Lesung mit Dr. Fran­zis­ka Bartl „Der ver­ges­se­ne Ver­schwö­rer“ im Schloß Schney

Bio­gra­fie über den gebür­ti­gen Son­ne­fel­der und in Michel­au leben­den Georg Alex­an­der Han­sen und sei­nen Wider­stand gegen den Nationalsozialismus

Zu einer inter­es­san­ten Lesung für die gesam­te Regi­on lädt am Mitt­woch, 26. April 2023 um 18.00 Uhr das Bil­dungs- und Tagungs­haus Fran­ken-Aka­de­mie Schloß Schney in den Lich­ten­fel­ser Stadt­teil Schney ein. Die Cobur­ge­rin Dr. Fran­zis­ka Bartl liest an die­sem Abend aus ihrem Buch „Der ver­ges­se­ne Ver­schwö­rer“, eine Bio­gra­fie über den gebür­ti­gen Son­ne­fel­der und in Michel­au leben­den Oberst Georg Alex­an­der Han­sen (1904–1944). An alle Inter­es­sier­ten ergeht herz­li­che Einladung.

In Coburg besuch­te Han­sen ab 1914 das Gym­na­si­um Casi­mi­ria­num, an dem er 1923 das Abitur ableg­te. Wäh­rend der Schul­zeit lern­te er sei­ne spä­te­re Ehe­frau, Ire­ne Stöl­zel aus Michel­au, ken­nen. Aus der Ehe gin­gen fünf Kin­der her­vor. Die Fami­lie leb­te in Michel­au im Land­kreis Lichtenfels.

Eine Stra­ße in Rangsdorf, ein Weg in Coburg, ein Stol­per­stein am Gym­na­si­um Casi­mi­ria­num in Coburg und eine Gedenk­ta­fel am Ein­gang des Deut­schen Korb­mu­se­ums zu Michel­au erin­nern an Georg Han­sen. Des Wei­te­ren gibt es zwei Gedenk­ta­feln am Fried­hof Son­ne­feld, dem Geburts­ort von Hansen.

Han­sen wur­de von Zeit­zeu­gen als ein zen­tra­ler Prot­ago­nist des Wider­stan­des gegen den Natio­nal­so­zia­lis­mus iden­ti­fi­ziert, der sich „nahe­zu haupt­amt­lich“ mit dem Staats­streich­ver­such des 20. Juli 1944 befasst habe. In der Tat war Han­sen ein frü­her Mit­wis­ser der mili­tä­ri­schen Oppo­si­ti­on um Lud­wig Beck, knüpf­te eine Viel­zahl von Kon­tak­ten zu Gleich­ge­sinn­ten – dar­un­ter Wil­helm Cana­ris, Hans Oster oder Claus Graf Schenk von Stauf­fen­berg – und nutz­te die nach­rich­ten­dienst­li­chen Mög­lich­kei­ten, die ihm in lei­ten­der Funk­ti­on des Amtes Ausland/​Abwehr zur Ver­fü­gung stan­den, um die Sache des Wider­stan­des zu unterstützen.

Im Janu­ar die­ses Jah­res erschien die von Dr. Fran­zis­ka Bartl geschrie­be­ne Bio­gra­fie Han­sens im Bebra Wis­sen­schafts­ver­lag. Dar­in zeich­net die Cobur­ger Autorin Dr. Fran­zis­ka Bartl den Lebens­weg des „ver­ges­se­nen Ver­schwö­rers“ nach, ergrün­det sei­ne Ent­wick­lung zum akti­ven Regime­geg­ner und ord­net sei­ne Rol­le in das Gesamt­ge­bil­de des Wider­stan­des gegen den Natio­nal­so­zia­lis­mus ein. Im Rah­men des Abend­vor­tra­ges mit Lesung wer­den ihre Ergeb­nis­se vorgestellt.

Fran­zis­ka A. Bartl, Dr. phil., M. A., gebo­ren 1985 in Coburg, stu­dier­te Geschich­te und Ger­ma­ni­stik an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg und pro­mo­vier­te am Insti­tut für Euro­päi­sche Stu­di­en und Geschichts­wis­sen­schaf­ten an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Chem­nitz. Seit 2015 ist sie Geschäfts­füh­ren­de Vor­sit­zen­de der Prinz Albert Gesell­schaft e.V. und war von Novem­ber 2021 bis März 2023 stell­ver­tre­ten­de Geschäfts­füh­re­rin und Semi­nar­lei­te­rin für poli­ti­sche Bil­dung der Fran­ken-Aka­de­mie Schloss Schney e.V. Seit April ist sie an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät in Chem­nitz tätig.