­vor­sor­ge ist Daseins­vor­sor­ge und das ist ori­gi­nä­re Auf­ga­be der Kom­mu­nen“ merkt Jür­gen Eber­lin, eben­so Vor­sit­zen­der des ver.di Bezirks­fach­be­reichs Gesund­heit, Sozia­le Dien­ste, Bil­dung und Wis­sen­schaft, an. Aktu­ell befin­den sich alle Kran­ken­häu­ser in einer finan­zi­el­len und per­so­nel­len Not­si­tua­ti­on. Alle kämp­fen mit den glei­chen Schwie­rig­kei­ten auf­grund der unzu­rei­chen­den Rah­men­be­din­gun­gen. Hier wünscht er sich, dass die Stadt­rats­frak­tio­nen Ein­fluss auf ihre Lan­des- und Bun­des­ver­tre­ter neh­men, sich hier für Ver­bes­se­run­gen ein­zu­set­zen. Für Gesprä­che ste­he er ger­ne zu Verfügung.

Jens Gott­hardt, zustän­di­ger ver.di Gewerk­schafts­se­kre­tär, zählt eini­ge Vor­tei­le eines kom­mu­na­len Kran­ken­hau­ses auf:

  • Ver­sor­gungs­si­cher­heit durch umfas­sen­de medi­zi­ni­sche Dienst­lei­stun­gen ist sicher­ge­stellt unab­hän­gig von wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen pri­va­ter Eigentümer
  • Ziel ist eine opti­ma­le Gesund­heits­ver­sor­gung der Ein­woh­ner – nicht der Gewinn
  • durch die gewähl­ten kom­mu­na­len Ver­tre­ter Mit­spra­che­recht und Ein­fluss auf die Krankenhausverwaltung
  • Gemein­schafts­ge­fühl wird gestärkt, weil es von der Gemein­schaft betrie­ben wird
  • Lang­fri­sti­ge Per­spek­ti­ve: ein kom­mu­na­les Kran­ken­haus steht weni­ger unter Druck kurz­fri­sti­ger Gewinn­ma­xi­mie­rung und kann lang­fri­ste Pla­nun­gen umsetzen
  • Qua­li­täts­kon­trol­le kann durch die loka­le Ver­wal­tung bes­ser über­wacht werden
  • Lei­stungs­ge­rech­te Bezah­lung aller Beschäf­tig­ten durch die Anwen­dung des Tarif­ver­tra­ges des öffent­li­chen Dienstes