OB Star­ke: „Der Ent­wurf ist die Richt­schnur für die Ent­wick­lung von Bamberg-Ost“

So wird im Siegerentwurf die Wohnfürsorge des Bundes aus der Fußgängerperspektive dargestellt. Quellennachweis: Schirmer/Petzl/de Buhr
So wird im Siegerentwurf die Wohnfürsorge des Bundes aus der Fußgängerperspektive dargestellt. Quellennachweis: Schirmer/Petzl/de Buhr

Eine Aus­stel­lung im Rat­haus am Max­platz zeigt noch bis 19. Mai die drei Sie­ger­ent­wür­fe eines BImA-Ideenwettbewerbs.

Professor Martin Schirmer erklärt Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp das Konzept hinter seinem siegreichen Entwurf. Fotonachweis: Stadt Bamberg, Michael Memmel

Pro­fes­sor Mar­tin Schirm­er erklärt Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp das Kon­zept hin­ter sei­nem sieg­rei­chen Ent­wurf. Foto­nach­weis: Stadt Bam­berg, Micha­el Memmel

Wie kann und soll sich das gut 120 Hekt­ar gro­ße Kon­ver­si­ons­ge­län­de im Bam­ber­ger Osten in den näch­sten Jahr­zehn­ten ver­än­dern, auf dem der­zeit das 6. Aus- und Fort­bil­dungs­zen­trum der Bun­des­po­li­zei und das AnKER-Zen­trum Ober­fran­ken unter­ge­bracht sind. Die­se Fra­ge stand im Mit­tel­punkt eines Ideen­wett­be­werbs, den die Bun­des­an­stalt für Immo­bi­li­en­auf­ga­ben (BImA) in Abspra­che mit der Stadt Bam­berg und dem Baye­ri­schen Innen­mi­ni­ste­ri­um aus­ge­lobt hat­te. „Der Sie­ger­ent­wurf hat dar­auf eine her­vor­ra­gen­de Ant­wort gefun­den, die uns als Richt­schnur für die Ent­wick­lung des Gebiets die­nen wird“, lob­te Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke bei der Eröff­nung der Aus­stel­lung der drei besten Ent­wür­fe im Rat­haus am Maxplatz.

In sei­ner Begrü­ßung zog Star­ke Par­al­le­len zum gera­de über die Büh­ne gegan­ge­nen Welt­kul­tur­er­belauf. „Bei bei­den Wett­be­wer­ben wuss­te man zum Start nicht, was am Ende dabei her­aus­kommt – erreicht man das Ziel, geht einem zwi­schen­drin die Puste aus? Wir wis­sen jetzt, dass sich die Mühen gelohnt haben“, erklär­te der OB. Er rich­te­te gemein­sam mit Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp einen gro­ßen Dank an Pro­fes­sor Mar­tin Schirm­er (Würz­burg) für des­sen krea­ti­ve Ideen zur Kom­pri­mie­rung der Flä­che für die Bun­des­po­li­zei und zur Umge­stal­tung des gesam­ten Gebiets. Schirm­er zeich­net zusam­men mit den Büros von Johan­nes Petzl (Mün­chen) und Chri­sti­an de Buhr (Som­mer­hau­sen) ver­ant­wort­lich für den Siegerentwurf.

Beson­ders begrüß­te Star­ke, dass der Ent­wurf 60 Pro­zent des Are­als für eine Nut­zung durch die „zivi­le Stadt“ vor­sieht und somit auf rund 70 Hekt­ar neu­er Wohn­raum ent­ste­hen könn­te: „Das sind gute Per­spek­ti­ven, denn der Bedarf an bezahl­ba­ren Woh­nun­gen ist und bleibt hoch in der Stadt Bam­berg.“ Auch die For­de­rung der Stadt Bam­berg, nach dem Jahr 2025 eine dezen­tra­le Unter­brin­gung der Geflüch­te­ten vor­zu­se­hen, las­se sich auf Grund­la­ge des Plans rea­li­sie­ren. Gleich­falls lob­te Star­ke die BImA für das Aus­lo­ben des Wett­be­werbs, das Staat­li­che Bau­amt, ver­tre­ten durch ihren Lei­ter Ulrich Del­les, für die Orga­ni­sa­ti­on und die mt2-Archi­tek­ten Susan­ne Senf und Mar­tin Kühnl (Nürn­berg) für die Betreu­ung des Wett­be­werbs. Nun wün­sche er sich, dass die „Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sich mit den Plä­nen aus­ein­an­der­set­zen und eine Debat­te dar­über in Gang gesetzt wird.“

Deser: „Wir haben mit unse­rer Visi­on die rich­ti­gen Wei­chen gestellt“

Sie freuten sich über die Eröffnung der Ausstellung (v.l.): Alexander Regnauer (BImA Portfoliomanagement), Martin Kühnl (mt2 Architekten Nürnberg), Oberbürgermeister Andreas Starke, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Professor Martin Schirmer (Architekt und Stadtplaner Würzburg), Rudolf Deser (BImA Leiter Portfoliomanagement Bayern), Ullrich Delles (Leiter Staatliches Bauamt Bamberg) und Susanne Senf (mt2 Architekten Nürnberg, Wettbewerbsbegleitung) Fotonachweis: Stadt Bamberg, Michael Memmel

Sie freu­ten sich über die Eröff­nung der Aus­stel­lung (v.l.):
Alex­an­der Reg­nau­er (BImA Port­fo­lio­ma­nage­ment), Mar­tin Kühnl (mt2 Archi­tek­ten Nürn­berg), Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, Bür­ger­mei­ster Jonas Glü­sen­kamp, Pro­fes­sor Mar­tin Schirm­er (Archi­tekt und Stadt­pla­ner Würz­burg), Rudolf Deser (BImA Lei­ter Port­fo­lio­ma­nage­ment Bay­ern), Ull­rich Del­les (Lei­ter Staat­li­ches Bau­amt Bam­berg) und Susan­ne Senf (mt2 Archi­tek­ten Nürn­berg, Wett­be­werbs­be­glei­tung) Foto­nach­weis: Stadt Bam­berg, Micha­el Memmel

In einem Gruß­wort mach­te Rudolf Deser, der Lei­ter des Port­fo­lio­ma­nage­ments Bay­ern bei der BImA, das Inter­es­se sei­ner Behör­de deut­lich: „Suk­zes­siv frei wer­den­de Flä­chen sol­len eine Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ve für die Stadt Bam­berg als zivi­le Stadt unter Berück­sich­ti­gung des Kli­ma­schut­zes erhal­ten und einen Stand­ort für eige­ne Woh­nungs­bau­vor­ha­ben der BImA für Bedien­ste­te des Bun­des im Rah­men der Woh­nungs­für­sor­ge bie­ten.“ Eine Auf­ga­be der BImA sei schließ­lich auch, die Wohn­ra­um­of­fen­si­ve der Bun­des­re­gie­rung zu unter­stüt­zen, was sie mit viel­fäl­ti­gen Maß­nah­men umset­ze. Das Wett­be­werbs­er­geb­nis zei­ge in beein­drucken­der Wei­se, dass alle die­se Vor­ha­ben auf der Flä­che umge­setzt wer­den kön­nen. „Für den Bam­ber­ger Osten haben wir mit unse­rer Visi­on die rich­ti­gen Wei­chen gestellt“, beton­te Deser. Nun müss­ten auf mini­ste­ri­el­ler Ebe­ne die auf­ge­stell­ten Raum­be­dar­fe geneh­migt wer­den, ehe dann auf Grund­la­ge des Sie­ger­ent­wurfs eine Mach­bar­keits­stu­die zur Umge­stal­tung im lau­fen­den Betrieb und zum Zeit­plan auf­ge­setzt wird.

Bestands­ge­bäu­de erhalten

Anschlie­ßend erklär­te Pro­fes­sor Mar­tin Schirm­er sei­nen Ent­wurf und die dar­in ent­hal­te­nen Leit­ge­dan­ken. Sie dre­hen sich um die­se sechs Schlag­wor­te: Inklu­si­on, Iden­ti­tät, Nach­hal­tig­keit, Kli­ma­schutz, Mobi­li­tät und Fle­xi­bi­li­tät. Von zen­tra­ler Bedeu­tung war für Schirm­er und sei­ne Kol­le­gen, das Gebiet in sein histo­ri­sches und räum­li­ches Umfeld ein­zu­bet­ten: „Es soll in das Bam­ber­ger Gewe­be ein­ge­bun­den sein.“ Des­halb ver­sucht der Ent­wurf auch mög­lichst vie­le Bestands­ge­bäu­de und die damit ver­bun­de­ne Geschich­te zu erhal­ten, obwohl dies expli­zit nicht bei der Aus­lo­bung gefor­dert war. „Wir woll­ten das so und sind damit auch bewusst das Risi­ko ein­ge­gan­gen, schon in der ersten Run­de zu schei­tern“, erklär­te Schirm­er. Am Ende kam es anders: Sein Ent­wurf wur­de vom Preis­ge­richt am 19. April deut­lich vor den sie­ben wei­te­ren ein­ge­reich­ten Plä­nen gese­hen und mit dem ersten Preis aus­ge­zeich­net. Dane­ben wur­den noch zwei drit­te Prei­se ver­ge­ben, die auch bei der Aus­stel­lung im Rat­haus gezeigt werden.

Öff­nungs­zei­ten

Die Aus­stel­lung zum BImA-Ideen­wett­be­werb ist im Rat­haus am Max­platz im Flur neben der ehe­ma­li­gen Info­thek im Erd­ge­schoss auf­ge­baut. Sie kann noch bis zum 19. Mai 2023 zu den übli­chen Öff­nungs­zei­ten des Rat­hau­ses besich­tigt wer­den: Mon­tag bis Don­ners­tag, 8 bis 18 Uhr; Frei­tag, 8 bis 14 Uhr.