„Wir tei­len die Anlie­gen der Kli­ma­schüt­zer“ – so der Bam­ber­ger Dom­ka­pi­tu­lar Koziel

Domkapitular Koziel sowie Gäste bei Diskussion um Anliegen der Klimaschützer in der KUFA. Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Harry Luck
Domkapitular Koziel sowie Gäste bei Diskussion um Anliegen der Klimaschützer in der KUFA. Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Harry Luck

Dom­ka­pi­tu­lar Koziel dis­ku­tier­te mit Akti­vi­sten der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ / Straf­an­zei­ge zurückgezogen

Zwei Mona­te nach der Pro­test­ak­ti­on der „Letz­ten Gene­ra­ti­on“ im Bam­ber­ger Dom hat sich Dom­ka­pi­tu­lar Elmar Koziel einer öffent­li­chen Dis­kus­si­on mit Kli­ma­ak­ti­vi­sten gestellt. Dabei mach­te der Lei­ter der Bil­dungs­häu­ser Vier­zehn­hei­li­gen am Mon­tag­abend deut­lich, dass die Kir­che die Anlie­gen und Zie­le der Kli­ma­schüt­zer teilt. Aus grund­sätz­li­chen Erwä­gun­gen her­aus sei das Dom­ka­pi­tel jedoch gegen die poli­ti­sche Demon­stra­ti­on im Dom als Sakral­raum vor­ge­gan­gen. „Wenn wir hier nichts unter­neh­men, kom­men ande­re, deren Zie­le wir nicht tei­len“, sag­te Koziel in einer vom Bund Natur­schutz ver­an­stal­te­ten Podi­ums­dis­kus­si­on zum The­ma „Wie radi­kal muss Kli­ma­schutz sein?“ in der KUFA. Die Straf­an­zei­ge gegen die Akti­vi­sten wegen Haus­frie­dens­bruchs habe das Dom­ka­pi­tel bereits vor meh­re­ren Wochen zurückgezogen.

Die Kli­ma­ak­ti­vi­stin Hei­ke Kett­ner, die selbst an der Akti­on im Dom betei­ligt war, rief die Kir­che dazu auf, mehr Mut zu haben, unbe­que­me Din­ge zu sagen und dem Papst und sei­ner Umwelt-Enzy­kli­ka „Lau­da­to si“ zu fol­gen. Eine Kir­che als Haus Got­tes sei opti­mal dafür, wenn es um die Bewah­rung der Schöp­fung gehe. Koziel reg­te an, in der brei­ten Bevöl­ke­rung mehr für den Kli­ma­schutz zu wer­ben. „Denn es gibt vie­le Men­schen, die vom Kli­mathe­ma völ­lig unbe­ein­druckt sind und das The­ma kom­plett umschif­fen.“ Bam­bergs Zwei­ter Bür­ger­mei­ster und Kli­ma­schutz­re­fe­rent Jonas Glü­sen­kamp ver­trat in der Dis­kus­si­on die Mehr­heits­hal­tung im Stadt­rat, wonach Rechts- und Geset­zes­brü­che immer Kon­se­quen­zen haben müs­sen und eine Kom­mu­ne sich nicht erpres­sen las­sen dür­fe. „Ich wer­be dafür, dass wir die Kli­ma­schutz­zie­le inner­halb der Demo­kra­tie errei­chen“, sag­te der Grü­nen-Poli­ti­ker und beton­te: „Es geht vor­an, aber es geht zu lang­sam vor­an. Es braucht die Beharr­lich­keit zur Ver­än­de­rung.“ Der Lan­des­vor­sit­zen­de des Bund Natur­schutz, Richard Mer­gner, hin­ge­gen sag­te, die wich­ti­gen Ver­än­de­run­gen in der Gesell­schaft sei­en immer durch zivi­len Unge­hor­sam erreicht worden.

Das Erz­bis­tum Bam­berg besteht aus der­zeit 339 Pfar­rei­en in 35 Seel­sor­ge­be­rei­chen und zählt etwa 630.000 Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken. Es umfasst gro­ße Tei­le von Ober- und Mit­tel­fran­ken und reicht von Unter­fran­ken bis in die Ober­pfalz. Das Erz­bi­schöf­li­che Ordi­na­ri­at in Bam­berg ist die Ver­wal­tungs­zen­tra­le des Erz­bis­tums Bamberg.