Demon­stra­ti­on für kin­der­freund­li­che Stra­ßen in Erlangen

Vom 5. bis 7. Mai 2023 bringt das Kidi­cal Mass Akti­ons­bünd­nis zehn­tau­sen­de Men­schen in über 400 Orten auf die Räder und for­dert von der Metro­pol­re­gi­on bis in den länd­li­chen Raum: Stra­ßen sind für alle da! An den Akti­ons­ta­gen machen sich Kin­der, Eltern, Freun­de und Freun­din­nen und Schu­len für kin­der- und fahr­rad­freund­li­che Orte, siche­re Schul­we­ge und selbst­stän­di­ge Mobi­li­tät stark. Mit gro­ßen bun­ten Kidi­cal Mass Fahr­rad­de­mos, Schul­stra­ßen und Fahr­rad­bus­sen „Bici­bús“ zei­gen alle Gene­ra­tio­nen, wie Städ­te und Gemein­den zu gestal­ten sind. Mit­ten­drin: tau­sen­de Kin­der und Jugend­li­che, die für einen kur­zen Moment nicht mutig sein müs­sen, um auf der Stra­ße Rad zu fah­ren. War­um sie mit­ra­deln? So for­mu­liert es Paul, 10 Jah­re aus Köln: „Ich wün­sche mir Rad­we­ge, auf denen ich vor den Autos geschützt bin!“ Kin­der müs­sen zur Schu­le. Dass sie dort sicher ankom­men, liegt in der Ver­ant­wor­tung der Erwach­se­nen bzw. des Gesetz­ge­bers. Letz­te­ren for­dert die Kidi­cal Mass auf, mit einem refor­mier­ten Stra­ßen­ver­kehrs­recht schnell adäqua­te Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen. Die Schutz­be­dürf­tig­keit von Kin­dern muss die­ser in den Mit­tel­punkt stel­len sowie Städ­ten und Gemein­den die Frei­heit geben, kin­der- und fahr­rad­freund­li­che Maß­nah­men nicht nur an ein­zel­nen Gefah­ren­stel­len umzu­set­zen, son­dern im gesam­ten Stadt­ge­biet. Das umfasst u.a. geschütz­te oder bau­lich getrenn­te, brei­te Rad­we­ge, Tem­po 30 auf Haupt­ver­kehrs­stra­ßen inner­orts sowie Schul­stra­ßen ohne Autoverkehr.
Simo­ne Kraus, Co-Initia­to­rin der Kidi­cal Mass, bringt es auf den Punkt: „Kin­der haben ein Recht dar­auf, sich sicher, selbst­stän­dig und geschützt zu bewe­gen. Erst wenn wir Kin­der und vul­nerable Men­schen bei der Ver­kehrs­po­li­tik in den Fokus set­zen, schaf­fen wir eine zukunfts­ge­rech­te Gestal­tung des öffent­li­chen Rau­mes für alle. Städ­te wie Paris, Gent und Utrecht machen es jetzt vor und krem­peln dafür das Ver­kehrs­sy­stem schnell und effi­zi­ent um. Genau­so wol­len wir das auch!“

Ver­kehrs­mi­ni­ster­kon­fe­renz – Kidi­cal Mass wirkt für Veränderungen
Um die gro­ße Mobi­li­täts­wen­de der klei­nen Bei­ne zu ver­wirk­li­chen, braucht es einen gesetz­li­chen Rah­men und eine kla­re poli­ti­sche Prio­ri­tä­ten­set­zung. Den Grund­stein dafür hat die Peti­ti­on für ein kin­der­freund­li­ches Stra­ßen­ver­kehrs­recht der Kidi­cal Mass gelegt, die 2022 rund 90.000 Men­schen unter­zeich­net haben. Im März 2023 war „Kin­der­freund­li­che Mobi­li­tät“ erst­ma­lig Tages­ord­nungs­punkt auf der Verkehrsministerkonferenz.
Die Ver­kehrs­mi­ni­ster und Ver­kehrs­mi­ni­ste­rin­nen der Län­der for­dern in einem gemein­sa­men Beschluss von Bun­des­ver­kehrs­mi­ni­ster Vol­ker Wis­sing die im Koali­ti­ons­ver­trag der Ampel­re­gie­rung ver­ein­bar­te Reform von Stra­ßen­ver­kehrs­ge­setz (StVG) und ‑ord­nung (StVO). Sie gehen sogar einen Schritt wei­ter. In der Begrün­dung ihrer For­de­rung an den Mini­ster fol­gen sie der Argu­men­ta­ti­on der Kidi­cal Mass-eti­ti­on. Ein kin­der­freund­li­ches Ver­kehrs­sy­stem sei wesent­li­che Vor­aus­set­zung für die selbst­stän­di­ge, akti­ve Mobi­li­tät der Kin­der auf dem Weg zum Kin­der­gar­ten oder zur Schu­le sowie in der Frei­zeit. Dies gel­te auch für wei­te­re vul­nerable Grup­pen. Ein zeit­ge­mä­ßes Stra­ßen­ver­kehrs­recht und eine Ver­kehrs­in­fra­struk­tur, die die­se Mobi­li­tät för­dert, erhöht die Sicher­heit und Auf­ent­halts­qua­li­tät im öffent­li­chen Raum für alle
Es geht also nicht nur um siche­re Mobi­li­tät, son­dern um eine bes­se­re Lebens­qua­li­tät für alle Gene­ra­tio­nen. An die­sen Auf­trag wer­den die Teil­neh­mer und Teil­neh­me­rin­nen der Kidi­cal Mass die Ver­ant­wort­li­chen aus Poli­tik und Ver­wal­tung im gan­zen Land bunt und laut­stark erinnern