Bam­ber­ger Stadt­teil Bug bekommt jetzt eine neue Brücke

Griffen im strömenden Regen beherzt zum Spaten für den Neubau der Buger Brücke (v.l.): Bertram Felix (Finanzreferent und Kaufmännischer Werkleiter Bamberg Service), Thomas Beese (Baureferent und Technischer Werkleiter Bamberg Service), Jascha Wolff (Oberbauleiter Leonhard Weiss Bauunternehmung), Staatsministerin Melanie Huml, Oberbürgermeister Andreas Starke, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Edeltraud Drescher und Karl-Heinz Leicht (Vorsitzender Bürgerverein Bug). Quellennachweis: Stadtarchiv Bamberg, Sina Schraudner
Griffen im strömenden Regen beherzt zum Spaten für den Neubau der Buger Brücke (v.l.): Bertram Felix (Finanzreferent und Kaufmännischer Werkleiter Bamberg Service), Thomas Beese (Baureferent und Technischer Werkleiter Bamberg Service), Jascha Wolff (Oberbauleiter Leonhard Weiss Bauunternehmung), Staatsministerin Melanie Huml, Oberbürgermeister Andreas Starke, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Edeltraud Drescher und Karl-Heinz Leicht (Vorsitzender Bürgerverein Bug). Quellennachweis: Stadtarchiv Bamberg, Sina Schraudner

Die maro­de Franz-Fischer-Brücke wird bis 2025 durch einen Neu­bau ersetzt. Ablauf­pla­nung mini­miert Verkehrsbeschränkungen

„Was lan­ge währt, wird end­lich gut“ – die­se Rede­wen­dung trifft auf die Franz-Fischer-Brücke im Stadt­teil Bug voll zu. Schließ­lich rei­chen die Über­le­gun­gen für einen Neu­bau der Brücke mehr als 20 Jah­re zurück. Jetzt hat die Umset­zung des Pro­jekts begon­nen: Nach der Frei­ma­chung des Bau­fel­des im Febru­ar und erfolg­ter Auf­trags­ver­ga­be an das Bau­un­ter­neh­men Leon­hard Weiss mar­kiert der 11. Mai 2023 den Tag des ersten Spa­ten­stichs für das neue Bauwerk.

Und die­ser war mit viel Pro­mi­nenz besetzt. Als Ver­tre­te­rin der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung war Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml gekom­men, für den Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken Regie­rungs­prä­si­den­tin Heid­run Piwer­netz. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke begrüß­te außer­dem den Vor­sit­zen­den des Bür­ger­ver­eins Bug, Karl-Heinz Leicht. Auch Ver­tre­ter der betei­lig­ten Behör­den und der benach­bar­ten Ver­ei­ne sowie Mit­glie­der des Stadt­ra­tes nah­men die Ein­la­dung zum Spa­ten­stich ger­ne an.

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke bezeich­ne­te den Ter­min ange­sichts der lan­gen Vor­ge­schich­te als „fast schon histo­ri­schen Tag“. Allen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern aus Bug und aus den benach­bar­ten Ver­ei­nen dank­te er „für die jahr­zehn­te­lan­ge Geduld und Hart­näckig­keit.“ Beson­ders erwähn­te er in die­sem Zusam­men­hang den Ehren­vor­sit­zen­den des Bür­ger­ver­eins Bug, Man­fred Dre­scher, der sich vie­le Jah­re für den Bau einer neu­en Brücke ein­ge­setzt hat­te, aber nicht am Spa­ten­stich teil­neh­men konn­te. Die­ser sei sicher „der Vater der neu­en Bug­er Brücke“, so Starke.

Wer baut was?

Die Gesamt­bau­maß­nah­me unter der Ägi­de von Bam­berg Ser­vice umfasst den Neu­bau einer Brücke über die Reg­nitz ca. 14 Meter strom­ab­wärts neben der im Jahr 1951 errich­te­ten Brücke, den Abbruch des bestehen­den Bau­werks, die Erneue­rung der Hans-Schmitt-Stra­ße mit Her­stel­lung von Geh- und Rad­we­gen sowie die Her­stel­lung des Stra­ßen­an­schlus­ses nörd­lich des Brücken­bau­wer­kes an die Stra­ße Gal­gen­fuhr. Pla­nung und Bau­über­wa­chung lie­gen bei der Oehmke+Herbert Pla­nungs­ge­sell­schaft im Bau­we­sen mbH, Nürn­berg, aus­füh­ren­des Bau­un­ter­neh­men ist die Leon­hard Weiss GmbH & Co. KG Inge­nieur­bau, Würzburg.

Wie ver­lau­fen die Bauphasen?

Die Tat­sa­che, dass die alte Brücke erst dann abge­ris­sen wird, wenn der Neu­bau errich­tet ist, mini­miert die Aus­wir­kun­gen auf den Ver­kehrs­fluss ganz erheb­lich. Statt einer zwei Jah­re wäh­ren­den Voll­sper­rung kann der Ver­kehrs­fluss ab Bau­be­ginn bis ca. August 2024 weit­ge­hend auf­recht­erhal­ten wer­den. Ledig­lich für ein­zel­ne, kur­ze Bau­pha­sen, wird eine Voll­sper­rung der bestehen­den Brücke unum­gäng­lich sein: So am 30./31. Mai von 8.00 Uhr – 16.30 Uhr, sowie jeweils für weni­ge Tage im Som­mer 2023 und im April 2024. Erst in der Schluss­pha­se, nach aktu­el­len Pla­nun­gen zwi­schen August 2024 und Febru­ar 2025, muss die Hans-Schmitt-Stra­ße gesperrt wer­den, da die­se von Grund auf erneu­ert wird. Die Ver­kehrs­frei­ga­be der neu­en Franz-Fischer-Brücke ist für März 2025 geplant. Danach folgt bis Juni der Abbruch des alten Brückenbauwerks.

Befah­ren der Reg­nitz außer­halb der Arbeits­zei­ten möglich

Im Zusam­men­hang mit der Brücken­neu­bau­maß­nah­me sowie dem Abbruch der bestehen­den Brücke sind Sper­run­gen des Was­ser­we­ges auf der Reg­nitz erfor­der­lich. Voll­sper­run­gen wer­den in jedem Fall auf ein Mini­mum beschränkt. Den­noch ist eine sol­che bei Bau­tä­tig­kei­ten mit einem hohen Gefah­ren­po­ten­ti­al (z. B. Kran­be­trieb, Ein­hub des Trag­ge­rü­stes) aus Sicher­heits­grün­den unerlässlich.

Die Stadt Bam­berg hat daher eine ent­spre­chen­de All­ge­mein­ver­fü­gung erlas­sen. Dem­nach ist das Befah­ren der Reg­nitz im Bereich der Franz-Fischer-Brücke in Bug mit Kanus, Kajaks, Falt­boo­ten, Ruder­boo­ten, Stand-Up-Padd­les, Schlauch­boo­ten, Tret­boo­ten, Flo­ßen o. Ä. bis 31. August 2023 wäh­rend der Bau­stel­len­be­triebs­zei­ten (Mon­tag bis Frei­tag: 7 bis 18 Uhr, Sams­tag: 7 bis 13 Uhr) untersagt.

Ab dem 1. Sep­tem­ber 2023 soll dann eine Durch­fahrt mit­tels eines „Kor­ri­dors“ im Bau­werks­trag­ge­rüst ermög­licht wer­den. Damit soll die siche­re Durch­fahrt der Brücke auch wäh­rend der Arbeits­zei­ten der Bau­fir­ma zeit­lich unein­ge­schränkt mög­lich gemacht werden.

Zur Vor­ge­schich­te:

Die mitt­ler­wei­le über 70 Jah­re alte Franz-Fischer-Brücke über­führt die Reg­nitz rund 550 Meter vor deren Ver­zwei­gung in einen rech­ten und einen lin­ken Reg­nitz­arm. Sie ver­bin­det den Stadt­teil Bug über die Gal­gen­fuhr mit dem Bam­ber­ger Süden und Osten. Bereits im Jahr 2001 wur­de die Not­wen­dig­keit deut­lich, auf­grund des schlech­ten Zustan­des der Brücke tätig zu wer­den. Nach ersten Vor­un­ter­su­chun­gen änder­ten sich jedoch im Zusam­men­hang mit dem „Brücken­pro­jekt 2010“ (Neu­bau von Luitpold‑, Löwen- und Ket­ten­brücke über den Main-Donau-Kanal) die Auf­ga­ben­schwer­punk­te, so dass das The­ma Franz-Fischer-Brücke zunächst zurück­ge­stellt wer­den musste.

In der Zwi­schen­zeit wur­den die unter­spül­ten Brücken­pfei­ler saniert und lau­fend klei­ne­re Aus­bes­se­rungs­ar­bei­ten durch­ge­führt. Seit 2008 ist die Brücke nur noch ein­spu­rig befahr­bar und der Ver­kehr wird mit einer Ampel gere­gelt. Im Jahr 2011 wur­den schließ­lich vier ver­schie­de­ne Vor­ge­hens­wei­sen dar­ge­stellt, mit­tels derer die Brücke saniert bzw. neu gebaut wer­den kann. Dabei hat sich der Stadt­rat für einen Brücken­neu­bau neben der bestehen­den Brücke ausgesprochen.

Auf­grund der all­ge­mei­nen finan­zi­el­len Situa­ti­on der Stadt Bam­berg war die Rea­li­sie­rung der Gesamt­bau­maß­nah­me in den fol­gen­den Jah­ren nicht mög­lich, wes­we­gen der Stadt­rat 2017 eine „abge­speck­te“ Aus­füh­rungs­va­ri­an­te beschloss. Bei die­ser „mitt­le­ren Lösung“ wur­de der Stra­ßen­aus­bau an der Stra­ße Gal­gen­fuhr redu­ziert, so dass sich die Bau­ko­sten und auch die Bau­zeit redu­zie­ren. Das Bau­en­de erfolgt somit nach der Ein­mün­dung zu den Schwimm­ver­ei­nen. Das Brücken­bau­werk selbst blieb von der bau­li­chen Redu­zie­rung unberührt.

Grü­nes Licht nach der Corona-Krise

Die Ver­öf­fent­li­chung der Aus­schrei­bung für den Neu­bau war bereits für den März 2020 geplant – dann kam Coro­na. Auf­grund die­ser völ­lig neu­en und in ihren Fol­gen unab­seh­ba­ren Kri­sen­si­tua­ti­on wur­de das Ver­fah­ren gestoppt. Im Herbst 2022 gelang es dann schließ­lich, einen erneu­ten Stadt­rats­be­schluss her­bei­zu­füh­ren, der den Zeit­plan Mai 2023 – Som­mer 2025 für den Neu­bau beinhal­te­te, sowie die ent­spre­chen­den Haus­halts­mit­tel bereitzustellen.

Die Gesamt­pro­jekt­ko­sten belau­fen sich auf 17,3 Mio. Euro. Das Pro­jekt wird nach dem Baye­ri­schen Gemein­de­ver­kehrs­fi­nan­zie­rungs­ge­setz BayGVFG durch das Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­ri­um für Woh­nen, Bau und Ver­kehr gefördert.

Bau­stel­len-Kom­mu­ni­ka­ti­on

Alle Sper­run­gen oder Ände­run­gen der Ver­kehrs­füh­rung wer­den recht­zei­tig über Pres­se­mit­tei­lun­gen, Inter­net und Social Media kom­mu­ni­ziert. Außer­dem gibt es eine eige­ne Web­site unter www.stadt.bamberg.de/franzfischerbrücke

Ab August wird eine Bau­stel­len-Web­cam rund um die Uhr einen Blick auf die Bau­stel­le erlauben.