Aus­zeich­nung der Gewin­ner­teams des Medi­cal Val­ley Awards 2023 in Erlangen

Dr. Manfred Wolter, Anna Werner, Siegerteam ProDia, Marco Wendel
Dr. Manfred Wolter, Anna Werner, Siegerteam ProDia, Marco Wendel (Foto: pörivat)

Am gest­ri­gen Abend wur­de im d.hip in Erlan­gen zum vier­ten Mal der Medi­cal Val­ley Award ver­lie­hen, eine Aus­zeich­nung des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Wirt­schaft, Lan­des­ent­wick­lung und Ener­gie. Vor die­sem Hin­ter­grund erhal­ten nun fünf For­schungs­teams, die ihre inno­va­ti­ven Ideen für die Gesund­heits­bran­che rea­li­sie­ren und ein Start­up grün­den möch­ten, eine finan­zi­el­le För­de­rung in Höhe von 500.000 Euro sowie indi­vi­du­el­le Unter­stüt­zung durch die Exper­ti­se des Medi­cal Valley-Netzwerkes.
Nach den inspi­rie­ren­den Key­notes von Dr. Man­fred Wol­ter, Abtei­lungs­lei­ter Inno­va­ti­on, For­schung, Tech­no­lo­gie, Digi­ta­li­sie­rung im baye­ri­schen Wirt­schafts­mi­ni­ste­ri­um und Dr. Jan­nik Lockl, CEO von inCon­tAl­ert und Award-Alum­ni wur­den die fünf Gewin­ner­teams, die mit ihren Inno­va­tio­nen die Gesund­heits­ver­sor­gung von mor­gen aktiv mit­ge­stal­ten möch­ten, auf die Büh­ne gebe­ten. Die­se freu­en sich nicht nur über die maß­ge­schnei­der­te Unter­stüt­zung ihrer Aus­grün­dungs­ideen, eine För­de­rung, die in die­ser Form ihres­glei­chen sucht, son­dern auch über den Ver­trau­ens­vor­schuss, der durch den Award ermög­licht wird und ihnen auf dem Weg durch das Aben­teu­er „Start­up“ einen Vor­teil bie­ten kann.
Neben kon­kre­ter finan­zi­el­ler För­de­rung und Know-How-Trans­fer durch Exper­tin­nen und Exper­ten ist den Teams ein wei­te­rer Aspekt beson­ders wich­tig: die Ver­net­zung inner­halb eines star­ken Clu­sters in einer Regi­on, die sich als her­aus­ra­gen­der Stand­ort für Heal­th­ca­re eta­bliert und inter­na­tio­na­le Strahl­kraft ent­wickelt hat. „Durch das effi­zi­en­te Zusam­men­spiel von For­schung, Indu­strie, Gesund­heits­ver­sor­gung und Poli­tik im Medi­cal Val­ley-Netz­werk wer­den Syn­er­gie­ef­fek­te geschaf­fen, die jun­gen Grün­de­rin­nen und Grün­dern per­fek­te Start­be­din­gun­gen bie­ten, um ihre Ideen zu ver­wirk­li­chen und erfolg­reich aus­zu­grün­den. Das haben die vie­len Erfolgs­ge­schich­ten der letz­ten Jah­re, u.a. die von inCon­tAl­ert, ein­drück­lich gezeigt“, so Mar­co Wen­del, geschäfts­füh­ren­der Vor­stand des Medi­cal Val­ley EMN e. V.
Die­se opti­ma­len Vor­aus­set­zun­gen sol­len nun den fol­gen­den fünf Gewin­ner­teams und deren For­schungs­in­no­va­tio­nen zugu­te kommen:

FET-O-MO-DE: Fetal Optoa­cou­stic Moni­to­ring Device
FET-O-MO-DE ent­wickelt eine nicht-inva­si­ve Metho­de, mit der es mög­lich sein soll, die Sau­er­stoff­sät­ti­gung im Gehirn des unge­bo­re­nen Kin­des wäh­rend der End­pha­se der Geburt zu mes­sen. Damit soll eine bestehen­de hoch­sen­si­ble Ver­sor­gungs­lücke im Bereich der Peri­na­tal­me­di­zin geschlos­sen werden.
Ein­rich­tung: Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlangen
Team: PD Dr. med. Fer­di­nand Knie­ling, Prof. Dr. med. Hei­ko Reu­ter, Adri­an Büh­ler, Prof. Dr. med. Mat­thi­as W. Beckmann

GraspA­gain: Wie­der­her­stel­lung der Hand­funk­ti­on bei neu­ro­mus­ku­lä­ren Ein­schrän­kun­gen durch eine intel­li­gen­te Neuroorthese
Das Pro­jekt GraspA­gain zielt mit einer intel­li­gen­ten Neu­ro­or­the­se dar­auf ab, die Hand­funk­ti­on von Men­schen mit neu­ro­mus­ku­lä­ren Ein­schrän­kun­gen wie­der­her­zu­stel­len. Das Pro­jekt umfasst zwei For­schungs­schwer­punk­te: ein nicht­in­va­si­ves Brain-Machi­ne-Inter­face und eine Mechatronik.
Ein­rich­tung: Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlangen-Nürnberg
Team: Prof. Dr. Ales­san­dro Del Vec­chio, Domi­nik Braun, Jonas Wal­ter, Char­lot­te Pradel, Tho­mas Kin­fe, Mat­thi­as Ponfick

Pro­Dia: Ver­fah­ren für die Früh­erken­nung und Ver­laufs­kon­trol­le von Krebs
Das Pro­jekt Pro­Dia hat es sich zum Ziel gemacht, die prä­dik­ti­ve Dia­gno­stik von Tumor­er­kran­kun­gen durch ein inno­va­ti­ves Mess­ver­fah­ren der Pro­tease-Akti­vi­tät in Plas­ma-Ves­ik­eln maß­geb­lich zu verbessern.
Ein­rich­tung: Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlangen
Team: Prof. Dr. med. Andre­as Baur, Julio Vera-Gon­za­lez, Jan van Deun, Jan Lüd­decke, Nils Paust

Virt­uHan­ce: KI-Tech­no­lo­gie statt kon­ven­tio­nel­ler MRT-Kontrastmittel
Das Team von Virt­uHan­ce arbei­tet an einer KI-Tech­no­lo­gie für die Magnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie (MRT), die intra­ve­nö­se Injek­tio­nen gado­li­ni­um­hal­ti­ger Kon­trast­mit­tel in Zukunft in vie­len Fäl­len erset­zen könnte.
Ein­rich­tung: Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Erlangen
Team: Dr. med. Seba­sti­an Bickel­haupt, Andrzej Lie­bert, Han­nes Schreiter

2NA FISH: Räum­li­che Mes­sung von microR­NA Bio­mar­kern für prä­dik­ti­ve Krebsdiagnostik
Die Aus­wahl erfolg­lo­ser Krebs­the­ra­pien füh­ren zu Neben­wir­kun­gen, ver­rin­ger­ter Über­le­bens­zeit und hohen Kosten. 2NA FISH ent­wickelt eine Platt­form­tech­no­lo­gie zur Mes­sung von RNA-Bio­mar­kern im räum­li­chen Kon­text, um bei der geeig­ne­ten The­ra­pie­aus­wahl im Rah­men einer Krebs­dia­gno­stik zu hel­fen und so mög­li­cher­wei­se erfolg­lo­se The­ra­pien, Neben­wir­kun­gen, ver­rin­ger­te Über­le­bens­zeit und hohe Kosten zu ver­mei­den oder zu mindern.
Ein­rich­tung: Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät München
Team: Dr. Chri­sti­na Glant­sch­nig, Joshua Stil­ler, Kri­sti­na Gasch, Simon Star­gin­ger, Gowtham K. B. Gopi­nath, Andre­as Bausch