Im Land­kreis Lich­ten­fels wird der Fle­der­maus­schutz groß geschrieben 

19 Projekte für den Fledermausschutz im Landkreis Lichtenfels wurden im Rahmen der Aktion „Fledermäuse willkommen“ ausgezeichnet: Landrat Christian Meißner überreichte den Preisträgerinnen und Preisträgern Urkunden und Plaketten. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer
19 Projekte für den Fledermausschutz im Landkreis Lichtenfels wurden im Rahmen der Aktion „Fledermäuse willkommen“ ausgezeichnet: Landrat Christian Meißner überreichte den Preisträgerinnen und Preisträgern Urkunden und Plaketten. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger für den außer­or­dent­li­chen Ein­satz im Bereich des Fle­der­maus­schut­zes aus­ge­zeich­net / Land­rat Meiß­ner über­gibt die Pla­ket­ten des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Umwelt und Verbraucherschutz

Seit dem Jahr 2005 macht die Akti­on „Fle­der­mäu­se Will­kom­men“ des Baye­ri­schen Lan­des­am­tes für Umwelt in ganz Bay­ern auf den Schutz der gefähr­de­ten Fle­der­mäu­se auf­merk­sam. Durch die­se Akti­on kön­nen enga­gier­te Arten­schüt­zer mit einer Pla­ket­te ein öffent­lich sicht­ba­res Zei­chen für den Fle­der­maus­schutz set­zen. Im Rah­men einer fei­er­li­chen Ver­an­stal­tung zeich­ne­te Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner am Diens­tag ins­ge­samt 19 Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger für ihr außer­or­dent­li­ches Enga­ge­ment im Bereich des Fle­der­maus­schut­zes im Land­kreis Lich­ten­fels aus.

„Ich freue mich sehr, dass im Land­kreis Lich­ten­fels ein solch gro­ßes Ver­ständ­nis für die Fle­der­mäu­se herrscht und vie­le Per­so­nen einen wesent­li­chen Bei­trag zum Erhalt die­ser fas­zi­nie­ren­den Tie­re lei­sten“, wür­dig­te Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner ein­lei­tend den ehren­amt­li­chen Ein­satz der Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger. Er beton­te wei­ter, dass auch Ulrich Völ­ker, der Fle­der­maus­be­ra­ter des Land­krei­ses Lich­ten­fels, durch sei­ne fach­li­che Exper­ti­se einen bedeu­ten­den Anteil dar­an hat, dass eine sol­che Viel­zahl an Per­so­nen und Insti­tu­tio­nen geehrt wer­den kön­nen. Die her­vor­ra­gen­de Zusam­men­ar­beit der Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger mit der Natur­schutz­be­hör­de erleich­tert dabei auch stets die behörd­li­che Arbeit im Bereich des Artenschutzes.

Die­sen über­reich­te Land­rat Meiß­ner jeweils eine Urkun­de sowie eine Pla­ket­te des Baye­ri­schen Staats­mi­ni­ste­ri­ums für Umwelt und Ver­brau­cher­schutz, die sicht­bar an Gebäu­de­fas­sa­den ange­bracht wer­den kann. Auch Tho­mas Fischer und Johan­na Reihs, die Fach­kräf­te für Natur­schutz an der unte­ren Natur­schutz­be­hör­de des Land­rats­am­tes Lich­ten­fels, spra­chen ihren beson­de­ren Dank und ihre Aner­ken­nung für die ehren­amt­li­che Arbeit aus. Abschlie­ßend brach­te Mat­thi­as Ham­mer von der Koor­di­na­ti­ons­stel­le für Fle­der­maus­schutz Nord­bay­ern an der Uni­ver­si­tät Erlan­gen den Gästen die Lebens­wei­se der Fle­der­mäu­se mit einem unter­halt­sa­men und infor­ma­ti­ven Vor­trag näher.

Arten­viel­falt im Land­kreis Lichtenfels

Im Land­kreis Lich­ten­fels kom­men 19 von ins­ge­samt 25 ver­schie­de­nen baye­ri­schen Fle­der­maus­ar­ten vor. Dies hängt nicht zuletzt mit der abwechs­lungs­rei­chen Kul­tur­land­schaft zusam­men. Die ört­li­chen Gege­ben­hei­ten bie­ten dabei opti­ma­le Lebens­raum­ver­hält­nis­se für die Tie­re, beton­te Mat­thi­as Ham­mer in sei­nem Fachvortrag.

Da sich die Tie­re aus­schließ­lich von Insek­ten ernäh­ren, die­nen gera­de dich­te Wäl­der als Jagd­ge­bie­te für vie­le ver­schie­de­ne Fle­der­maus­ar­ten. In den tra­di­tio­nel­len Fel­sen­kel­lern des Land­krei­ses suchen die Tie­re in der kal­ten Jah­res­zeit Schutz, um zu über­win­tern. Kirch- oder Glocken­tür­me und Spitz­bö­den wer­den beson­ders ger­ne von Gro­ßen Maus­oh­ren oder Brau­nen bzw. Grau­en Lang­oh­ren zur Fort­pflan­zung angenommen.

Ansporn für Nachahmer

In einem kurzweiligen Vortrag brachte Matthias Hammer von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz Nordbayern den Gästen die faszinierende Welt der Fledermäuse näher. Foto: Landratsamt Lichtenfels/Heidi Bauer

In einem kurz­wei­li­gen Vor­trag brach­te Mat­thi­as Ham­mer von der Koor­di­na­ti­ons­stel­le für Fle­der­maus­schutz Nord­bay­ern den Gästen die fas­zi­nie­ren­de Welt der Fle­der­mäu­se näher.
Foto: Land­rats­amt Lichtenfels/​Heidi Bauer

„Durch die Aus­zeich­nung und die Anbrin­gung der Pla­ket­ten an Bau­wer­ken wird die Öffent­lich­keit bewusst auf die Fle­der­mäu­se hin­ge­wie­sen. Sie sind nun ein sicht­ba­res Vor­bild für alle Per­so­nen im Land­kreis“, unter­strich Chri­sti­ne Münz­berg-Seitz, Abtei­lungs­lei­te­rin für Bau­en und Umwelt, Kom­mu­na­les am Land­rats­amt Lich­ten­fels, in ihren Abschluss­wor­ten. Die Aus­zeich­nung soll neben der Wür­di­gung des außer­or­dent­li­chen Enga­ge­ments auch ande­re Per­so­nen dazu anspor­nen, Akzep­tanz für die Fle­der­mäu­se auf­zu­brin­gen und selbst akti­ven Fle­der­maus- und Arten­schutz zu betrei­ben. Sie zei­ge dar­über hin­aus, dass sich ernst­haf­ter Ein­satz für den Schutz der Tie­re aus­zahlt und ent­spre­chend aner­kannt wird, so Chri­sti­ne Münzberg-Seitz.

Aus­ge­zeich­net wur­den fol­gen­de Quar­tie­re und Aktive:

  • die katho­li­sche Kir­che „St. Cle­mens“ in Neu­dorf b. Weis­main: Beher­ber­gung eines Männ­chen­quar­tiers des Gro­ßen Mausohrs;
  • die katho­li­sche Kir­che „St. Andre­as“ in Wei­den: Beher­ber­gung einer Wochen­stu­be des grau­en Langohrs;
  • die Stadt­pfarr­kir­che Weis­main: Beher­ber­gung einer Wochen­stu­be des Gro­ßen Mausohrs;
  • die Kir­che „Maria Schmerz“ in Eggen­bach: Beher­ber­gung einer Wochen­stu­be des Grau­en Langohrs;
  • die katho­li­sche Kir­che Döring­stadt: Beher­ber­gung eines Männ­chen­quar­tiers des Gro­ßen Mausohrs;
  • die Han­kir­che „Maria Imma­cu­la­ta“ Präch­ting: Beher­ber­gung eines Männ­chen­quar­tiers des Gro­ßen Mausohrs;
  • die evan­ge­li­sche Kir­che Schney: Beher­ber­gung einer Wochen­stu­be des Gro­ßen Mausohrs;
  • die Guts- und Forst­ver­wal­tung Cal­lens von Secken­dorff Ebneth-Traut­s­kir­chen: Win­ter­quar­tier im Ebne­ther Fel­sen­kel­ler, Beher­ber­gung eines Fle­der­maus­quar­tiers im Ritterhaus;
  • der Lan­des­bund für Vogel­schutz in Bay­ern e.V. – Kreis­grup­pe Lich­ten­fels: Kauf und Betreu­ung von zwei Fle­der­maus­kel­lern bei Oberbrunn;
  • Fried­rich Mül­ler: Beher­ber­gung eines Männ­chen­quar­tiers des Gro­ßen Mausohrs;
  • Fami­lie Saam: Beher­ber­gung einer Wochen­stu­be der Zwergfledermaus
  • Sabi­ne Schlei­cher: Beher­ber­gung eines Fle­der­maus­quar­tiers mit bis zu 150 Tieren;
  • Chri­sti­na Vogel: Beher­ber­gung eines Fle­der­maus­quar­tiers am Pri­vat­an­we­sen, Anbrin­gung von Fledermauskästen;
  • Kevin Hen­nig: Beher­ber­gung einer Wochen­stu­be am Privatanwesen;
  • Frau Ute Haupt­fleisch: treue Hel­fe­rin und Unter­stüt­zung des Fledermausberaters;
  • Fred Gol­ler: Unter­stüt­zung des Fle­der­maus­be­ra­ters bei Schutzmaßnahmen;
  • Das Forst­gut Banz: Ban­zer Wald als Lebens­stät­te der Fle­der­mäu­se, Anbrin­gung von Fle­der­maus­kä­sten, Aus­wahl von Habitatbäumen;
  • Der Markt Ebens­feld: Vor­bild­li­che Zusam­men­ar­beit und zuver­läs­si­ge Umset­zung von Schutzmaßnahmen;
  • die Auto­bahn GmbH des Bun­des: Beher­ber­gung einer Wochen­stu­be der Fran­sen­fle­der­maus an der Auto­bahn­brücke Unter­lei­ter­bach auf dem Gebiet des Land­krei­ses Lichtenfels.

Die Fach­kräf­te für Natur­schutz am Land­rats­amt Lich­ten­fels ste­hen den­je­ni­gen, bei denen nun das Inter­es­se geweckt wur­de, sich selbst aktiv in den Fle­der­maus­schutz ein­zu­brin­gen, ger­ne bera­tend zur Ver­fü­gung und freu­en sich über neue Unterstützer.