SPD-Kreis­ver­band Bay­reuth mit neu­er Doppelspitze

(von links): Die scheidende Vorsitzende Sonja Wagner, Staatssekretärin Anette Kramme, die neuen Vorsitzenden Florian Fähnrich und Silke Winkelmaier, die stellvertretenden Vorsitzenden Matthias Mann und Jessica Markus sowie Landtagskandidat Halil Tasdelen. (Foto: SPD)
(von links): Sonja Wagner, Staatssekretärin Anette Kramme, Florian Fähnrich, Silke Winkelmaier, Matthias Mann und Jessica Markus sowie Landtagskandidat Halil Tasdelen. (Foto: SPD)

Die Peg­nit­ze­rin Sil­ke Win­kel­mai­er und der Holl­fel­der Flo­ri­an Fähn­rich wur­den von den Dele­gier­ten beim Kreis­par­tei­tag in Mistel­bach als gleich­be­rech­tig­te Vor­sit­zen­de der SPD im Land­kreis Bay­reuth gewählt. Sie fol­gen auf Kreis­rä­tin Son­ja Wag­ner, die das Amt neun Jah­re lang innehatte.

In ihrem Rechen­schafts­be­richt erin­ner­te die schei­den­de Vor­sit­zen­de an die schwie­ri­gen Bedin­gun­gen in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren. Die Coro­na-Pan­de­mie habe die Arbeit in der Par­tei sehr erschwert. Nichts­de­sto­trotz konn­ten eini­ge Ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den, unter ande­rem wur­de zusam­men mit dem Orts­ver­ein Creu­ßen eine Vor­trags­ver­an­stal­tung zum Jah­res­tag des Ermäch­ti­gungs­ge­set­zes orga­ni­siert. Chri­stoph Raben­stein stell­te die Bio­gra­fien der bei­den in der Nazi­zeit ver­folg­ten Bay­reu­ther Sozi­al­de­mo­kra­ten Wil­helm Leu­sch­ner und Fried­rich Puch­ta vor. „Es waren neun herr­li­che Jah­re, und es ist gut auf­zu­hö­ren, wenn es am schön­sten ist. Dan­ke an alle Orts­ver­ei­ne und Mit­glie­der im Kreis­ver­band für die gute Zusam­men­ar­beit. Ich freue mich, dass mit Sil­ke Win­kel­mai­er und Flo­ri­an Fähn­rich sozu­sa­gen die näch­ste Gene­ra­ti­on die Ver­ant­wor­tung über­neh­men will“, so Wagner.

Sil­ke Win­kel­mai­er muss­te sich nicht mehr groß vor­stel­len. Die 47-jäh­ri­ge Peg­nit­ze­rin lei­tet seit über 20 Jah­ren das Abge­ord­ne­ten­bü­ro der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Anet­te Kram­me in Bay­reuth und beklei­det bereits eini­ge Ehren­äm­ter inner­halb der SPD, unter ande­rem ist sie Schatz­mei­ste­rin des Bezirks­ver­ban­des. Sie möch­te ver­mehrt Raum geben für inhalt­li­che Dis­kus­sio­nen. „Wir dür­fen nicht nur im eige­nen Saft schmo­ren. Unser Weg muss sein, raus zu den Ver­ei­nen, zu den Ver­bän­den, zu Insti­tu­tio­nen. Nur so blei­ben wir als Par­tei vor Ort dran an den Sor­gen und Nöten der Men­schen im Kreis.“

Der 22-jäh­ri­ge Flo­ri­an Fähn­rich aus Wohns­dorf bei Holl­feld stu­diert Jura an der Uni Bay­reuth, ist Co-Vor­sit­zen­der der Jusos Bay­reuth und war bis­her Schrift­füh­rer im Kreis­ver­band. „Ich bin in die SPD ein­ge­tre­ten weil ich den Ein­druck habe, dass vie­le Men­schen mei­ner Gene­ra­ti­on Poli­tik als eine Art Dienst­lei­stung sehen. Bei der man ein Kreuz setzt und dann gefäl­ligst eine gute Inter­es­sens­ver­tre­tung bekommt. Man kann es nie­mals jedem recht machen, aber man kann es so gut es geht ver­su­chen. Gera­de in einer Zeit, in der Rechts­po­pu­lis­mus all­tags­taug­lich zu wer­den scheint, lohnt es sich, für unse­re Demo­kra­tie und für den Zusam­men­halt in unse­rer Gesell­schaft einzutreten.“

Mat­thi­as Böh­ner rüg­te für die SPD-Kreis­tags­frak­ti­on den offen­ba­ren Still­stand beim Erwei­te­rungs­bau für das Land­rats­amt. Poli­ti­sche Rän­ke­spie­le dürf­ten nicht auf dem Rücken der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter aus­ge­tra­gen wer­den. Der Bedarf nach ver­nünf­ti­gen Räum­lich­kei­ten sei wei­ter gewach­sen. Nun müs­se end­lich gehan­delt wer­den. Auch beim The­ma Unter­brin­gung von Flücht­lin­gen spar­te Böh­ner nicht mit Kri­tik. „Die Kom­mu­nen sind an ihrer Bela­stungs­gren­ze bei Unter­brin­gung und Inte­gra­ti­on. Zuneh­mend fehlt geeig­ne­ter Wohn­raum, um die Men­schen ange­mes­sen unter­zu­brin­gen. Und wir brau­chen Küm­me­rer vor Ort. Die­se ver­ant­wor­tungs­vol­le Auf­ga­be darf nicht auf die Schul­tern der ehren­amt­li­chen Hel­fer abge­la­den wer­den.“ Böh­ner dank­te Son­ja Wag­ner für ihre gelei­ste­te Arbeit. „In die Zukunft blickend, gefällt mir die tol­le Mischung aus Erfah­rung, Lei­den­schaft und neu­en Ideen in der neu­en Vor­stand­schaft. Wir legen den Grund­stein dafür, dass wir die Zie­le unse­rer SPD auch über den Kreis­ver­band wei­ter ver­fol­gen können.“

Den neu­en Vor­stand kom­plet­tie­ren als stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de die Peg­nit­zer SPD-Orts­ver­eins­vor­sit­zen­de Jes­si­ca Mar­cus sowie der Mistel­ba­cher Bür­ger­mei­ster Mat­thi­as Mann. Die Kas­se führt wei­ter­hin Hei­di König, neu­er Schrift­füh­rer ist Eckers­dorfs 2. Bür­ger­mei­ster Man­fred Präck­lein. Neun Bei­sit­zer kom­ple­men­tie­ren den Vorstand.