Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber: Reh­kitz-Ret­tung per Drohne

Flugdrohne Symbolbild
Flugdrohne (Symbolbild)

Geneh­mi­gung für Flü­ge im Natur­schutz­ge­biet im „Lan­gen­bach­grund und Haar­weiher­ket­te“ erteilt

Die Droh­nen­ret­tung von Reh­kit­zen und Boden­brü­tern ist auch in Natur­schutz­ge­bie­ten mög­lich. Bay­erns Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber beton­te dazu heu­te in Mün­chen: „Wir set­zen auch in Natur­schutz­ge­bie­ten beim Schutz von Wild­tie­ren auf moder­ne Tech­nik. Arten­schutz aus der Luft ist mit ent­spre­chen­der Geneh­mi­gung auch in Natur­schutz­ge­bie­ten erlaubt. Die Ret­tung per Droh­ne kann schnel­ler und effek­ti­ver sein als eine Bege­hung der Flä­chen. Vor allem beim Auf­spü­ren sel­te­ner Boden­brü­ter im Grün­land, bei der Wild­tier­ret­tung und auch bei Gelän­de­ar­bei­ten in unzu­gäng­li­chen Gebie­ten hat sich der Ein­satz von Droh­nen bewährt. Die Mög­lich­keit, auch in Natur­schutz­ge­bie­ten Wild­tie­re per Droh­ne zu ret­ten, bringt ein deut­li­ches Plus an Arten­schutz. Ich dan­ke allen Land­wir­ten, Jägern, Natur­schüt­zern und ande­ren Frei­wil­li­gen für ihren Ein­satz zum Wohl der Tiere.“

Im kon­kre­ten Fall hat­te der Ver­ein „Kitz­ret­tung Unte­rer Aisch­grund e.V.“ die Zustim­mung zum Droh­nen­flug im Natur­schutz­ge­biet „Lan­gen­bach­grund und Haar­weiher­ket­te“ bean­tragt. Die Regie­rung von Ober­fran­ken als Höhe­re Natur­schutz­be­hör­de hat drei Droh­nen­ein­sät­ze unmit­tel­bar vor der Wie­sen­mahd in dem Natur­schutz­ge­biet geneh­migt. Dem Eigen­tü­mer der jewei­li­gen Flä­chen sol­len so mit­tels Droh­ne ent­deck­te Vogel­brut­plät­ze und Reh­kit­ze mit­ge­teilt wer­den, damit sie beim Mähen aus­ge­spart bzw. die Kit­ze weg­ge­tra­gen wer­den können.

Für Natur­schutz­ge­bie­te gel­ten spe­zi­el­le Rege­lun­gen zum Droh­nen­flug. Die­se Anfor­de­run­gen sind mit dem Tier­schutz in Ein­klang zu brin­gen. Vor­aus­set­zung für die Geneh­mi­gung war ein ein­ma­li­ger Test­flug unter Beglei­tung der Vogel­schutz­war­te des Lan­des­amts für Umwelt. Die genutz­te Droh­ne ist klein und wur­de auf 50 Metern Höhe geflo­gen, damit ein mög­lichst wei­ter Bereich des Grün­lan­des abge­deckt und eine gro­ße Flä­chen­lei­stung erzielt wer­den kann. Bei dem durch­ge­führ­ten Test­flug wur­de deut­lich, dass natur­schutz­ge­recht gesteu­er­te Droh­nen die­ser Grö­ße in die­ser Höhe von den Tie­ren der Umge­bung, ins­be­son­de­re von Vögeln, nicht als Bedro­hung wahr­ge­nom­men bzw. meist gar nicht bemerkt werden.

Der Ein­satz von Droh­nen im Arten­schutz und bei der Wild­tier­ret­tung wird der­zeit vom Lan­des­amt für Umwelt unter­sucht. Ziel ist es, einen effek­ti­ven und tier­scho­nen­den Ein­satz von Droh­nen für Natur­schutz­auf­ga­ben zu kon­zi­pie­ren. Das Umwelt­mi­ni­ste­ri­um finan­ziert das Pro­jekt mit 400.000 Euro. Die Ergeb­nis­se sind viel­ver­spre­chend, zahl­rei­che Kiebitz‑, Brach­vo­gel- und Wie­sen­wei­hen­bru­ten wur­den im Rah­men des Pro­jekts bereits gefun­den und konn­ten dadurch vor dem Mäh­tod bewahrt wer­den. Auch die Kitz­ret­tungs­ver­ei­ne im Land­kreis Forch­heim sind erfolg­reich. So konn­ten in den ver­gan­ge­nen zwei Jah­ren vom Ver­ein „Kitz­ret­tung Pinz­berg und Umge­bung“ mehr als 200 Reh­kit­ze mit­tels Droh­ne auf­ge­spürt und vor dem Tod durch das Mäh­werk bewahrt werden.

Die Ergeb­nis­se aus den ersten drei Jah­ren des LfU-Pro­jekts sind zusam­men­ge­fasst zu fin­den unter https://​www​.lfu​.bay​ern​.de/​n​a​t​u​r​/​d​r​o​h​n​e​n​/​i​n​d​e​x​.​htm