Digi­ta­li­sie­rung trifft Städ­te­bau – auch in Oberfranken

Elf Modell­kom­mu­nen erpro­ben neu­es Pla­nungs­in­stru­ment des Bau­mi­ni­ste­ri­ums in der Pra­xis – Regi­on Nörd­li­ches Fich­tel­ge­bir­ge mit dabei

Städ­te­pla­nung wird immer digi­ta­ler. Zum Bei­spiel haben auto­nom fah­ren­de Bus­se, die zum Zukunfts­bild künf­ti­ger Städ­te gehö­ren wer­den, im Ver­gleich zu heu­ti­gen Bus­sen kei­nen Wen­de­ra­di­us mehr, der in der Stadt­pla­nung beach­tet wer­den muss. Die­se künf­ti­gen Ver­än­de­run­gen schon jetzt digi­tal zu pla­nen sind ein Bei­spiel für die vie­len span­nen­den Anwen­dun­gen, die Städ­te­pla­ne­rin­nen und ‑Pla­ner künf­tig ein­be­rech­nen müs­sen. Beim Modell­pro­jekt „Smart Cities Smart Regi­ons“ haben elf Modell­kom­mu­nen Pra­xis­er­fah­run­gen mit einem Pla­nungs­in­stru­ment gesam­melt. „Die Modell­kom­mu­nen haben mit höch­stem Enga­ge­ment und einem straf­fen Zeit­plan ihr Inte­grier­tes Digi­ta­les Ent­wick­lungs­kon­zept (IDEK) erstellt und sich auf Neu­es ein­ge­las­sen“, erklärt Staats­mi­ni­ster Chri­sti­an Bern­rei­ter bei der Abschluss­ver­an­stal­tung in Deg­gen­dorf. Die Erar­bei­tung erfolg­te in inter­dis­zi­pli­nä­ren Teams aus Pla­ne­rin­nen und Pla­nern, die im Kern aus Stadt­pla­nern und Digi­ta­li­sie­rungs­exper­ten bestanden.

Vom ver­netz­ten Gene­ra­tio­nen­woh­nen bis zum auto­nom fah­ren­den Bus

Von „ISEK“ zu „IDEK“: Der Pro­zess ori­en­tier­te sich an dem bewähr­ten städ­te­bau­li­chen Pla­nungs­in­stru­ment des Inte­grier­ten Städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lungs­kon­zepts (ISEK), wel­ches die pla­ne­ri­sche Grund­la­ge für die Sanie­rung der Stadt- und Orts­zen­tren bil­det. Die bewähr­ten The­men­fel­der des ISEKs, wie bei­spiels­wei­se Städ­te­bau, Öko­lo­gie, Mobi­li­tät, sozia­le und bau­kul­tu­rel­le Aspek­te, wur­den um ein neu­es Hand­lungs­feld „Digi­ta­li­sie­rung“ ergänzt und Digi­ta­li­sie­rung als Quer­schnitts­the­ma in alle Schrit­te der Kon­zept­erstel­lung inte­griert. Vom ver­netz­ten Gene­ra­tio­nen­woh­nen bis zur Soft­ware-Opti­mie­rung für fle­xi­bel ver­wend­ba­ren Ver­kehrs­raum gibt es zahl­rei­che Anwen­dun­gen. Städ­te und Gemein­den in ganz Bay­ern haben bei der Erar­bei­tung von inte­grier­ten digi­tal-städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lungs­kon­zep­ten Unter­stüt­zung vom Frei­staat Bay­ern im Rah­men der Städ­te­bau­för­de­rung und mit Pla­nungs­zu­schüs­sen erhalten.

Deg­gen­dorfs Ober­bür­ger­mei­ster Dr. Chri­sti­an Moser: „Mit dem IDEK haben wir ein Werk­zeug an die Hand bekom­men, das uns mit­hil­fe der Digi­ta­li­sie­rung den All­tag ver­ein­fa­chen soll. Die Kom­mu­nen kön­nen dadurch ihre digi­ta­len Ser­vices aus­bau­en, egal ob es sich um die Anzei­ge von Echt­zeit-Schnee­hö­hen­mes­sun­gen für die Lang­lauf­loi­pen oder den Digi­ta­len Zwil­ling zur Ver­kehrs- oder Stark­re­gen­pro­gno­se han­delt. Modern­ste Tech­no­lo­gien ermög­li­chen neue Chan­cen. Genau die­se zeigt uns das IDEK auf.“

„Auch im städ­te­bau­li­chen Bereich wol­len wir uns die Vor­tei­le, die der digi­ta­le Fort­schritt bie­tet zu Nut­ze machen“, erläu­tert Bern­rei­ter. „Auf­bau­end auf dem Modell­pro­jekt sol­len die Erfah­run­gen aus der Ent­wick­lung von indi­vi­du­el­len IDEKs nun bay­ern­weit genutzt wer­den.“ Bern­rei­ter stell­te bei der Ver­an­stal­tung den neu pro­gram­mier­ten digi­ta­len Leit­fa­den vor: „Für Kom­mu­nen und Pla­ner wur­de von uns ein Leit­fa­den ent­wickelt, der Schritt für Schritt über­trag­ba­re und pra­xis­na­he Lösungs­an­sät­ze für die Nut­zung von Digi­ta­li­sie­rungs­po­ten­zia­len auf­zeigt. So ebnen wir den Weg in die digi­ta­le Gemein­de oder den digi­ta­len Gemein­de­ver­bund der Zukunft.“ Der digi­ta­le Leit­fa­den kann ab dem heu­ti­gen Tag über www​.smart​ci​tiess​mart​re​gi​ons​.bay​ern​.de genutzt werden.


Das gute Leben – Nörd­li­ches Fichtelgebirge

Das Nörd­li­che Fich­tel­ge­bir­ge wur­de als inter­kom­mu­na­ler Zusam­men­schluss für das Modell­pro­jekt „Smart Cities Smart Regi­ons“ vom Bay­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­um für Woh­nen, Bau und Ver­kehr aus­ge­wählt. Auf Grund­la­ge der Smart City Char­ta wird für das Nörd­li­che Fich­tel­ge­bir­ge ein Inte­grier­tes Digi­ta­les Ent­wick­lungs­kon­zept (IDEK) erarbeitet.

Teil­neh­men­de Kommunen

  • Kir­chen­lamitz
  • Markt­leu­then
  • Ober­kot­z­au
  • Rös­lau
  • Schön­wald
  • Schwar­zen­bach
  • Markt­spar­neck
  • Wei­ßen­stadt
  • Markt­zell

„Mit dem Ziel über­trag­ba­re und pra­xis­na­he Lösungs­an­sät­ze und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen zur Ent­wick­lung von indi­vi­du­el­len Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gien auf­zu­zei­gen, sol­len mit dem Modell­pro­jekt die Poten­tia­le der Digi­ta­li­sie­rung genutzt und bay­ern­weit Anrei­ze für Stra­te­gien, Kon­zep­te und Pro­jek­te auf dem Weg in die digi­ta­le Stadt, Gemein­de oder Koope­ra­ti­on der Zukunft geschaf­fen werden.“

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen unter https://​www​.noerd​li​ches​-fich​tel​ge​bir​ge​.de/​d​e​/​i​d​e​k​.​h​tml