Klei­ner Gast­pa­ti­ent aus Afgha­ni­stan in Scheßlitz

Von links: Stationsleitung Birgit Pflaum, Kind aus Afghanistan, Chefarzt Dr. med. Matthias Biedermann und Assistenzarzt Alhakam Safar
Von links: Stationsleitung Birgit Pflaum, Kind aus Afghanistan, Chefarzt Dr. med. Matthias Biedermann und Assistenzarzt Alhakam Safar (Foto: privat)

Seit 16 Jah­ren unter­stüt­zen Dr. med. Mat­thi­as Bie­der­mann und die Jura­kli­nik Scheß­litz das Frie­dens­dorf Inter­na­tio­nal bei der unent­gelt­li­chen Behand­lung von Kin­dern aus Kriegs- und Kri­sen­ge­bie­ten. Alle Kin­der, die in die­ser Zeit in der Jura­kli­nik ver­sorgt wur­den, erhiel­ten die so drin­gend not­wen­di­ge und lang­ersehn­te medi­zi­ni­sche Behand­lung, die in ihrer Hei­mat nicht mög­lich war.

Seit lan­ger Zeit litt der 11-jäh­ri­ge Jun­ge aus Afgha­ni­stan, trotz Vor­ope­ra­ti­on im Hei­mat­land, an einer chro­ni­schen, fisteln­den Osteo­mye­li­tis (Kno­chen­ent­zün­dung) im lin­ken Ober­schen­kel, am rech­ten Schlüs­sel­bein sowie am rech­ten Sprung­ge­lenk, hier ohne Fisteln. So wur­de er zum Afgha­ni­schen Roten Halb­mond, der Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on des Frie­dens­dor­fes gebracht und dort vor­ge­stellt. Dr. Mat­thi­as Bie­der­mann, Chef­arzt der Unfall­chir­ur­gie und Ortho­pä­die erklär­te sich sofort bereit, den Jun­gen unent­gelt­lich zu behan­deln. Als der jun­ge Pati­ent Mit­te März nach Deutsch­land kam zeig­te sich, nach ein­ge­hen­der Unter­su­chung und Dia­gno­stik, dass MRSA-Bak­te­ri­en ursäch­lich für die Ent­zün­dun­gen ver­ant­wort­lich sind. Chef­arzt Dr. Bie­der­mann und sein Team ope­rier­ten die befal­le­nen Gebie­te, so dass die chro­ni­schen Ent­zün­dun­gen nach der OP und eini­gen Wochen Erho­lung zum Abklin­gen gebracht wer­den konn­ten. Der sehr zurück­hal­ten­de Jun­ge wird Ende April wie­der zurück ins Frie­dens­dorf nach Ober­hau­sen (NRW) gebracht und sich dort bei Spaß und Spiel mit ca. 200 Kin­dern aus 9 Natio­nen wei­ter erho­len. Im Som­mer darf er dann wie­der zu sei­ner, ihn sehn­lichst erwar­ten­den Fami­lie nach Afgha­ni­stan zurückkehren.

Die chir­ur­gi­sche Sta­ti­on mit ihren Pfle­ge­rin­nen und Pfle­gern, Ärz­tin­nen und Ärz­ten sowie das wei­te­re Per­so­nal der Kli­nik freu­en sich über den Behand­lungs­er­folg und wer­den den ruhi­gen Jun­gen sehr ver­mis­sen. Die Kin­der aus Afgha­ni­stan wer­den wäh­rend ihres Auf­ent­hal­tes in den Kli­ni­ken zusätz­lich von Ehren­amt­li­chen des Frie­dens­dor­fes betreut.