Der Akti­ons­tag „Kli­ma­an­ge­pass­te Land­wirt­schaft“ in Bay­reuth war ein gro­ßer Erfolg

Der Aktionstag „Klimaangepasste Landwirtschaft" in Bayreuth war ein großer Erfolg April 2023
Wie kann die Landwirtschaft auf immer trockenere Böden reagieren? Bezirkstagspräsident Henry Schramm (Mitte) beim Aktionstag „Klimaangepasste Landwirtschaft" in Bayreuth im Gespräch mit dem Leiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten des Bezirks Oberfranken, Sebastian Thiem (li.) und Maximilian von Künsberg vom Landmaschinenhersteller Väderstad (re.). Foto: Bezirk Oberfranken

Dem Kli­ma ange­passt – Lösun­gen für die Land­wirt­schaft in Oberfranken

Wie kann die Land­wirt­schaft auf ver­än­der­te Kli­ma­be­din­gun­gen reagie­ren? Wie kann man trocke­ne Böden best­mög­lich bewirt­schaf­ten? Der Kli­ma­wan­del stellt die Land­wirt­schaft vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Rund 300 Land­wir­tin­nen und Land­wir­te waren Anfang April nach Bay­reuth in die Land­wirt­schaft­li­chen Lehr­an­stal­ten des Bezirks Ober­fran­ken gekom­men, um sich mit die­sem The­ma beim Akti­ons­tag „Kli­ma­an­ge­pass­te Land­wirt­schaft“ inten­siv zu beschäftigen.

„Vier der letz­ten fünf Jah­re in Ober­fran­ken waren aus­ge­präg­te Trocken­jah­re, aber es gibt durch­aus Mög­lich­kei­ten, auf die Trocken­heit zu reagie­ren, zum Bei­spiel mit ange­pass­ter Tech­nik oder mit Ver­fah­ren, die die Was­ser­spei­cher­fä­hig­keit der Böden erhö­hen“, so Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm beim Besuch des Akti­ons­ta­ges. „Wir möch­ten mit unse­ren Land­wirt­schaft­li­chen Lehr­an­stal­ten Impuls­ge­ber sein und Lösungs­we­ge auf­zei­gen.“ Mit ihm begrüß­te auch Mar­tin Schöf­fel, agrar­po­li­ti­scher Spre­cher der CSU-Frak­ti­on im Baye­ri­schen Land­tag, die Besucher.

Der Aktionstag „Klimaangepasste Landwirtschaft" in Bayreuth war ein großer Erfolg April 2023

Wie kann man trocke­ne Böden best­mög­lich bewirt­schaf­ten? Rund 300 Land­wir­tin­nen und Land­wir­te waren nach Bay­reuth in die Land­wirt­schaft­li­chen Lehr­an­stal­ten des Bezirks Ober­fran­ken gekom­men, um sich mit die­sem The­ma beim Akti­ons­tag „Kli­ma­an­ge­pass­te Land­wirt­schaft“ inten­siv zu beschäf­ti­gen. Foto: Bezirk Oberfranken

Um die aktu­el­le Lage genau zu ana­ly­sie­ren, warf Prof. Chri­stoph Tho­mas von der Uni­ver­si­tät Bay­reuth einen Blick auf das Kli­ma und des­sen Ent­wick­lung in Ober­fran­ken. Dabei wur­de deut­lich, dass sich die Nie­der­schlä­ge in der Jah­res­sum­me nicht wesent­lich ver­än­dert haben, nur die Ver­tei­lung sei „kom­plett durch­ein­an­der gera­ten“. Es gebe einer­seits mehr Dür­re­pe­ri­oden – ande­rer­seits mehr Stark­re­gen­er­eig­nis­se. „Zudem braucht es für eine Dür­re auch kei­nen aus­blei­ben­den Regen“, so der Wis­sen­schaft­ler. „Allein stei­gen­de Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren rei­chen zur Stei­ge­rung der Verdunstung.“

Und so wer­den die Land­wir­te in Ober­fran­ken in Zukunft mit trocke­ne­ren Böden umge­hen müs­sen. Flo­ri­an Eberts­eder von der Baye­ri­schen Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft erläu­ter­te in sei­nem Vor­trag den Ein­fluss der Bewirt­schaf­tungs­wei­se auf den Boden als Basis für den land­wirt­schaft­li­chen Pflan­zen­bau und das Boden­le­ben. Zudem zeig­te er die Bedeu­tung von Zwi­schen­früch­ten auf. Seba­sti­an Thiem, Lei­ter der Land­wirt­schaft­li­chen Lehr­an­stal­ten des Bezirks Ober­fran­ken: „Ziel bei gro­ßer Trocken­heit sei immer, das Was­ser­spei­cher­ver­mö­gen des Bodens zu erhö­hen, zum Bei­spiel durch eine Boden­be­ar­bei­tung, die die Ver­dun­stung redu­ziert. Flach­schnei­den­de Boden­be­ar­bei­tungs­ge­rä­te wür­den bei­spiel­wei­se den unte­ren Boden bis zur Aus­saat in Ruhe las­sen.“ Eine Mulch­schicht, die bei Zwi­schen­frucht­an­bau auf dem Boden lie­gen gelas­sen wür­de, kön­ne die Feuch­tig­keit erhö­hen. Thiem gab zudem Tipps, wie die Land­wir­te bestehen­de Tech­nik im Betrieb an die neu­en Her­aus­for­de­run­gen anpas­sen könnten.

Ein wei­te­res wich­ti­ges The­ma des Akti­ons­ta­ges war die Pflan­zen­züch­tung, die in Zukunft auch einen stär­ke­ren Fokus auf die Trocken­to­le­ranz der Pflan­zen legen soll­te. Refe­rent Dr. Peter Dole­schel von der Baye­ri­schen Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft warf in sei­nem Vor­trag einen Blick auf den aktu­el­len Stand der Züch­tungs­me­tho­den und die Gren­zen der Pflanzenzucht.

Am Nach­mit­tag konn­ten die Teil­neh­mer des Akti­ons­ta­ges in einer mehr­stün­di­gen Pra­xis­vor­füh­rung ins­ge­samt 28 Lösun­gen der Land­tech­nik­her­stel­ler für den Umgang mit den ver­än­der­ten Kli­ma­be­din­gun­gen unter die Lupe neh­men. Zunächst wur­den Maschi­nen zur ultraf­la­chen und was­ser­spa­ren­den Boden­be­ar­bei­tung vor­ge­führt, danach folg­te inno­va­ti­ve Aus­saattech­nik in ver­schie­de­nen Varianten.

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