5000 baye­ri­sche Kli­ma­ak­ti­vi­stin­nen und ‑akti­vi­sten kle­ben sich nicht an!

Nicht­kle­ber for­dern noch mehr als Kle­ber: „vom über­zo­ge­nen mate­ri­el­len Kon­sum­ver­hal­ten Abstand nehmen“

Auch in der letz­ten Woche – wie schon in den Jah­ren zuvor – haben sich erneut knapp 5000 Kli­ma­ak­ti­vi­stin­nen und –akti­vi­sten in Bay­ern nicht an Stra­ßen oder Kunst­wer­ke geklebt. Trotz der erneu­ten Nicht-Kle­be-Akti­on gab es im gan­zen Land kilo­me­ter­lan­ge Staus, teil­wei­se auch ohne Bil­dung von Ret­tungs­gas­sen. Die Ursa­che könn­te nach Exper­ten­mei­nung bei dem reich­li­chen PKW- und LKW-Ver­kehr zu suchen sein.

Die nicht kle­ben­de und nicht blockie­ren­de Grup­pie­rung im Frei­staat Bay­ern umfasst Men­schen unter­schied­lich­ster Alters­grup­pen und gesell­schaft­li­cher Schich­tun­gen. Auf­fal­lend ist, dass sich auch gewähl­te Kom­mu­nal­po­li­ti­ke­rin­nen und Kom­mu­nal­po­li­ti­ker, ja sogar Bür­ger­mei­ste­rin­nen und Bür­ger­mei­ster regel­mä­ßig an den Nicht-Kle­be-Aktio­nen für ent­schie­de­nen Kli­ma­schutz beteiligen.

Die For­de­run­gen der Grup­pe gehen aller­dings weit über die Vor­schlä­ge ande­rer Akti­vi­sten hin­aus: So wol­len die Nicht-Kle­ben­den das herr­schen­de Wachs­tums­mo­dell der Wirt­schafts­po­li­tik durch ein gemein­wohl­ori­en­tier­tes Kreis­lauf­mo­dell ablö­sen und vom ihrer Ansicht nach „über­zo­ge­nen mate­ri­el­len Kon­sum­ver­hal­ten“ Abstand neh­men. Ein rei­ner Tech­no­lo­gie­wan­del hin zu 100 % nicht­fos­si­ler Ener­gie­ver­sor­gung sei zwar nötig, rei­che aber nicht aus: Um hohe Ansprü­che an Arten­schutz, Gewäs­ser- und Boden­schutz, Tier­wohl und an das Ziel einer aus­ge­gli­che­nen „Work-Life-Balan­ce“ für Fami­li­en zu errei­chen, müss­ten die mate­ri­el­len Ansprü­che auf ein ver­nünf­ti­ges Maß redu­ziert wer­de. „Wir leben bes­ser, wenn wir uns die heu­te oft prak­ti­zier­ten Über­trei­bun­gen schen­ken; die drei Pla­ne­ten Erde, die wir für den aktu­el­len Kon­sum eigent­lich bräuch­ten, gibt es näm­lich nicht“ stell­te Agnes Becker als Spre­che­rin der Akti­ven­grup­pe nach der Nicht-Blocka­de-Akti­on der letz­ten Woche fest.

Auch wenn in Bezug auf die Nicht-Kle­be-Akti­on erneut kein media­les Echo fest­stell­bar war, wer­de man – wie schon wäh­rend der letz­ten 40 Jah­re – wei­ter­hin mit den Mit­teln der wis­sen­schaft­lich ange­lei­te­ten Argu­men­ta­ti­on und der Betei­li­gung am demo­kra­ti­schen Gemein­we­sen auf allen Ebe­nen für ent­schie­de­nen Kli­ma- und Arten­schutz wei­ter­ar­bei­ten, stel­len die Nicht-Kle­be-Ver­ant­wort­li­chen fest. Gerech­net wird aller­dings wei­ter­hin nicht ein­mal mit einem Bruch­teil der öffent­li­chen Auf­merk­sam­keit, die regel­mä­ßig bei Kle­be­ak­tio­nen erfolgt.

Rück­fra­gen zur Iden­ti­tät der o.g. Akti­ven­grup­pe beant­wor­tet die ÖDP Bayern…