Erneut hoher Scha­den durch Schock­an­ru­fe in Oberfranken

symbolfoto polizei

Die Serie reißt nicht ab: Seit Mon­tag sind Trick­be­trü­ger in ganz Ober­fran­ken aktiv und wei­ter erfolg­reich. Am Don­ners­tag­nach­mit­tag erreich­te die­se Serie ihren der­zei­ti­gen Höhe­punkt: Eine Viel­zahl von Mit­tei­lun­gen über betrü­ge­ri­sche Anru­fe ging bei der Ein­satz­zen­tra­le der ober­frän­ki­schen Poli­zei. Knapp 70 Anru­fe konn­ten gezählt wer­den. Die Täter pro­bier­ten es vor allem in Bay­reuth, Coburg und Hof.

Die Masche ist immer die glei­che: Angeb­li­che Poli­zi­sten oder auch Staats­an­wäl­te geben vor, dass ein Ange­hö­ri­ger einen schwe­ren Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht habe, oft auch mit töd­li­chem Aus­gang. Die­ser Ange­hö­ri­ge ist im Hin­ter­grund mit wei­ner­li­cher Stim­me zu hören, spricht teils selbst am Tele­fon. Die Ange­ru­fe­nen wer­den so getäuscht und mas­siv unter Druck gesetzt: sie sol­len ihren Kin­dern oder Enkeln hel­fen und eine Kau­ti­on hin­ter­le­gen um ihnen das Gefäng­nis zu ersparen.

Ein Groß­teil der Anru­fe blieb ohne Kon­se­quen­zen. In sechs Fäl­len gelang das Täu­schungs­ma­nö­ver aller­dings. Immer soll­te durch eine Geld­zah­lung eine Haft­stra­fe abge­wen­det wer­den. Es ent­stand ein Gesamt­scha­den in Höhe von knapp 300.000 Euro.

In drei Fäl­len hat die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth übernommen

Zu einer ersten Geld­über­ga­be kam es gegen 14:30 Uhr in War­men­stein­ach, Land­kreis Bay­reuth. Das Opfer über­gab einen nied­ri­gen fünf­stel­li­gen Betrag an einen Unbe­kann­ten auf offe­ner Stra­ße im Königs­hei­de­weg. Die Täter hat­ten sich ihm gegen­über als Poli­zei­be­am­te aus Bay­reuth ausgegeben.

Der Geld­ab­ho­ler wird wie folgt beschrieben:

  • Männ­lich
  • Zir­ka 60 bis 70 Jah­re alt
  • Etwa 170 Zen­ti­me­ter groß
  • Kur­ze graue Haare
  • Beklei­dung: Grauer/​blauer Ano­rak und grau­er Pullover
  • Auf­fäl­lig: Der Geld­ab­ho­ler hink­te leicht

Nahe­zu zeit­gleich eine wei­te­re Geld­über­ga­be im Stadt­ge­biet Bay­reuth: Die Geschä­dig­te aus dem Land­kreis war am Han­dy von den Tätern zur Geschäfts­stel­le der AOK in Bay­reuth, Fried­rich-Puch­ta-Stra­ße gelotst wor­den. Dort hän­dig­te sie einer angeb­li­chen Mit­ar­bei­te­rin der Staats­an­walt­schaft einen mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Geld­be­trag aus.

Die Geld­ab­ho­le­rin wird wie folgt beschrieben:

  • Weib­lich
  • Zir­ka 50 Jah­re alt
  • Etwa 165 Zen­ti­me­ter groß
  • Kur­zes Haar
  • Auf­fäl­lig: Der Geld­ab­ho­le­rin hielt sich einen Schal vors Gesicht

Kurz dar­auf, gegen 15 Uhr, trat noch­mals eine weib­li­che Geld­ab­ho­le­rin auf. Dies­mal im Bereich der Karl-Marx-Stra­ße. Hier nahm sie einen mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Betrag an der Haus­tür des Opfers entgegen.

Die Geld­ab­ho­le­rin wird wie folgt beschrieben:

  • Weib­lich
  • Etwa 155 bis 175 Zen­ti­me­ter groß
  • Beklei­dung: Dunk­le Müt­ze und roter Man­tel dazu eine schwar­ze Umhängetasche

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth bit­tet in die­sen drei Fäl­len um Hin­wei­se aus der Bevöl­ke­rung: Zeu­gen, die am Don­ners­tag­nach­mit­tag zwi­schen 14:00 Uhr und 16:00 Uhr ver­däch­ti­ge Per­so­nen und/​oder Fahr­zeu­ge in War­men­stein­ach, Bereich: Königs­hei­de­weg, oder Bay­reuth in der Nähe der AOK bzw. in der Karl-Marx-Stra­ße gese­hen haben, wer­den gebe­ten sich unter der Tel.-Nr.: 0921/506–0 bei der Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth zu melden.

Auch die Kri­mi­nal­po­li­zei Coburg ermit­telt in zwei Fällen

Zunächst war es den Tätern gelun­gen, ein Ehe­paar nach Coburg in die Blu­men­stra­ße und damit in die Nähe der dor­ti­gen Poli­zei­in­spek­ti­on zu locken. Dort über­nahm ein Geld­ab­ho­ler gegen 12:30 Uhr einen mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Geldbetrag.

Wenig spä­ter, gegen 13:30 Uhr, wies eben­falls ein angeb­li­cher Staats­an­walt­schaft ein wei­te­res Opfer an Schmuck und Wert­ge­gen­stän­de im Wert eines mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Betrags im Orts­teil Unter­sie­mau an einen Beauf­trag­ten des Amts­ge­richts Coburg auszuhändigen.

Der Geld­ab­ho­ler wird in die­sen bei­den Fäl­len wie folgt beschrieben:

  • Männ­lich
  • Etwa 165 Zen­ti­me­ter groß
  • Unge­pfleg­te Erscheinung
  • Dunk­le Bekleidung

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Coburg bit­tet um Hin­wei­se aus der Bevöl­ke­rung: Zeu­gen, die am Don­ners­tag­nach­mit­tag zwi­schen 12:00 Uhr und 14:00 Uhr ver­däch­ti­ge Per­so­nen und/​oder Fahr­zeu­ge in Coburg, Bereich: Blu­men­stra­ße, oder im Orts­teil Unter­sie­mau gese­hen haben, wer­den gebe­ten sich unter der Tel.-Nr.: 09561/645–0 bei der Kri­mi­nal­po­li­zei Coburg zu melden.

Der höch­ste finan­zi­el­le Scha­den ent­stand im Bereich der Kri­mi­nal­po­li­zei Bamberg

Hier lot­sten die Täter ein Ehe­paar über eine wei­te Strecke bis nach Scheß­litz. In den Abend­stun­den, gegen 18:50 Uhr, tra­fen sie dort den Geld­ab­ho­ler auf offe­ner Stra­ße in der Orts­mit­te. Mit der Wei­ter­ga­be von Schmuck im Wert eines nied­ri­gen sechs­stel­li­gen Betra­ges soll­te auch hier eine Kau­ti­on bei der Staats­an­walt­schaft hin­ter­legt werden.

Der Geld­ab­ho­ler wird wie folgt beschrieben:

  • Männ­lich
  • Zir­ka 35 Jahre
  • Etwa 180 Zen­ti­me­ter groß
  • Schlank
  • Beklei­dung: Blaue Jeans, dunk­le Dau­nen­jacke, wei­ßes T‑Shirt

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bam­berg bit­tet um Hin­wei­se aus der Bevöl­ke­rung: Zeu­gen, die am Don­ners­tag­abend zwi­schen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr ver­däch­ti­ge Per­so­nen und/​oder Fahr­zeu­ge in Scheß­litz gese­hen haben, wer­den gebe­ten sich unter der Tel.-Nr.: 0951/9129–491 bei der Kri­mi­nal­po­li­zei Bam­berg zu melden.

In ande­ren Fäl­len konn­te eine Geld­über­ga­be glück­li­cher­wei­se dank der Auf­merk­sam­keit von Bank­mit­ar­bei­ten­den ver­hin­dert wer­den. Drei Opfer soll­ten im Auf­trag der Täter bei ihren Ban­ken in Coburg, Hof und Treb­gast Geld von ihrem Kon­to abhe­ben. Am Schal­ter schöpf­te das geschul­te Per­so­nal aller­dings Ver­dacht, mach­te ihre Kun­den auf einen mög­li­chen Betrug auf­merk­sam und ver­stän­dig­te den Polizeinotruf.

Grund­sätz­lich gilt:

  • Las­sen Sie sich nicht drän­gen und unter Druck set­zen. Legen Sie ein­fach auf
  • Sei­en Sie miss­trau­isch. Nen­nen Sie kei­ne per­sön­li­chen Daten am Telefon.
  • Spä­te­stens bei Geld­for­de­run­gen am Tele­fon das Gespräch sofort abbrechen.
  • Über­ge­ben Sie nie­mals Geld oder Wert­ge­gen­stän­de an Unbekannte.
  • Die Poli­zei wird Sie nie­mals um Geld­be­trä­ge bitten.
  • Rufen Sie Ihre Ange­hö­ri­gen unter der Ihnen bekann­ten Tele­fon­num­mer an.
  • Beim gering­sten Zwei­fel wäh­len Sie selbst den Not­ruf 110