Marek Min­tal wird neu­er Trai­ner der SpVgg Bayreuth

Will­kom­men, Marek! Ahoj!

Eini­ge Tage durf­te spe­ku­liert wer­den, seit gera­de eben ist die Tin­te getrock­net: Der Nach­fol­ger von Inte­rims­trai­ner Juli­an Kol­beck steht fest. Marek Min­tal ist der neue Mann auf der Alt­städ­ter Kommandobrücke.

Der 45-jäh­ri­ge UEFA-Pro-Lizenz-Inha­ber soll die Mis­si­on der Rück­kehr in den Pro­fi­fuß­ball bin­nen zwei Jah­ren damit feder­füh­rend ange­hen und die nöti­ge „Min­ta­li­tät“ an die Mann­schaft ver­mit­teln. „Mit ihm haben wir einen, des­sen Name nicht nur eine hohe Strahl­kraft besitzt“, so Geschäfts­füh­rer Jörg Schmal­fuß, „son­dern einen, der nicht nur als Akti­ver gro­ße Erfol­ge fei­er­te, son­dern auch als Trai­ner schon etli­che Fuß­spu­ren hin­ter­las­sen hat.“ Min­tal kam 2003 aus sei­ner Hei­mat­stadt Žili­na, einer Indu­strie­stadt im Nord­we­sten der Slo­wa­kei, nach Nürn­berg. Dort spiel­te er sich bin­nen kür­ze­ster Zeit in die Her­zen der Club­fans, avan­cier­te zum unum­strit­te­nen Publi­kums­lieb­ling und Tor­jä­ger. Gekrönt wur­de die Ära Min­tals, nach einer Serie bei Han­sa Rostock führ­te er die zwei­te Mann­schaft des Club noch ein Jahr lang aufs Feld, mit dem Pokal­ge­winn 2007. Drei­mal, in sei­nem Debüt­jahr und 2008 in Liga zwei und nach dem Wie­der­auf­stieg 2004 in Liga eins, wur­de der bis heu­te in Röthen­bach an der Peg­nitz wohn­haf­te Sympha­tie­trä­ger Tor­schüt­zen­kö­nig – wie auch schon vor­her zwei­mal in sei­ner Heimat.

Als Trai­ner in Rei­he zwei und an vor­der­ster Front

Der 45-fache slo­wa­ki­sche Natio­nal­spie­ler mach­te als Trai­ner naht­los da wei­ter, wo er als Spie­ler auf­hör­te: Er, damals schon als Team­ma­na­ger der slo­wa­ki­schen Natio­nal­mann­schaft tätig, agier­te unter Micha­el Wie­sin­ger und Armin Reu­ters­hahn, spä­ter dann unter Gert­jan Ver­beek als Co-Trai­ner beim 1. FC Nürn­berg. Begon­nen von der U16-Mann­schaft hat­te er in der Fol­ge­zeit etli­che Posten beim Club inne: Als Co-Trai­ner fun­gier­te er bei der U19-Mann­schaft und bei den Pro­fis, ver­ant­wort­lich war er bei der U16, der U17, der zwei­ten Mann­schaft und zwei­mal inte­rims­mä­ßig im Bundesligabereich.

„Mit Marek wol­len wir einen Neu­an­fang mit einer kla­ren stra­te­gi­schen Aus­rich­tung“, so Schmal­fuß über ihn, der schon im Vor­jahr neben Tho­mas Klei­ne zum favo­ri­sier­ten Kreis der mög­li­chen Übungs­lei­ter zähl­te. Die Eck­da­ten sind dabei rela­tiv klar defi­niert. „Wir wol­len uns auf Anhieb in der Spit­zen­grup­pe posi­tio­nie­ren“, ver­rät der Geschäfts­füh­rer, „um dann in der zwei­ten Sai­son viel­leicht die Rück­kehr in die 3. Liga anzu­pei­len.“ Der Hin­ter­grund des Pla­nes scheint klar: Zum einen steigt der Mei­ster der Regio­nal­li­ga Bay­ern im Jahr 2025 wie­der direkt auf, muss nicht die tücki­schen Müh­len der schwer kal­ku­lier­ba­ren Rele­ga­ti­on in Kauf neh­men, zum ande­ren steht das The­ma Infra­struk­tur wei­ter­hin auf der Agen­da. „Da haben wir jetzt zwei Jah­re Zeit, Din­ge wei­ter anzu­schie­ben.“ Die wich­tig­ste Auf­ga­be für den neu­en Mann auf der Kom­man­do­brücke wird jetzt frei­lich erst ein­mal sein, den nächst­jäh­ri­gen Kader zu for­mie­ren. „Wir wer­den in die­ser Woche noch ein­mal mit allen Spie­lern spre­chen“, so Schmal­fuß, „um in die­sem Bereich Gewiss­heit zu haben.“

Min­tal vol­ler Vorfreude

Marek Min­tal selbst war bis zuletzt Co-Trai­ner der slo­wa­ki­schen Natio­nal­mann­schaft und zeich­net erst­mals allein für eine Senio­ren-Voll­mann­schaft ver­ant­wort­lich. Auch abseits des Fel­des hin­ter­ließ der drei­fa­che Fami­li­en­va­ter eben­falls: In der Slo­wa­kei wur­de er zwei­mal zum Fuß­bal­ler des Jah­res und ein­mal zum Fuß­ball­spie­ler des Jahr­zehnts ernannt, die Nürn­ber­ger Fans wähl­ten ihn zur Mit­tel­feld­le­gen­de des Jahr­hun­derts – als Trä­ger des baye­ri­schen Ver­dienst­or­dens hat er sich auch poli­ti­sche Hoch­ach­tung ver­dient. Bei der Alt­stadt fin­det er das ein oder ande­re für ihn alt­be­kann­te Gesicht vor. An der Sei­te von Seba­sti­an Kol­be, Jann Geor­ge, Tobi­as Weber und Den­nis Lip­pert, den er spä­ter neben Tim Lattei­er selbst noch coach­te, spiel­te er in der Regio­nal­li­ga. Im Jugend­be­reich hat­te er als Co-Trai­ner des heu­ti­gen Hof­fen­hei­mer Bun­des­li­ga­trai­ners Pel­le­gri­no Mat­ta­raz­zo Stef­fen Eder unter sei­nen Fittichen.