Knapp 1 Mil­li­ar­de Euro für Bay­erns Schieneninfrastruktur

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© Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Die Deut­sche Bahn (DB) und der Bund inve­stie­ren wei­ter in die Bahn­in­fra­struk­tur in Bay­ern. Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ster Dr. Vol­ker Wis­sing und DB-Infra­struk­tur­vor­stand Bert­hold Huber haben in Augs­burg und Bam­berg Finan­zie­rungs­ver­ein­ba­run­gen über ins­ge­samt 940 Mil­lio­nen Euro für zwei Infra­struk­tur­pro­jek­te mit über­re­gio­na­ler Bedeu­tung unter­zeich­net. In Bam­berg wer­den 860 Mil­lio­nen Euro in eine lei­stungs­fä­hi­ge Schie­nen­in­fra­struk­tur inve­stiert und damit der Schluss­stein für die Schnell­fahr­tras­se München–Berlin gesetzt. In Augs­burg ent­steht ein neu­es Güter-Umschlagsterminal.

Schluss­stein auf der Schnell­fahr­strecke Mün­chen und Berlin

Im Nor­den Bay­erns wird kräf­tig in die Zukunfts­fä­hig­keit der Schie­ne inve­stiert. Dr. Vol­ker Wis­sing und Bert­hold Huber unter­zeich­ne­ten im Bei­sein von Bam­bergs Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke eine Finan­zie­rungs­ver­ein­ba­rung über 860 Mil­lio­nen Euro für den Bahn­kno­ten Bam­berg. Die Inve­sti­tio­nen wer­den in den vier­glei­si­gen Aus­bau, die Erneue­rung von 19 Brücken, den Bau eines elek­tro­ni­schen Stell­werks sowie Lärm­schutz­maß­nah­men flie­ßen. Bam­bergs Schie­nen­netz wird damit deut­lich lei­stungs­fä­hi­ger und die Bamberger:innen kön­nen sich auf mehr und schnel­le­re Nah- und Fern­ver­kehrs­ver­bin­dun­gen freuen.

Bert­hold Huber: „Mit der umfas­sen­den Moder­ni­sie­rung und dem Aus­bau der Bahn­in­fra­struk­tur in Bam­berg set­zen wir den letz­ten Schluss­stein auf der Schnell­fahr­strecke zwi­schen Mün­chen und Ber­lin. Wir bin­den die Regi­on deut­lich bes­ser an das Schie­nen­netz an und erfül­len dar­über hin­aus noch die For­de­run­gen des Deutsch­land­takts. Zukünf­tig wird die ober­frän­ki­sche Stadt aus dem Hoch­ge­schwin­dig­keits­netz Deutsch­lands nicht mehr weg­zu­den­ken sein.“

Dr. Vol­ker Wis­sing, Bun­des­mi­ni­ster für Digi­ta­les und Ver­kehr: „Die Aus- und Neu­bau­strecke Nürn­berg – Ber­lin wur­de 1991 beschlos­sen, um die Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen zwi­schen Ost und West zu ver­bes­sern. Heu­te ist die Strecke nicht nur inte­gra­ler Bestand­teil des Deutsch­land­takts, son­dern Haupt­ach­se der trans­eu­ro­päi­schen Skan­di­na­vi­en – Mit­tel­meer-Rou­te auf der wir gleich­zei­tig hoch­mo­der­ne Ver­kehrs­kon­zep­te im S‑Bahn‑, Regional‑, Güter- und Fern­ver­kehr umzu­set­zen kön­nen. Die Moder­ni­sie­rung des Kno­ten Bam­bergs ist dabei der Schluss­akt eines der größ­ten Infra­struk­tur­pro­jek­te der Nach­wen­de­zeit und steht gleich­zei­tig für den Beginn einer neu­en Ära der Schiene.“

Der vier­glei­si­ge Aus­bau erfolgt auf einer Län­ge von 8,6 Kilo­me­tern. Der schnel­le Fern­ver­kehr wird damit vom lang­sa­me­ren Regio­nal­ver­kehr getrennt. Das ermög­licht mehr und schnel­le­re Ver­bin­dun­gen – die Züge kön­nen hier zukünf­tig mit Tem­po 230 fah­ren. Damit zeigt sich auch die Bedeu­tung des Kno­ten­aus­baus für den Deutsch­land­takt. Die geplan­te Geschwin­dig­keits­er­hö­hung ist ein wei­te­rer Bau­stein zur Redu­zie­rung der Fahrt­zeit zwi­schen Erfurt und Nürn­berg auf unter eine Stunde.

Rei­sen­de pro­fi­tie­ren außer­dem vom Bau des neu­en S‑Bahnhalts Bam­berg-Süd und der damit ver­bes­ser­ten Nah­ver­kehrs­an­bin­dung. Mit dem neu­en elek­tro­ni­schen Stell­werk kommt moder­ne Leit- und Siche­rungs­tech­nik zum Einsatz.

Für den Güter­ver­kehr wer­den auf den län­ge­ren Glei­sen erst­ma­lig 740 m lan­ge Güter­zü­ge fah­ren kön­nen. Zusätz­lich wird der Hafen­an­schluss moder­ni­siert. Auf dem Hafen­g­leis in neu­er Lage kön­nen Züge elek­trisch in den Bay­ern­ha­fen ver­keh­ren, auch eine Pre­miè­re. All das bedeu­tet: Wachs­tum des Schie­nen­ver­kehrs bei signi­fi­kant bes­se­rer Qua­li­tät, mehr Zuver­läs­sig­keit, mehr Pünkt­lich­keit im Groß­raum Bamberg.

Auch der Gestal­tung der Lärm­schutz­wän­de kommt in Bam­berg eine beson­de­re Bedeu­tung zu, denn der Blick auf die Bam­ber­ger Alt­stadt, die Teil des UNESCO-Welt­erbes ist, soll mög­lichst wenig beein­träch­tigt wer­den. Auf einer Län­ge von
12,5 Kilo­me­tern sind Lärm­schutz­wän­de vor­ge­se­hen, für die die DB erfolg­reich gemein­sa­me Lösun­gen mit der Stadt gefun­den hat. Wie etwa den Ein­satz trans­pa­ren­ter Lärm­schutz­wän­de an den Sicht­ach­sen. Dar­über hin­aus star­tet im Herbst ein Gestal­tungs­wett­be­werb. Als näch­sten gro­ßen Mei­len­stein erwar­tet die DB den Plan­fest­stel­lungs­be­schluss, der die Bau­ge­neh­mi­gung für das Pro­jekt darstellt.

Mehr Kapa­zi­tät für Güter­um­schlag in Augsburg

Die Nach­fra­ge für das Umla­den von Gütern von der Stra­ße auf die Schie­ne wächst unge­bro­chen. Um den wach­sen­den Bedarf zu bedie­nen, soll in Augs­burg-Gerst­ho­fen ein neu­es Umschlags­ter­mi­nal für den Güter­ver­kehr ent­ste­hen. Eine ent­spre­chen­de Finan­zie­rung­ver­ein­ba­rung über 83 Mil­lio­nen Euro haben Wis­sing und Huber heu­te Vor­mit­tag unter­zeich­net, im Bei­sein von Augs­burgs Ober­bür­ger­mei­ste­rin Eva Weber und dem Land­rat des Land­krei­ses Augs­burg Mar­tin Sai­ler. Auch die Euro­päi­sche Uni­on (EU) ist im Rah­men des Con­nec­ting Euro­pe Faci­li­ty Son­der­pro­gramms mit 37,6 Mil­lio­nen Euro an der Finan­zie­rung des Pro­jekts beteiligt.

Bert­hold Huber, DB-Infra­struk­tur­vor­stand: „Der Güter­ver­kehr nimmt wei­ter zu und mit ihm auch der kom­bi­nier­te Ver­kehr. Umso wich­ti­ger ist, dass wir die benö­tig­ten Kapa­zi­tä­ten auf der Schie­ne schaf­fen. Mit die­sem Pro­jekt trei­ben wir die Ver­kehrs­ver­la­ge­rung von der Stra­ße auf die Schie­ne wei­ter vor­an. Wir wer­den die Umschlag­ka­pa­zi­tä­ten mehr als ver­dop­peln. Augs­burg bleibt damit auch lang­fri­stig ein bedeu­ten­der Stand­ort für den Güterverkehr.“

Dr. Vol­ker Wis­sing, Bun­des­mi­ni­ster für Digi­ta­les und Ver­kehr: „Unse­re Pro­gno­sen gehen von einem mas­si­ven Wachs­tum des Güter­ver­kehrs in den kom­men­den Jahr­zehn­ten aus. Die­ses Wachs­tum wer­den wir nur bewäl­ti­gen kön­nen, wenn wir die Stär­ken der unter­schied­li­chen Ver­kehrs­trä­ger in Zukunft bes­ser kom­bi­nie­ren. Vor­aus­schau­en­de Inve­sti­tio­nen in den Neu- und Aus­bau von Umschlag­an­la­gen wie hier in Augs­burg sind dafür der Schlüssel.“

Im neu­en Ter­mi­nal für den kom­bi­nier­ten Ver­kehr (KV-Ter­mi­nal) wer­den pro Jahr zukünf­tig etwa 62.000 Lade­ein­hei­ten, bei­spiels­wei­se Con­tai­ner oder Wech­sel­be­häl­ter, umge­la­den. Die Kapa­zi­tät lässt sich auf bis zu 105.000 Lade­ein­hei­ten jähr­lich erhö­hen. Eine mas­si­ve Ent­la­stung der Stra­ßen und damit der Umwelt. Durch das neue Ter­mi­nal wer­den 700.000 Liter Die­sel und rund 1.754 Ton­nen CO2 pro Jahr ein­ge­spart. Das bestehen­de Ter­mi­nal in Augs­burg-Ober­hau­sen hat mit 25.000 Lade­ein­hei­ten sei­ne Kapa­zi­täts­gren­ze erreicht und wird nach der Inbe­trieb­nah­me des neu­en Stand­or­tes vor­aus­sicht­lich 2026 geschlossen.

Infor­mie­ren Sie sich ger­ne näher zu bei­den Pro­jek­ten unter: www​.umschlag​bahn​hoe​fe​.de/​p​r​o​j​e​k​t​-​a​u​g​s​b​u​r​g​-​g​e​r​s​t​h​o​fen sowie www​.kno​ten​-bam​berg​.de