Ein Pfir­sich­baum für den Schul­gar­ten der Grund­schu­le Thurnau

Im Rah­men einer Pflanz­ak­ti­on am Mitt­woch­nach­mit­tag kamen zahl­rei­che loka­le Akteu­re zusam­men, um den Kin­dern der Grund­schu­le Thur­n­au die Arbeit in der Natur näher zu bringen.

Auf die Fra­ge, war­um sich die Kin­der aus­ge­rech­net einen Pfir­sich­baum aus­ge­sucht haben, ant­wor­tet eine zehn­jäh­ri­ge Schü­le­rin der Grund­schu­le Thur­n­au: „Weil er so schön blüht.“ – „Und weil die Pfir­si­che gut schmecken“, fügt eine gleich­alt­ri­ge Schü­le­rin hin­zu. Die bei­den Mäd­chen sind zwar nicht in der­sel­ben Klas­se, doch tref­fen sie sich ein­mal die Woche in der Arbeits­ge­mein­schaft (AG) Schul­gar­ten. Gemein­sam mit zehn ande­ren Kin­dern ver­schie­de­ner Jahr­gangs­stu­fen jäten sie Unkraut oder pflan­zen Gemü­se an, von Kar­tof­feln und Roter Bee­te über Kohl­ra­bi und Radies­chen bis hin zu Fen­chel und Man­gold. Die Erträ­ge neh­men die Kin­der mit nach Hau­se, wo ihre Eltern sie zube­rei­ten. Bald wird es auch Pfir­si­che als Mit­bring­sel geben.

Spen­de der Röste­rei Garten-Café

Der Pfir­sich­baum, der der­zeit in kräf­ti­gem Rosa blüht, wur­de fünf Jah­re lang in der Baum­schu­le Seid­ler in Ste­chen­dorf bei Holl­feld kul­ti­viert und ver­edelt. Gespen­det hat ihn die Röste­rei Gar­ten­ca­fé in Plan­ken­fels. Hei­mat­Un­ter­neh­mer Wolf­gang Born­schle­gel erklärt: „Uns liegt es am Her­zen, dass die Kin­der ler­nen, wo unse­re Lebens­mit­tel her­kom­men.“ Bür­ger­mei­ster Mar­tin Bern­reu­ther bestä­tigt: „Es ist gut, dass die Kin­der nicht nur die Theo­rie ler­nen, son­dern auch Pra­xis­er­fah­rung bekom­men.“ So sei auch die Zukunft des ört­li­chen Obst- und Gar­ten­bau­ver­eins gesi­chert. Nach Anga­ben der Vor­sit­zen­den Anja Badu­ra-Aich­ber­ger ist ab Herbst die Grün­dung einer Jun­gend­grup­pe geplant. Bei der Pflanz­ak­ti­on am Mitt­woch unter­stütz­te Ver­eins­mit­glied Rai­ner Harz die Kin­der beim Schau­feln und Gie­ßen. Zusätz­lich zum Pfir­sich­baum der Röste­rei Gar­ten-Café spen­de­te der Obst- und Gar­ten­bau­ver­ein Thur­n­au einen platz­spa­ren­den Säu­len­ap­fel­baum, der die Früch­te unmit­tel­bar neben dem Stamm trägt.

„Ter­ra Pre­ta“ für den Schulgarten

„Ich fin­de es rich­tig toll, dass hier so vie­le Akteu­re zusam­men kom­men, um den Kin­dern die Arbeit in der Natur nahe­zu­brin­gen“, beton­te Schul­lei­te­rin Moni­ka Baum­gar­ten. Zu ver­dan­ken sei das Mari­on Deinlein, die den Schul­gar­ten jah­re­lang beglei­tet hat. In ihrer Rol­le als Hei­ma­t­Ent­wick­le­rin für die Ver­wal­tung für Länd­li­che Ent­wick­lung orga­ni­sier­te sie die Pflanz­ak­ti­on am Mitt­woch. Die Hei­mat­Un­ter­neh­mer der bione­ro GmbH, Aaron, Lenn­art und Uwe Saß­manns­hau­sen, spen­dier­ten die Erde. Bereits im Jahr 2019, als der etwa 100 Qua­drat­me­ter gro­ße Schul­gar­ten ange­legt wur­de, hat­te die Thur­nau­er bione­ro GmbH meh­re­re Wagen­la­dun­gen Erde bei­gesteu­ert. Dabei han­delt es sich nicht um gewöhn­li­che Gar­ten­er­de, son­dern um eine „Ter­ra Pre­ta“ wie man sie aus dem Ama­zo­nas­becken kennt.

Gemü­se­bee­te und Naturoase

Die bione­ro GmbH stellt mit­tels Pyro­ly­se­ver­fah­ren aus Hack­schnit­zeln Pflan­zen­koh­le her. Ver­edelt mit Kom­post­er­de ist sie nicht mehr ent­flamm­bar und der Koh­len­stoff wird dau­er­haft gebun­den. Mitt­ler­wei­le ver­kauft das Fami­li­en­un­ter­neh­men sei­ne kli­ma­freund­li­che Erde in Bau- und Gar­ten­märk­ten bun­des­weit und ist Lizenz­part­ner von Borus­sia Dort­mund. Die „Ter­ra Pre­ta“ spart Was­ser und Dün­ger und sorgt trotz­dem für gesun­de Pflan­zen, schö­ne Blü­ten und hohe Erträ­ge im Gemü­se­beet. Das kann Kat­ja Schul­ze, Lei­te­rin der AG Schul­gar­ten, bestä­ti­gen: „Im ersten Jahr ist der Schul­gar­ten förm­lich explo­diert. Wir wuss­ten gar nicht mehr wohin mit dem gan­zen Gemü­se.“ Etwa die Hälf­te des Schul­gar­tens soll eine Natur­oa­se wer­den mit Wild­kräu­tern, Sträu­chern und Obst­bäu­men. Zusätz­lich zur Gar­ten­ar­beit wer­den sich die Kin­der auch mit dem The­ma Arten­viel­falt beschäf­ti­gen. Ein Wild­bie­nen­pro­jekt und ein Mari­en­kä­fer­ho­tel gibt es bereits.

1 Antwort

  1. Marion Deinlein sagt:

    Ganz gro­ßen Dank an die Spon­so­ren, denn sol­che schö­nen Aktio­nen sind nur durch sie möglich!