„Tag der Pfle­ge­aus­bil­dung“ des Aus­bil­dungs­ver­bun­des Pfle­ge Regi­on Coburg

Landrat Sebastian Straubel testet die Infostände.
Landrat Sebastian Straubel testet die Infostände. ©LRA Coburg

Jede Men­ge Lob hat der Aus­bil­dungs­ver­bund Pfle­ge Regi­on Coburg unter dem Dach der Gesund­heits­re­gi­onplus Cobur­ger Land für sei­ne Idee bekom­men, einen „Tag der Pfle­ge­aus­bil­dung“ im Land­rats­amt Coburg zu ver­an­stal­ten. Ziel der klei­nen Mes­se war es, über die Aus­bil­dungs­mög­lich­kei­ten in der Pfle­ge zu infor­mie­ren und das Image der Pfle­ge­bran­che zu verbessern.

Hel­mut Gern­ert vom Bun­des­amt für Fami­lie und zivil­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­ben war schwer beein­druckt von dem, was im gro­ßen Sit­zungs­saal des Land­rats­am­tes gebo­ten wur­de: „Ich habe mit vie­len Kol­le­gen gespro­chen – und nie­mand wuss­te von einer ähn­li­chen Ver­an­stal­tung irgend­wo in Deutsch­land.“ Das Cobur­ger Land sei damit Vor­rei­ter dar­in, mit sei­nem Leucht­turm­pro­jekt das Berufs­feld der Pfle­ge inter­es­sant dar­zu­stel­len. Und das sei gut so, sag­te Gern­ert, der selbst seit über 40 Jah­ren in der Pfle­ge­bran­che arbei­tet: „Wir haben einen tol­len Beruf. Die Zusam­men­ar­beit mit ande­ren Men­schen macht ihn aus.“

Zahlreiche Besucher kamen zum „Tag der Pflegeausbildung“ ins Landratsamt. ©LRA Coburg

Zahl­rei­che Besu­cher kamen zum „Tag der Pfle­ge­aus­bil­dung“ ins Land­rats­amt. ©LRA Coburg

Land­rat Seba­sti­an Straubel begrüß­te die aus­stel­len­den Pfle­ge­ein­rich­tun­gen sowie die Besu­cher der Aus­bil­dungs­mes­se. Gera­de in Zei­ten des Fach­kräf­te­man­gels sei der „Tag der Pfle­ge“ eine „sen­sa­tio­nel­le Idee und ein wich­ti­ges Signal“. Natür­lich gebe es gera­de im Pfle­ge­sek­tor vie­le gro­ße Her­aus­for­de­run­gen – aber die könn­ten nicht vor Ort in den Kom­mu­nen, son­dern müss­ten auf Bun­des­ebe­ne gelöst wer­den. Den­noch sei­en regio­na­le Akti­vi­tä­ten wie die des Aus­bil­dungs­ver­bun­des eine wich­ti­ge Stra­te­gie für die Gewin­nung von neu­em Per­so­nal in der Pflege.

Hel­mut Gern­ert stell­te anschlie­ßend den Auf­bau und Ablauf der gene­ra­li­sti­schen Pfle­ge­aus­bil­dung vor. Die Gene­ra­li­stik beschreibt die im Jahr 2020 eta­blier­te Aus­bil­dung, die die drei frü­he­ren Berufs­bil­der – Kran­ken­pfle­ge, Kin­der­kran­ken­pfle­ge und Alten­pfle­ge – ver­eint. Auf die­sem Weg erhal­ten die Aus­zu­bil­den­den dif­fe­ren­zier­te Ein­blicke in ver­schie­de­ne Pfle­ge­tä­tig­kei­ten und kön­nen im Anschluss in einer Viel­zahl von Ein­rich­tun­gen in das Berufs­le­ben starten.

Im zwei­ten Vor­trag erläu­ter­te Gün­ther Heil (Pfle­ge­schu­le GGSD Nürn­berg) die Chan­cen und Mög­lich­kei­ten, die sich im Bereich der Pfle­ge nach der Aus­bil­dung erge­ben. Neben den ver­schie­de­nen Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­ten ging er auf die Ver­gü­tungs­per­spek­ti­ven in den ein­zel­nen Berufs­zwei­gen ein. Vie­le der jun­gen Mes­se­be­su­che­rin­nen und Mes­se­be­su­cher waren über­rascht, welch guter Ver­dienst mög­lich ist.

Den Abschluss der Vor­trags­rei­he über­nahm Frank Wies­mann (Bun­des­agen­tur für Arbeit) und stell­te die Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten für bereits Berufs­tä­ti­ge vor. Das Arbeits­amt über­nimmt im Rah­men des Qua­li­fi­zie­rungs­chan­cen­ge­set­zes voll oder antei­lig die Lehr­gangs­ko­sten und gewährt einen Zuschuss zum Arbeits­ent­gelt. Damit soll auch Berufs­tä­ti­gen die Umschu­lung in einen Pfle­ge­be­ruf ermög­licht werden.

Das High­light der Aus­bil­dungs­mes­se waren die Mit­mach-Aktio­nen, die von 15 Ein­rich­tun­gen aus der Stadt Coburg und den Land­krei­sen Coburg, Lich­ten­fels und Son­ne­berg ange­bo­ten wur­den. Die Teil­neh­men­den lern­ten dabei, wie man sich die Hän­de rich­tig des­in­fi­ziert, einen Säug­ling badet oder eine Infu­si­on vor­be­rei­tet. An einer Sta­ti­on wur­de erleb­bar gemacht, wie sich Demenz­er­krank­te füh­len und mit wel­chen Her­aus­for­de­run­gen die Senio­rin­nen und Senio­ren in Ihrem All­tag zurecht­kom­men müssen.

Landrat Sebastian Straubel testet die Infostände. ©Landkreis Coburg

Land­rat Seba­sti­an Straubel testet die Info­stän­de. ©LRA Coburg

An einer lebens­ech­ten Pup­pe konn­ten die Inter­es­sier­ten – dar­un­ter Can Aydin, drit­ter Bür­ger­mei­ster der Stadt Coburg, und Land­rat Seba­sti­an Straubel – die Reani­ma­ti­on eines Men­schen üben. Vanes­sa Kai­ser, die bei der Gesund­heits­re­gi­onplus an der Vor­be­rei­tung für den „Tag der Pfle­ge­aus­bil­dung“ betei­ligt war, freu­te sich über das gro­ße Enga­ge­ment der Mes­se­teil­neh­mer: „Durch die Aktio­nen ist es den Ein­rich­tun­gen, gelun­gen die Tätig­kei­ten in der Pfle­ge mit allen Facet­ten pra­xis­nah zu prä­sen­tie­ren.“ Die Bot­schaft, die vom „Tag der Pfle­ge­aus­bil­dung“ hin­aus ins Cobur­ger Land ging, war deut­lich: „Die Pfle­ge ist span­nend und abwechs­lungs­reich!“ Des­halb ist für das Team der Gesund­heits­re­gi­onplus mit Geschäfts­stel­len­lei­te­rin Lea Hell­beck an der Spit­ze auch schon jetzt klar, dass die­ses For­mat wie­der ange­bo­ten wird.

Zitat:

„Im Berufs­feld der Pfle­ge braucht man ein gro­ßes, war­mes Herz.“ Hel­mut Gern­ert (Bun­des­amt für Fami­lie und zivil­ge­sell­schaft­li­che Aufgaben)