ETA Hoff­mann Thea­ter Bam­berg: Elfrie­de Jelin­eks „Die Schutz­be­foh­le­nen“ fei­ert Pre­miè­re am 12. Mai 2023

Pre­miè­re „Die Schutz­be­foh­le­nen“ von Elfrie­de Jelinek

Am Frei­tag, 12. Mai, um 20:00 Uhr, fei­ert „Die Schutz­be­foh­le­nen“ von Elfrie­de Jeli­nek Pre­miè­re im Stu­dio des ETA Hoff­mann Theaters.

ETA Hoffmann Theater Bamberg: Elfriede Jelineks "Die Schutzbefhohlenen" feiert am 12 Mai 2023 Premiere April 2023

Die öster­rei­chi­sche Nobel­preis­trä­ge­rin Elfrie­de Jeli­nek schrieb mit „Die Schutz­be­foh­le­nen“ eine vehe­men­te Aus­ein­an­der­set­zung über den Umgang unse­rer Wohl­stands­ge­sell­schaft mit Flucht, Abschot­tung und Xeno­pho­bie. Foto: Janis Knorr / Das Foto ent­stand in den Räum­lich­kei­ten des Hotels Bam­ber­ger Hof.

Zum Stück: 2013 such­ten 60 Men­schen Asyl in Öster­reich und Zuflucht in der Votiv­kir­che an der Wie­ner Ring­stra­ße. Sie wur­den ver­trie­ben und aus­ge­wie­sen, dabei droh­te den mei­sten von ihnen bei Aus­wei­sung in ihr Hei­mat­land der Tod. Weni­ge Wochen spä­ter ertran­ken hun­der­te Asyl­su­chen­de aus Afri­ka vor der Küste von Lam­pe­du­sa bei dem Ver­such, Euro­pa zu errei­chen – seit­her ist die süd­ita­lie­ni­sche Insel zum Sym­bol für die lebens­ge­fähr­li­chen Flucht­rou­ten gewor­den, zu denen die Suche nach Asyl tau­sen­de Men­schen führt.

Die­se Ereig­nis­se nahm Elfrie­de Jeli­nek 2014 zum Anlass, Geflüch­te­ten eine Stim­me zu geben. Die öster­rei­chi­sche Nobel­preis­trä­ge­rin schrieb mit „Die Schutz­be­foh­le­nen“ eine vehe­men­te Aus­ein­an­der­set­zung über den Umgang unse­rer Wohl­stands­ge­sell­schaft mit Flucht, Abschot­tung und Xeno­pho­bie: Wie kann ein System huma­ni­sti­scher Idea­le gleich­zei­tig ein System der Aus­gren­zung sein? Die Bri­sanz des The­mas Flucht reißt nicht ab: Dem Uno-Flücht­lings­hilfs­werk (UNHCR) zufol­ge waren Ende 2020 welt­weit 82,4 Mil­lio­nen Men­schen auf der Flucht. Zum Zeit­punkt der Druck­le­gung die­ses Tex­tes sind bereits über fünf Mil­lio­nen Men­schen aus der Ukrai­ne geflo­hen. Flucht und Ver­trei­bung sind kein kurz­fri­sti­ges und vor­über­ge­hen­des Pro­blem mehr, schreibt UN-Flücht­lings­hoch­kom­mis­sar Filip­po Gran­di. „Wir brau­chen eine grund­le­gend neue und posi­ti­ve­re Hal­tung gegen­über allen, die flüch­ten, gepaart mit einem viel ent­schlos­se­ne­ren Bestre­ben, Kon­flik­te zu lösen, die jah­re­lang andau­ern und die Ursa­che die­ses immensen Lei­dens sind.“ Elfrie­de Jeli­nek lässt sprach- und bild­ge­wal­tig die­je­ni­gen zu Wort kom­men, die uns zum Schutz anbe­foh­len sind. Tages­po­li­ti­sche Ereig­nis­se, phi­lo­so­phi­sche und anti­ke Tex­te ver­dich­ten sich in ihrem Stück zum wüten­den Wort­strom gegen Pas­si­vi­tät und Gleichgültigkeit.

Regis­seur Janis Knorr, der zuletzt unter ande­rem am Staats­thea­ter Kas­sel „Der NSU-Pro­zess. Die Pro­to­kol­le“ insze­nier­te, stellt sich mit der Arbeit an Elfrie­de Jelin­eks poli­ti­schem Sprach­kunst­werk erst­mals dem Bam­ber­ger Publi­kum vor.

Beset­zung:

Regie: Janis Knorr

Büh­ne und Kostü­me: Ari­el­la Karatolou

Musik: Thor­sten Drücker

Dra­ma­tur­gie: Petra Schiller

Es spie­len: Anto­nia Bockel­mann, Phi­li­ne Büh­rer, Marek Egert

Wei­te­re Ter­mi­ne: 14., 24., 27. Mai | Wei­te­re Ter­mi­ne folgen.

Kar­ten und wei­te­re Infos: https://​thea​ter​.bam​berg​.de/