Sit­zung des CSU-Umwelt­ar­beits­krei­ses im CSU-Kreis­ver­band Forchheim

Eine umfang­rei­che Tages­ord­nung mit Neu­wah­len hat­te der Umwelt­ar­beits­kreis des CSU- Kreis­ver­ban­des Forch­heim abzu­ar­bei­ten. Vor­sit­zen­der Heinz Mar­quart konn­te zu Beginn sei­nes Rechen­schafts­be­rich­tes einen zunächst nicht erwar­te­ten Erfolg ver­mel­den: Seit Jah­ren sorg­ten sich die Mit­glie­der des Arbeits­krei­ses um die Rei­ni­gung von Abwäs­sern, ins­be­son­de­re von Rück­stän­den ver­schie­de­ner Chemikalien.

Nun konn­te der Stimm­kreis­ab­ge­ord­ne­te und CSU-Kreis­vor­sit­zen­de Micha­el Hof­mann dem Arbeits­kreis und der Gemein­de Hau­sen mit­tei­len, dass es gelun­gen sei, im Haus­halts­aus­schuss des Baye­ri­schen Land­ta­ges 250.000 Euro zur Ver­fü­gung zu stel­len, um ein Pilot­pro­jekt zu star­ten. Damit sol­len mit einer neu­en Tech­nik, ent­wickelt von der Friedrich–Alexander- Uni­ver­si­tät (FAU)Erlangen, in einer vier­ten Rei­ni­gungs­stu­fe, Mikro­schad­stof­fe wie zum Bei­spiel Kos­me­ti­ka und Medi­ka­men­ten­re­ste unschäd­lich gemacht wer­den. Die Klär­an­la­ge in Hau­sen böte sich für den auf drei Jah­re ange­leg­ten Ver­such an, die dor­ti­gen Bür­ger­mei­ster Bernd Rup­pert und sein Amts­kol­le­ge Bene­dikt Graf von Bent­zel, haben sich nach Anga­be von MdL Hof­mann sofort als sehr auf­ge­schlos­sen gezeigt. Mit­tels Dia­man­t­elek­tro­den und Strom sol­len die Gewäs­ser von den, auch für die Tie­re, schäd­li­chen Mikro­schad­stof­fe ent­fernt werden.

Dass die­se lang­jäh­ri­gen Bemü­hun­gen des Arbeits­krei­ses nun erfolg­reich sind, waren letzt­lich auch der Grund, wes­halb sich Heinz Mar­quart wie­der für den Vor­sitz zur Ver­fü­gung stell­te. Er wur­de eben­so ein­stim­mig wie­der gewählt, wie sei­ne Stell­ver­tre­ter, Mar­ga­re­ta Los­karn und Rein­hold Mül­ler. Ein vier­köp­fi­ges Team, bestehend aus Hel­mut Pfef­fer­le, Peter Eis­mann, Mar­tin Voll und Wal­ter Hof­mann ergän­zen den Vor­stand. Zuvor bezeich­ne­te es Heinz Mar­quart als einen wei­te­ren Erfolg des Arbeits­krei­ses, dass eine wei­ter Flä­che in der Büg durch die Regie­rung von Ober­fran­ken als Natur­schutz­ge­biet aus­ge­wie­sen wur­de. Die jah­re­lan­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen sei­en damit nun end­lich been­det, aber auch belohnt worden.

Noch nicht zufrie­den war der Vor­sit­zen­de mit der Situa­ti­on um die orts­na­he Ver­wer­tung von Erd­aus­hub und Bau­ma­te­ri­al. Er sprach die Hoff­nung aus, dass durch die Zusam­men­ar­beit von MdL Hof­mann mit sei­nem mit­tel­frän­ki­schen Kol­le­gen Wal­ter Nus­s­el, bald ein gutes Ergeb­nis erzielt wer­den kön­ne. Es gehe auch dar­um einen kosten­auf­wen­di­gen „Ent­sor­gungs­not­stand“ zu vermeiden.

Das The­ma Licht­ver­schmut­zung, aber auch die Umwelt-und insek­ten­freund­li­che Ver­wer­tung von Stra­ßen­be­gleit­grün müs­se der Arbeits­kreis wei­ter im Blick behalten.

Es habe sich in den letz­ten Jah­ren zwar punk­tu­el­le Ver­bes­se­run­gen erge­ben. Die­se reich­ten aber nicht aus, um eine sowohl strom­spa­ren­de, als auch insek­ten­freund­li­che Umwelt regi­strie­ren zu kön­nen, so Peter Eismann.

Mit dem The­ma Trink­was­ser­ver­sor­gung sprach der frü­he­re Lei­ter der Stadt­wer­ke Forch­heim, Rein­hold Mül­ler in einem Kurz­re­fe­rat einen The­men­be­reich an, der in letz­ter Zeit ver­mehrt im Blick­punkt der Öffent­lich­keit stand. Er wies dar­auf hin, dass die Forch­hei­mer Stadt­wer­ke in Zusam­men­ar­beit mit der Land­wirt­schaft beste Erfah­run­gen zur Siche­rung der Was­ser­ver­sor­gung mit ein­wand­frei­em Trink­was­ser mach­ten. Ver­un­rei­ni­gun­gen im Trink­was­ser durch uner­wünsch­te Stof­fe, wie Coli­bak­te­ri­en und ande­ren, müss­ten ernst genom­men wer­den. Es gebe wohl kein „ Patent­re­zept“ zu viel­fäl­tig sei­en die denk­ba­ren Ursa­chen. Über­al­ter­te und undich­te Lei­tun­gen , welch durch „ Sog­wir­kung“ Ein­trä­ge von Außen zur Fol­ge haben könnten.

Er sei sich sicher, dass die Ver­ant­wort­li­chen in Städ­ten und Gemein­den, aber auch das Gesund­heits­amt, alles dar­an setz­ten, um gesund­heit­li­che Schä­den zu vermeiden.

Sor­gen berei­ten den CSU-Umwelt­po­li­ti­kern aber auch die Ent­wick­lung im Bereich der „ Frei­flä­chen-Pho­to­vol­ta­ik“. Erneu­er­ba­re Ener­gien sei­en zwar für Strom und Wär­me­ver­sor­gung von gro­ßer Bedeu­tung. Dies tref­fe, so Wal­ter Hof­mann aber auch auf die kri­sen­si­che­re Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung mit regio­na­len Nah­rungs­mit­tel zu.

Es wür­den hohe Pacht­prei­se gebo­ten, wel­che lang­fri­stig zur Exi­stenz­be­dro­hung für Land­wirt­schaft­li­che Betrie­be wer­den könn­te. Die könn­ten bei die­sen Pacht­prei­sen nicht mit­hal­ten. Des­halb soll­ten die Kom­mu­nen auch die­sen Aspekt in der Flä­chen­nut­zungs­pla­nung berück­sich­ti­gen, Grenz­ertrags­bö­den und Grün­land­flä­chen, soll­ten, wenn nötig, bevor­zugt aus­ge­wie­sen werden.

Ein klei­ner Aus­weg aus die­sem Dilem­ma, könn­te eine „Dop­pel­nut­zung“ sein. Oben Ener­gie­ver­sor­gung, am Boden Nah­rungs­mit­tel, zum Bei­spiel Hüh­ner­hal­tung und ande­res. Unab­hän­gig davon sei eine Nut­zung von Dächern auf gro­ßen Ein­kaufs­märk­ten und Wohn­häu­sern, aber auch den teil­wei­se rie­si­gen Park­flä­chen ‚vor zu zie­hen. Damit wäre auch eine ver­brauchs­na­he Ener­gie­ver­sor­gung sicher gestellt.