Deutsch-Deut­sches Muse­ums in Möd­lareuth erhält 5,6 Mil­lio­nen Euro vom Freistaat

MdL Melanie Huml © Andi Frank
MdL Melanie Huml © Andi Frank

Euro­pa­mi­ni­ste­rin Huml: „Möd­lareuth nicht nur Sym­bol der Tei­lung, son­dern auch der Ein­heit und Freiheit“

Bay­erns Euro­pa­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml nahm am Don­ners­tag für den Frei­staat Bay­ern an der Grund­stein­le­gung für die Erwei­te­rung des Deutsch-Deut­schen Muse­ums in Möd­lareuth teil. Huml: „Möd­lareuth ist nicht nur ein Sym­bol der Tei­lung, es wird auch zu einem Sym­bol der Ein­heit und Frei­heit. Neben Ber­lin eig­net sich wohl kaum ein ande­rer Ort an der ehe­ma­li­gen 1.350 Kilo­me­ter lan­gen inner­deut­schen Gren­ze bes­ser als Möd­lareuth für die Errich­tung einer Mahn- und Gedenk­stät­te für die Tei­lung Deutsch­lands. Das deutsch-deut­sche Muse­um macht die­se Geschich­te leben­dig. Es ist ein Muse­um der deut­schen Ein­heit, der Frei­heit und der Mah­nung an uns alle. Denn wir müs­sen uns ein­ge­ste­hen, dass Gewiss­hei­ten und Sicher­hei­ten in der Welt nicht mehr so gel­ten, wie wir noch vor ein paar Jah­ren glaubten.“

Bay­ern unter­stützt die 22 Mil­lio­nen Euro kosten­den Maß­nah­men zur Erneue­rung und Erwei­te­rung des Deutsch-Deut­schen Muse­ums mit 5,6 Mil­lio­nen Euro. Vom Bund kom­men eben­falls 5,6 Mil­lio­nen Euro, der Frei­staat Thü­rin­gen unter­stützt mit 800.000 Euro. Dar­über hin­aus tra­gen auch die Ober­fran­ken­stif­tung vier Mil­lio­nen Euro und der Zweck­ver­band – und damit die dahin­ter­ste­hen­den Land­krei­se und Kom­mu­nen – mit rund sechs Mil­lio­nen Euro maß­geb­lich zur Finan­zie­rung der Erwei­te­rung bei.

„Vor fast 34 Jah­ren fiel die­se Mau­er, ein­ge­drückt durch den Mut und den Frei­heits­drang der Men­schen im Osten. Die schreck­li­che Zeit der Tren­nung haben die Men­schen auf bei­den Sei­ten der Gren­ze aber noch lan­ge nicht ver­ges­sen – in Möd­lareuth ganz beson­ders nicht. Vor allem wis­sen die Men­schen hier sehr genau, wie wich­tig Hoff­nung und Durch­hal­te­ver­mö­gen sind. Der Glau­be, dass die Wie­der­ver­ei­ni­gung irgend­wann mög­lich sein wird, hat die Men­schen auf bei­den Sei­ten der inner­deut­schen Gren­ze durch­hal­ten las­sen“, so Huml.

Der dama­li­ge baye­ri­sche Mini­ster­prä­si­dent Dr. Edmund Stoi­ber hat­te schon 1990 ange­regt, den Ort als Erin­ne­rung und Mahn­mal zu erhal­ten und so die Geschich­te der Tei­lung Deutsch­lands bei künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen wach zu hal­ten. So beschloss der Mini­ster­rat im Okto­ber 1990, eine Gedenk­stät­te zur Erin­ne­rung an die Tei­lung Deutsch­lands an der ehe­ma­li­gen Zonen­gren­ze zu errichten.

Der rus­si­sche Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne zei­ge auf ent­setz­li­che Wei­se, wie zer­brech­lich unse­re Frei­heit und das Selbst­be­stim­mungs­recht der Völ­ker sind, so Huml. „Weil wir Deut­schen den Wert von Frei­heit und Demo­kra­tie sehr genau ken­nen, kön­nen wir Mut machen, gera­de in Zei­ten wie die­sen, in denen Frie­den und Frei­heit welt­weit so bedroht sind, wie schon lan­ge nicht mehr“, betont die Ministerin.

Bay­ern war das Land mit der läng­sten Gren­ze zum Eiser­nen Vor­hang – mehr als 800 Kilo­me­ter. Durch den Mau­er­bau und die Tei­lung Deutsch­lands ver­lief auch mit­ten durch das klei­ne Dorf Möd­lareuth eine unüber­wind­li­che Mau­er. Des­halb hieß es lan­ge auch „Litt­le Ber­lin“. In den 80er Jah­ren besuch­te aus die­sem Grund auch der dama­li­ge US-Vize­prä­si­dent Geor­ge Bush Möd­lareuth (West) in Bayern.