Kreis Kulm­bach baut 141 neue Wohnungen

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Bilanz für das Bau­jahr 2022 – Bau-Gewerk­schaft for­dert „Boo­ster für den Neubau“

Neu­es Woh­nen im Kreis Kulm­bach: Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den im Land­kreis Kulm­bach ins­ge­samt 141 Woh­nun­gen neu gebaut – dar­un­ter 105 in Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern. Damit blieb die Anzahl gebau­ter Woh­nun­gen im Ver­gleich zum Vor­jahr kon­stant (2021: 146 Woh­nun­gen). Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser, Rei­hen- und Mehr­fa­mi­li­en­häu­ser: Ins­ge­samt inve­stier­ten die Bau­her­ren im ver­gan­ge­nen Jahr im Kreis Kulm­bach rund 35,6 Mil­lio­nen Euro für den Woh­nungs­neu­bau. Das teilt die Indu­strie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU Ober­fran­ken beruft sich dabei auf aktu­el­le Zah­len des Sta­ti­sti­schen Bundesamtes.

Für das lau­fen­de Bau­jahr warnt der IG BAU-Bezirks­vor­sit­zen­de Uwe Beh­rendt vor einem Abwärts­trend: „Bau­vor­ha­ben wer­den auf Eis gelegt. Denn hohe Bau­ko­sten tref­fen auf hohe Zin­sen und hohe Hür­den beim Bau­en durch staat­li­che Auf­la­gen und Vor­schrif­ten. Das ist ein toxi­scher Mix für den Woh­nungs­bau.“ Die Kauf­prei­se beim Neu­bau sei­en längst „aus den Fugen gera­ten“ und die Mie­ten „klet­tern enorm nach oben“ – vor allem bei neu gebau­ten Wohnungen.

Ent­schei­dend sei jetzt, was gebaut wer­de: „Die Woh­nun­gen müs­sen zur Lohn­tü­te der Men­schen pas­sen. Es kommt dar­auf an, vor allem bezahl­ba­re Woh­nun­gen und Sozi­al­woh­nun­gen zu bau­en“, sagt der Vor­sit­zen­de der IG BAU Ober­fran­ken, Uwe Behrendt.

Gebraucht wer­de jetzt ein „Boo­ster für den Neu­bau“ von sozia­len und bezahl­ba­ren Woh­nun­gen. Beh­rendt appel­liert an die hei­mi­schen Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten, sich in Ber­lin für ein „mas­si­ves Auf­stocken der För­der­gel­der“ stark zu machen. Aber auch das Land Bay­ern sei mehr gefordert.

„Für mehr Sozi­al­woh­nun­gen und für mehr bezahl­ba­re Woh­nun­gen muss der Staat – müs­sen Bund und Län­der – bis 2025 min­de­stens 72 Mil­li­ar­den Euro in die Hand neh­men“, sagt Uwe Beh­rendt. Der Gewerk­schaf­ter beruft sich dabei auf Berech­nun­gen von zwei Woh­nungs­bau-Stu­di­en, die die IG BAU beim Pest­el-Insti­tut (Han­no­ver) und beim Bau­for­schungs­in­sti­tut ARGE (Kiel) mit in Auf­trag gege­ben hat.

Kon­kret wer­de ein Son­der­ver­mö­gen von 50 Mil­li­ar­den Euro für den sozia­len Woh­nungs­bau benö­tigt. „Nur dann kann es noch klap­pen, bun­des­weit 100.000 Sozi­al­woh­nun­gen pro Jahr zu bau­en“, so der IG BAU-Bezirks­chef. Zusätz­lich sei­en 22 Mil­li­ar­den Euro für den Neu­bau von 60.000 bezahl­ba­ren Woh­nun­gen drin­gend erfor­der­lich. Davon pro­fi­tie­re schließ­lich auch der Kreis Kulmbach.

Außer­dem drängt die IG BAU auf ein „schlan­ke­res Bau­ge­setz­buch“: „Es geht um das Durch­for­sten von Geset­zen, Ver­ord­nun­gen und Nor­men, auf das die Bran­che seit Jah­ren war­tet. Das muss jetzt pas­sie­ren – und nicht irgend­wann im näch­sten Jahr“, for­dert Behrendt.