LBV Coburg star­tet Wald­pro­jekt mit­hil­fe der Spar­kas­se Coburg-Lichtenfels

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Trocken­heit und Bor­ken­kä­fer­be­fall setz­ten im ver­gan­ge­nen Jahr auch Wald­flä­chen des LBV Coburg zu. Zur Ein­däm­mung der Schäd­lin­ge muss­ten auf einem etwa 2,2 Hekt­ar gro­ßem Grund­stück des gemein­nüt­zi­gen Natur­schutz­ver­eins bei Ober­lau­ter alle Fich­ten ent­fernt wer­den. Der Wald ver­lor dadurch sein Gesicht: Er wur­de nicht nur aus­ge­lich­tet, son­dern zur Hälf­te kahl. „So schlimm das jetzt auch aus­schau­en mag, die Flä­che lie­fer­te uns eine her­vor­ra­gen­de Basis für ein gemein­schaft­li­ches Wald­pro­jekt und den Start unse­rer neu­en Arbeits­grup­pe Wald“, sagt der LBV-Natur­schutz­be­ra­ter Ger­hard Hübner.

Ortsbesichtigung des LBV-Waldlabors (von links) mit dem Nachhaltigkeitsbeauftragter derSparkasse Coburg-Lichtenfels, Norman Götz, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse, Dr. Martin Faber, Gerhard Hübner, Biologe beim LBV Coburg, Michael Kelber vom Vorstand des LBV Coburg sowie Thomas Tippelt vom LBV Coburg. (Foto: Stefan Schneyer, Sparkasse)

Orts­be­sich­ti­gung des LBV-Wald­la­bors mit dem Nach­hal­tig­keits­be­auf­trag­ten der Spar­kas­se Coburg-Lich­ten­fels, Nor­man Götz, dem Vor­stands­vors. der Spar­kas­se, Dr. Mar­tin Faber, Ger­hard Hüb­ner, Bio­lo­ge beim LBV Coburg, Micha­el Kel­ber vom Vor­stand des LBV Coburg sowie Tho­mas Tip­pelt vom LBV Coburg. © Ste­fan Schney­er, Sparkasse

Mit dem Forst­in­ge­nieur Björn Lang­bein, einem der bei­den Geschäfts­füh­rer der Wald­bau­ern­ver­ei­ni­gung Coburg, die den Holz­ein­schlag orga­ni­sier­te, fand der LBV den idea­len fach­li­chen Part­ner. Er ist der Lei­ter der inzwi­schen gegrün­de­ten LBV-AG Wald und ent­warf die Pro­jekt­skiz­ze für das „Real­la­bor Wald“, mit dem zukünf­tig erforscht wer­den soll, wel­che Baum­ar­ten sich ange­sichts des Kli­ma­wan­dels am besten eig­nen (sie­he Infokasten).

Als wich­ti­ger Unter­stüt­zer des Pro­jekts konn­te die Spar­kas­se Coburg-Lich­ten­fels gewon­nen wer­den. Mit einer För­de­rung in Höhe von 5.000 EUR für die fast 1.000 Baum­setz­lin­ge sowie Mate­ri­al für den Wild­schutz­zaun hat die Spar­kas­se ent­schei­dend zur Umset­zung des Pro­jekts beigetragen.

Vorstandsvorsitzender von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Dr. Martin Faber, beimPflanzen einer Esskastanie (Foto: Thomas Tippelt, LBV)

Vor­stands­vor­sit­zen­der von der Spar­kas­se Coburg-Lich­ten­fels, Dr. Mar­tin Faber, beim Pflan­zen einer Ess­ka­sta­nie. Foto: Tho­mas Tip­pelt, LBV

Anfang April mach­ten sich Vor­stands­vor­sit­zen­der Dr. Mar­tin Faber und Nach­hal­tig­keits­be­auf­trag­ter Nor­man Götz ein Bild über den Fort­schritt des Pro­jekts. Dabei konn­ten sie sich davon über­zeu­gen, wie kraft­rau­bend die Pflan­zun­gen in dem schwe­ren, leh­mi­gen Boden mit stei­ni­gem Unter­grund und hoher Rei­sig­über­deckung ist. Trotz­dem lie­ßen sie es sich nicht neh­men, selbst Els­bee­ren und Ess­ka­sta­ni­en zu pflan­zen, jun­ge Bäu­me mit Ein­zel­ver­biss­schutz zu sichern und so einen akti­ven Bei­trag zum Wie­der­auf­bau des Wal­des zu lei­sten. „Nach­hal­tig­keit ist mitt­ler­wei­le all­ge­gen­wär­tig. Sie bestimmt unser täg­li­ches Den­ken und Han­deln – im unter­neh­me­ri­schen, beruf­li­chen und pri­va­ten Umfeld. Für die Spar­kas­se ist Nach­hal­tig­keit seit meh­re­ren Jah­ren ein wich­ti­ges und zen­tra­les The­ma. Seit 2017 ver­fol­gen wir eine kon­se­quen­te Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie und sind im eige­nen Geschäfts­be­trieb seit zwei Jah­ren CO2-neu­tral“, so unter­streicht Dr. Mar­tin Faber.

Gemeinsammontieren LBV-Naturschutzfachberater Gerhard Hübner und Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Faber von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels einen ökologischen Einzelverbissschutz. (Foto: Thomas Tippelt, LBV)

Gemein­sam mon­tie­ren LBV-Natur­schutz­fach­be­ra­ter Ger­hard Hüb­ner und Vor­stands­vor­sit­zen­der Dr. Mar­tin Faber von der Spar­kas­se Coburg-Lich­ten­fels einen öko­lo­gi­schen Ein­zel­ver­biss­schutz. Foto: Tho­mas Tip­pelt, LBV

Vom Pro­jekt zeig­te sich der Spar­kas­sen­vor­stand begei­stert, vor allem, dass bei den bei­den vor­an­ge­gan­ge­nen Pflanz­ta­gen so vie­le Hel­fer mit ange­packt hat­ten. Trotz wid­ri­ger Wit­te­rung stieß das Mit­mach­pro­jekt auf gro­ße Reso­nanz – nicht nur bei LBV-Mit­glie­dern, son­dern auch bei Orts­an­säs­si­gen und son­sti­gen Inter­es­sier­ten. Beim Auf­takt-Pflanz­ter­min Ende März betei­lig­ten sich über 30 Per­so­nen, gene­ra­tio­nen­über­grei­fend vom Klein­kind bis zum rüsti­gen Rent­ner, wäh­rend sich zur Rest­pflan­zung noch­mals zwölf Hel­fe­rin­nen und Hel­fer einfanden.

Orga­ni­siert hat das gesam­te benö­tig­te Mate­ri­al die Wald­bau­ern­ver­ei­ni­gung Coburg, bei der der LBV Coburg auch Mit­glied ist: ins­ge­samt 1.000 Baum­setz­lin­ge, 500 Meter Wild­schutz­zaun sowie 200 Sets öko­lo­gi­scher Ein­zel­ver­biss­schutz aus Holz-Draht-Geflecht ohne umwelt­schäd­li­ches Plastik.

Wer sich bei der AG Wald des LBV Coburg ein­brin­gen möch­te, mel­det sich bei b.​langb@​gmx.​de


Das LBV-Real­la­bor „Wald“

Auf dem Grund­stück des LBV Coburg soll nun erforscht wer­den, wel­che Baum­ar­ten mit wel­cher Metho­dik (Setz­lings­pflan­zung, Baum­sa­men­ein­brin­gung oder unbe­ein­fluss­te Natur­ver­jün­gung) sich in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels am besten ent­wickeln für zukunfts­fä­hi­ge Wäl­der im Muschel­kalk­ge­biet. Im Kahl­schlag­be­reich befin­det sich eine zir­ka 6.000 Qua­drat­me­ter gro­ße Zäu­nung, die in zehn mal zehn Meter gro­ße Qua­dra­te unter­teilt wur­de, in die in Grup­pen jeweils fol­gen­de Baum­ar­ten gesetzt wur­den: Els­bee­re, Spei­er­ling, Feld­ahorn, Win­ter­lin­de, Stiel­ei­che, Vogel­kir­sche und Ess­ka­sta­nie. Dazwi­schen blie­ben Fel­der unbe­pflanzt, um die natür­li­che Selbst­ver­jün­gung zu doku­men­tie­ren. Bestimm­te Rand­zo­nen sind für die Aus­saat von Baum­sa­men vor­ge­se­hen. Die Eltern-Kind-Grup­pe des LBV Coburg hat hier bereits flei­ßig Eicheln in Eich­hörn­chen­ma­nier ver­bud­delt. Klei­ne Berei­che wur­den außer­dem mit Samen von Hain­bu­che, Berg- und Spitz­ahorn sowie Kir­sche und Zwetsch­ge beimpft. Außer­halb der Ein­zäu­nung ste­hen so genann­te Über­häl­ter. Das sind ein­zel­ne älte­re Bäu­me, die von selbst noch Samen­ma­te­ri­al pro­du­zie­ren kön­nen. Die­se Zone wur­de mit Rot­bu­che, die auf der Flä­che gänz­lich fehlt, unter­pflanzt und mit Ein­zel­ver­biss­schutz ver­se­hen. Eine Wei­ser­par­zel­le, das ist eine zehn mal zehn Meter gro­ße Aus­zäu­nung, wird zukünf­tig doku­men­tie­ren, wie sich dort die Natur­ver­jün­gung ohne Ver­biss durch Reh­wild einstellt.