Fahr­ra­dex­kur­si­on des Land­krei­ses Forch­heim durch das Wäs­ser­wie­sen- Projektgebiet

Fahrradexkursion des Landkreises Forchheim. Foto: Landkreis Forchheim
Fahrradexkursion des Landkreises Forchheim. Foto: Landkreis Forchheim

Land­rat Her­mann Ulm lud am Mon­tag, 8. Mai 2023, zu einer Fahr­ra­dex­kur­si­on durch das Gebiet des Wäs­ser­wie­sen-Pro­jekts im Land­kreis Forch­heim herz­lich ein. Seit über fünf Jah­ren enga­giert sich der Land­kreis als Pro­jekt­trä­ger für den Erhalt des hier noch aktiv betrie­ben Kul­tur­er­bes „Tra­di­tio­nel­le Wie­sen­be­wäs­se­rung“. Auch Bay­erns Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber war unter den Teil­neh­mern, han­delt es sich doch um ein Pro­jekt, das mit 734.000 € zum größ­ten Teil vom Baye­ri­schen Natur­schutz­fonds geför­dert wird.

Start­punkt der rund 15 Kilo­me­ter lan­gen Tour war am Wan­der-/Rad­weg von Pretz­feld-Altreuth nach Hagen­bach. Bevor es auf die Sät­tel ging, wur­de der dort neu ent­stan­de­ne „Info­point Wäs­ser­wie­sen“ eröff­net. Außer­dem stell­te Roland Lindach­er, der das Wäs­ser­wie­sen-Pro­jekt am Land­rats­amt betreut und als „Rei­se­lei­ter“ der Exkur­si­on fun­gier­te, die neu ent­wickel­te „Wäs­ser­wie­sen-App“ vor. Neben aller­lei Wis­sens­wer­tem über die Natur, Tech­nik und Geschich­te der Wäs­ser­wie­sen bie­tet sie Wan­der­rou­ten durchs Gebiet und lie­fert Infor­ma­tio­nen u.a. zu Ein­kehr- oder Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten vor Ort.

Der erste Strecken­ab­schnitt führ­te zunächst im Wie­sent­tal ent­lang der Bahn­li­nie nach Kirch­eh­ren­bach zum dor­ti­gen Nadel­wehr. „Wäs­ser­moo“ Alfons Post­ler demon­strier­te, wie die rund drei Meter lan­gen Eichen­holz-Boh­len mit Griff, die „Nadeln“, neben­ein­an­der ins Was­ser gestellt und von der Strö­mung gegen einen Eiser­nen Steg gedrückt wer­den. Das Kirch­eh­ren­ba­cher Nadel­wehr ist der letz­te noch in Betrieb befind­li­che Ver­tre­ter sei­ner Art in Süd­deutsch­land und somit nicht nur eine wich­ti­ge funk­tio­na­le Kom­po­nen­te der Wie­sen­wäs­se­rung, son­dern auch ein bedeu­ten­des histo­ri­sches Ele­ment unse­rer Kulturlandschaft.

Wei­ter ging die Exkur­si­on tal­ab­wärts über das Schwe­den­kraft­werk bis zum Reu­ther Wehr nahe dem Bahn­hof Gos­berg. Im Mit­tel­punkt stan­den hier die rund­um­er­neu­er­ten „Schüt­zen“ (Stau­an­la­gen) der Wäs­ser­ku­lis­se „Reu­ther Zweng“, deren Sanie­rung voll­stän­dig vom Wäs­ser­wie­sen-Pro­jekt orga­ni­siert und finan­ziert wor­den war. Beim gemein­sa­men Kur­beln konn­ten sich hier Land­rat Ulm mit Mini­ster Glau­ber und dem „Wäs­se­rer“ Lud­wig Leis­gang von der Leicht­gän­gig­keit der neu­en Antrie­be, mit denen die gro­ßen Schüt­zen­ta­feln geho­ben und abge­senkt wer­den, überzeugen.

Die letz­te Etap­pe der Tour führ­te schließ­lich durch die Gos­ber­ger „Zweng“ an Sig­ritz­au vor­bei zur letz­ten Sta­ti­on, dem im ver­gan­ge­nen Jahr ein­ge­weih­ten neu­en Was­ser­werk der Stadt­wer­ke Forch­heim. Nur weni­gen Forch­hei­mern dürf­te bekannt sein, dass das tra­di­tio­nel­le Wie­sen­wäs­sern im Bereich der „Zweng“ auch der Trink­was­ser­ver­sor­gung der Stadt und umlie­gen­der Gemein­den zugutekommt.

Stadt­wer­ke-Geschäfts­füh­rer Chri­sti­an Spon­sel erläu­ter­te den Teil­neh­mern anschau­lich, wie das im Boden ver­sickern­de Wäs­ser­was­ser gera­de in nie­der­schlags­ar­men Som­mern die Ver­sor­gung der nur weni­ge Meter unter der Erd­ober­flä­che lie­gen­den Flach­brun­nen mit Was­ser­nach­schub unter­stützt. Die­ser Tat­sa­che tra­gen die Stadt­wer­ke Forch­heim auch durch eine För­der­be­tei­li­gung am Wäs­ser­wie­sen-Pro­jekt Rech­nung. Die Mög­lich­keit zu ein­drucks­vol­len Ein­blicken in die moder­nen tech­ni­schen „Inne­rei­en“ des Was­ser­werks und ange­bo­te­ne Erfri­schun­gen bil­de­ten gegen Mit­tag den Abschluss der sport­lich-infor­ma­ti­ven Fahrradexkursion.