Tag der Organ­spen­de am 3. Juni: Ent­schei­dung schafft Klarheit

Ein Organspendeausweis schafft Klarheit über den Willen der Verstorbenen und entlas-tet so die Angehörigen.
Ein Organspendeausweis schafft Klarheit über den Willen der Verstorbenen und entlas-tet so die Angehörigen. (Bild: AOK-Mediendienst)

Der uner­war­te­te Tod eines gelieb­ten Men­schen ist für Hin­ter­blie­be­ne ein schmerz­haf­tes Ereig­nis. In die­ser Situa­ti­on mit dem The­ma Organ­spen­de kon­fron­tiert zu wer­den, bringt für sie eine gro­ße zusätz­li­che Bela­stung – vor allem dann, wenn kein Organ­spen­de­aus­weis den Wil­len der Ver­stor­be­nen doku­men­tiert. „Des­halb ist es so wich­tig, sich mit dem The­ma Organ­spen­de zu befas­sen, eine indi­vi­du­el­le Ent­schei­dung zu tref­fen und die Ange­hö­ri­gen davon in Kennt­nis zu set­zen“, so Klaus Knorr, Direk­tor von der AOK in Bam­berg. Der Tag der Organ­spen­de – in die­sem Jahr der 3. Juni – soll dazu bei­tra­gen, Äng­ste und Vor­ur­tei­le zu die­sem The­ma abzu­bau­en und sich bewusst für einen Organ­spen­de­aus­weis zu entscheiden.

Organ­spen­de­aus­weis ent­la­stet Angehörige

„Damit schafft man Klar­heit und nimmt den Druck von den Ange­hö­ri­gen“, sagt Klaus Knorr. In ihrem aktu­el­len Bericht weist die Deut­sche Stif­tung Organ­trans­plan­ta­ti­on (DSO) dar­auf hin, dass die Ange­hö­ri­gen in rund 80 Pro­zent der Fäl­le einer Organ­spen­de nicht zustim­men. Auch wenn es in Bay­ern im Jahr 2022 mit 128 Organ­spen­dern 18 Spen­der mehr als im Jahr 2021 gab: Die Zahl der Men­schen, die im Frei­staat auf ein Spen­der­or­gan war­ten, liegt laut Baye­ri­schem Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um bei über 1.100. Deutsch­land­weit ist die Zahl der Organ­spen­der nach Anga­ben der DSO im abge­lau­fe­nen Jahr 2022 sogar leicht zurück­ge­gan­gen – von 933 im Jahr 2021 auf 869 im Jahr 2022.

Aus­führ­li­che Ent­schei­dungs­hil­fe im Internet

Die AOK hilft mit dem Online-Ange­bot „Ent­schei­dungs­hil­fe Organ­spen­de“ unter www​.aok​.de/​b​a​y​e​r​n​/​o​r​g​a​n​s​p​e​nde dabei, Argu­men­te für oder gegen eine Organ­spen­de zu fin­den. Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler der Uni­ver­si­tät Ham­burg haben gemein­sam mit wei­te­ren Exper­tin­nen und Exper­ten eine Ent­schei­dungs­hil­fe erstellt, die ver­ständ­li­che Infor­ma­tio­nen zur Organ­spen­de bie­tet. Dazu gehö­ren recht­li­che Fra­ge­stel­lun­gen genau­so wie Fra­gen zu den medi­zi­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen oder den Erfolgs­aus­sich­ten für eine Trans­plan­ta­ti­on. Der Ablauf einer Organ­spen­de wird eben­falls beschrieben.

Ange­bot zu per­sön­li­chem Gespräch am Telefon

„Auch, wenn wir mit der Ent­schei­dungs­hil­fe ver­su­chen, die wich­tig­sten Fra­gen zu beant­wor­ten, bleibt häu­fig noch etwas offen, das sich im per­sön­li­chen Kon­takt bes­ser klä­ren lässt“, so Klaus Knorr. Die AOK unter­stützt daher das „Info­te­le­fon Organ­spen­de“ der DSO und der Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung (BZgA). Exper­tin­nen und Exper­ten bera­ten mon­tags bis frei­tags von 9 bis 18 Uhr zu allen Anlie­gen rund um das The­ma Organ­spen­de. Das Bera­tungs­team ist unter der kosten­lo­sen Ser­vice-Tele­fon­num­mer 0800 90 40 400 erreichbar.