Was­ser­prei­se in Bay­reuth steigen

Weil Vor­lie­fe­ran­ten die Prei­se erhö­hen und die Kosten all­ge­mein stei­gen, erhö­hen die Stadt­wer­ke Bay­reuth ab dem 1. Juli 2023 die Trink­was­ser­prei­se um 2,5 Pro­zent. 1.000 Liter Was­ser kosten in Bay­reuth dann 2,46 Euro (Brut­to) – das sind 6 Cent mehr als bisher.

Die Prei­se stei­gen – das spü­ren auch die Stadt­wer­ke Bay­reuth bei der Trink­was­ser­ver­sor­gung. Größ­ter Kosten­trei­ber ist die Preis­er­hö­hung der Fern­was­ser­ver­sor­gung Ober­fran­ken (FWO), von der die Stadt­wer­ke rund die Hälf­te ihres Was­sers bezie­hen. Und: Auch die Kosten für Bau­lei­stun­gen, Mate­ri­al – wie bei­spiels­wei­se Rohr­lei­tun­gen – und den Betrieb sind laut den Stadt­wer­ken deut­lich gestie­gen. „Das sind die Ergeb­nis­se der jüng­sten Über­prü­fung unserer
Kosten­kal­ku­la­ti­on. Das führt dazu, dass wir unse­re Trink­was­ser­prei­se zum 1. Juli mode­rat erhö­hen müs­sen“, erklärt Stadt­wer­ke-Spre­cher Jan Koch.

Der Preis je 1.000 Liter Trink­was­ser steigt in Bay­reuth von 2,40 Euro um 6 Cent auf 2,46 Euro (brut­to) – die ver­brauchs­un­ab­hän­gi­gen Jah­res­grund­prei­se blei­ben kon­stant. Ein durch­schnitt­li­cher Vier-Per­so­nen-Haus­halt mit einem Ver­brauch von gut 150.000 Litern zahlt damit künf­tig rund 497 Euro pro Jahr – knapp 10 Euro mehr als bis­her. „Unser Trink­was­ser ist qua­li­ta­tiv hoch­wer­tig und immer noch preis­wert“, betont Koch. Umge­rech­net auf den Liter ergibt sich ein Preis von 0,33 Cent. Wer hin­ge­gen sei­nen Durst mit gün­sti­gem Mine­ral­was­ser aus dem Dis­coun­ter stil­len möch­te, zahlt pro Liter 50-mal mehr.

„Ange­sichts der all­ge­mein hohen Prei­se hät­ten wir ger­ne auf die Erhö­hung ver­zich­tet, weil wir wis­sen, wie stark vie­le Men­schen der­zeit bela­stet sind“, sagt Koch. Den­noch sei die Preis­er­hö­hung nötig, damit die Trink­was­ser­ver­sor­gung kosten­deckend bleibt. „Andern­falls kommt es zu Inve­sti­ti­onsstaus, die wir unbe­dingt ver­hin­dern müs­sen, wenn wir die Trink­was­ser­ver­sor­gung der künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen sichern wol­len. Die Ver­sor­gung mit qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gem Trink­was­ser rund um die Uhr ist kei­ne net­te Annehm­lich­keit – viel­mehr ist sie als Lei­stung kom­mu­na­ler Daseins­vor­sor­ge von exi­sten­ti­el­ler Bedeutung.“

Die Bay­reu­ther Was­ser­ver­sor­gung sei gut auf­ge­stellt, fügt Jan Koch hin­zu. „Man kann sagen, dass wir im Bereich der Anla­gen, also Was­ser­wer­ke, Pump­wer­ke und Tief­brun­nen, wei­te Tei­le erneu­ert haben: Ange­fan­gen im Jahr 1999 bei der Moder­ni­sie­rung des Was­ser­werks Eiche­lacker im Het­zen­nest bis hin zur Sanie­rung des Was­ser­werks auf dem Eichel­berg, die wir 2019 abge­schlos­sen haben.“ Jüng­stes Pro­jekt: Im ver­gan­ge­nen Jahr haben die Stadt­wer­ke Bay­reuth für rund 600.000 Euro einen der Tief­brun­nen neben dem Was­ser­werk Eiche­lacker saniert. „Außer­dem fließt viel Geld in die Erneue­rung und den lau­fen­den Betrieb unse­res rund 340 Kilo­me­ter lan­gen Rohrnetzes.“

Grund­la­ge der Kosten­kal­ku­la­ti­on der Was­ser­prei­se sind laut den Stadt­wer­ken Bay­reuth die Vor­ga­ben des Baye­ri­schen Kom­mu­nal­ab­ga­ben­ge­set­zes. Damit sei garan­tiert, dass sich die Prei­se aus­schließ­lich nach den Kosten und Inve­sti­tio­nen für die Was­ser­ver­sor­gung rich­ten. „Mit unse­rer Was­ser­ver­sor­gung wol­len und dür­fen wir kei­ne gro­ßen Gewin­ne erwirt­schaf­ten“, betont Koch.

Der Was­ser­preis sei daher ange­mes­sen. Ihn mit Prei­sen ande­rer Ver­sor­ger zu ver­glei­chen, sei wenig sinn­voll. „Jeder Was­ser­ver­sor­ger fin­det in sei­nem Netz­ge­biet ganz unter­schied­li­che Vor­aus­set­zun­gen vor: Ein fla­ches Gebiet ist deut­lich gün­sti­ger zu ver­sor­gen als ein hüge­li­ges. Ein städ­ti­sches Gebiet mit zahl­rei­chen Haus­an­schlüs­sen ist wie­der­um anfäl­li­ger für Stö­run­gen als die Lei­tung eines Ver­sor­gers auf dem Land, wo es viel weni­ger Abzwei­ge auf den Haupt­lei­tun­gen gibt. Auch die Lage und Ent­fer­nung zu Quel­len und Tief­brun­nen unter­schei­det sich von Ver­sor­ger zu Ver­sor­ger. Daher muss Trink­was­ser unter­schied­li­che Prei­se haben – alles ande­re wäre seltsam.“

Über die Was­ser­ver­sor­gung der Stadt­wer­ke Bayreuth

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth ver­sor­gen haupt­säch­lich das Stadt­ge­biet mit Was­ser. Rund fünf Mil­li­ar­den Liter braucht die Stadt pro Jahr. Die stam­men zu einem Teil aus der Ködel­tal­sper­re der Fern­was­ser­ver­sor­gung Ober­fran­ken, aus Quell­fas­sun­gen im Fich­tel­ge­bir­ge und aus ins­ge­samt vier Brun­nen­fel­dern mit zwölf Tief­brun­nen. In den Was­ser­wer­ken auf dem Eichel­berg, im Eiche­lacker und im Löch­le­ins­tal fil­tern die Stadt­wer­ke das Roh­was­ser und ent­fer­nen über­schüs­si­ge Koh­len­säu­re. Danach wird das Trink­was­ser in Hoch­be­häl­tern gesam­melt. Sie lie­gen auf den Anhö­hen der Hohen War­te und dem Eichel­berg. Dort kön­nen die Stadt­wer­ke gut 24 Mil­lio­nen Liter Trink­was­ser zwi­schen­spei­chern. Durch den Höhen­un­ter­schied ent­steht ein natür­li­cher Druck, der das Was­ser ohne wei­te­re Pum­pen zu den Men­schen in der Stadt flie­ßen lässt. Ledig­lich für die höhe­ren Lagen Bay­reuths benö­ti­gen die Stadt­wer­ke Bay­reuth Pump­sta­tio­nen. Ins­ge­samt betreut das Unter­neh­men ein Rohr­lei­tungs­netz mit einer Län­ge von 340 Kilo­me­tern. Die Qua­li­tät des Trink­was­sers über­prü­fen zum einen Exper­ten der Stadt­wer­ke und zum ande­ren exter­ne und spe­zi­ell hier­für zuge­las­se­ne Labore.

Über die Stadt­wer­ke Bayreuth

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth lie­fern 100 Pro­zent Öko­strom und Öko­gas – auto­ma­tisch, ohne Auf­preis und TÜV-zer­ti­fi­ziert. Dar­über hin­aus sind die Stadt­wer­ke in den Berei­chen Fern­wär­me, Ener­gie-Con­trac­ting und Tele­kom­mu­ni­ka­ti­on tätig. Außer­dem belie­fern die Stadt­wer­ke ihre Kun­den in und um Bay­reuth jedes Jahr mit rund fünf Mil­li­ar­den Litern Trink­was­ser und beför­dern all­jähr­lich meh­re­re Mil­lio­nen Fahr­gä­ste durch den Bus­ver­kehr im Stadt­ge­biet. Zudem betreibt das Unter­neh­men meh­re­re Park­ein­rich­tun­gen in Bay­reuth. Die Lohen­grin Ther­me, das Stadt­bad, das Kreuz­stein­bad und das Frei­luft­bad Bür­ger­reuth gehö­ren eben­falls zum Port­fo­lio. Die Stadt­wer­ke Bay­reuth beschäf­ti­gen rund 400 Mit­ar­bei­ter und erwirt­schaf­te­ten im Jahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 134 Mil­lio­nen Euro. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie unter stadt​wer​ke​-bay​reuth​.de.