Stadt­rats­frak­ti­on Grü­nes Bam­berg for­dert: „Kli­ma­schutz vor Ort beschleunigen!“

Kli­ma­schutz vor Ort beschleunigen

Dis­kus­si­on um Pro­test­ak­ti­on ist für Grü­ne der Anlass, erneut kon­se­quen­tes Han­deln einzufordern

„Kli­ma­schutz vor Ort beschleu­ni­gen!“ Mit die­ser Paro­le reagiert die Stadt­rats­frak­ti­on Grü­nes Bam­berg auf die Aktio­nen der Letz­ten Gene­ra­ti­on und ande­rer Klimaaktivist:innen. Die grü­nen Stadt­rats­mit­glie­der for­dern uni­so­no, dass auch auf kom­mu­na­ler Ebe­ne schnel­ler gehan­delt wer­den muss. „Plä­ne und Maß­nah­men­bün­del lie­gen umset­zungs­be­reit vor“, sagt Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Chri­sti­an Hader, „der Stadt­rat muss nur end­lich den Mut und den poli­ti­schen Wil­len haben, die­se auch umzusetzen.“

Die Grü­nen sehen sich in ihrem ein­dring­li­chen Appell nicht nur durch die Tat­sa­che bestä­tigt, dass der Juni 2023 welt­weit der hei­ße­ste Monat seit Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen war. Sie sehen sich auch auf einer Linie mit den deut­schen Bischö­fen und kirch­li­chen Ver­bän­den, die vor weni­gen Tagen ihren Auf­ruf „Wir sind bereit“ an die deut­sche Poli­tik rich­te­ten. Dar­in for­dern sie unver­züg­lich mehr Anstren­gun­gen für den Kli­ma­schutz und die Mobilitäts‑, Agrar- und Ener­gie­wen­de. Hader schluss­fol­gert: „Das soll­te ins­be­son­de­re auch in Bam­berg die christ­lich gepräg­ten Par­tei­en moti­vie­ren, sich für die in die­sen Berei­chen drin­gend not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen einzusetzen.“

Der grü­ne Appell ist aber auch eine Reak­ti­on auf die jüng­ste Kle­be-Akti­on am Mar­kus­platz. „Wir ste­hen sol­chen Pro­test­mit­teln kri­tisch gegen­über“, erklärt Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ulri­ke Sän­ger. „Aber inhalt­lich tei­len wir voll und ganz die For­de­rung der Aktivist:innen, dass schnel­ler, kon­se­quen­ter und umfas­sen­der gehan­delt wer­den muss, wenn wir nicht auf eine Kli­ma­ka­ta­stro­phe zusteu­ern wollen.“

Doch was genau wol­len die Grü­nen auf kom­mu­na­ler Ebe­ne umset­zen? Zum Bei­spiel Pho­to­vol­ta­ik-Anla­gen als Beda­chung auf mög­lichst vie­len groß­flä­chi­gen Park­plät­zen, bei städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen, Fir­men, Super­märk­ten und so wei­ter. Baum­pflan­zun­gen zur Ver­bes­se­rung des Mikro­kli­mas im Stadt­ge­biet, wie bei­spiel­wei­se in der Sie­mens­stra­ße. Oder aktu­ell die öko­lo­gi­sche Auf­bes­se­rung der Fried­rich­stra­ße, die zur Ein­bahn­stra­ße wer­den soll, um Platz für groß­kro­ni­ge Bäu­me zu schaf­fen. Die Flä­chen­ver­sie­ge­lung kon­se­quent mini­mie­ren, zum Bei­spiel indem grö­ße­re Park­plät­ze nicht mehr eben­erdig geneh­migt wer­den. Zudem höch­ste Ener­gie­stan­dards bei der Sanie­rung städ­ti­scher Gebäu­de und ein Aus­bau der Fernwärme.

Man­geln­de Kon­se­quenz beim Kli­ma­schutz in Bam­berg beob­ach­ten die Grü­nen mit Sor­ge: „Eine Stadt­rats­mehr­heit ist bereits von Beschlüs­sen der Kli­ma­son­der­sit­zung abge­wi­chen und hat auf Fest­set­zun­gen für PV-Anla­gen im Neu­bau ver­zich­tet, wenn Inve­sto­ren dies nicht woll­ten.“ Auch der Umgang mit Flä­chen in der Stadt, wie zuletzt in der St. Getreu-Stra­ße, sind The­men, gegen die jun­ge Men­schen zu Recht auf die Stra­ße gingen.

„Es gibt eine Viel­zahl von Hand­lungs­fel­dern für die Kom­mu­ne“, ist der kli­ma­po­li­ti­sche Spre­cher Andre­as Eichen­se­her über­zeugt, „wir müs­sen bereit sein, neue Prio­ri­tä­ten zu set­zen und für den Kli­ma­schutz sowohl Geld als auch Per­so­nal bereit­zu­stel­len. Lei­der feh­len uns Grü­nen oft die Mehr­hei­ten im Stadtrat.“

Sän­ger, Hader und Eichen­se­her beto­nen abschlie­ßend, dass es für die Umset­zung der Maß­nah­men nun einen gro­ßen Schul­ter­schluss der Par­tei­en im Stadt­rat, die Kli­ma­schutz ernst neh­men, brau­che: „Dazu rei­chen wir im Sin­ne unse­rer Stadt­ge­sell­schaft die Hand und hof­fen, dass sich die ande­ren Par­tei­en nicht mehr so oft weg­ducken, wie in der Ver­gan­gen­heit, son­dern gemein­sam mit uns an einem Strang zie­hen. Unse­re Auf­ga­be als Kom­mu­nal­po­li­tik ist es für den Kli­ma­schutz zu sor­gen, den Bam­berg braucht und verdient.“