29€-Ticket für Stu­die­ren­de, Aus­zu­bil­den­de und Freiwilligendienstleistende

Nach jah­re­lan­gem Ein­satz der Stu­die­ren­den: Kabi­nett macht Weg frei für 29€-Ticket für Stu­die­ren­de, Aus­zu­bil­den­de und Freiwilligendienstleistende

In der heu­ti­gen Kabi­netts­sit­zung hat die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung den Weg frei­ge­macht für das 29€-Ticket für Stu­die­ren­de, Aus­zu­bil­den­de und Frei­wil­li­gen­dienst­lei­sten­de ab September/​Oktober.

Dies ist dem jah­re­lan­gen uner­müd­li­chen Ein­satz der Stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen aus Erlan­gen-Nürn­berg und Mün­chen zu ver­dan­ken. Die Seme­ster­tickets in bei­den Regio­nen sind heu­te die teu­er­sten Seme­ster­tickets Deutsch­lands. So zahl­ten Stu­die­ren­de in Erlan­gen-Nürn­berg im ver­gan­ge­nen Win­ter­se­me­ster im Monat 49,33€ und im Som­mer­se­me­ster 49,83€ pro Monat. Durch unheim­lich viel ehren­amt­li­che Arbeit haben die Stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen gemein­sam mit dem VGN erreicht, dass ab 01.05. das Deutsch­land­ticket im Seme­ster­ticket inte­griert ist.

Zudem wird damit eine Unge­rech­tig­keit inner­halb der baye­ri­schen Bil­dungs­land­schaft besei­tigt. Wur­den im letz­ten Wahl­kampf 2018 von der CSU noch 365€-Tickets für alle Bürger:innen Bay­erns ver­spro­chen, so wur­de die­ses nur in ein­zel­nen Regio­nen und unter hoher Büro­kra­tie für Schüler:innen und Aus­zu­bil­den­de ein­ge­führt. Die Stu­die­ren­den schau­ten jah­re­lang wei­ter in die Röhre.

Im letz­ten Jahr star­te­ten die Stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen in Erlan­gen-Nürn­berg eine Kam­pa­gne, um auf die­sen Miss­stand auf­merk­sam zu machen. So wur­den in Erlan­gen und Nürn­berg zusam­men mehr als 5.000 Unter­schrif­ten gesam­melt, um die­se Unge­rech­tig­keit zu been­den und den Stand­ort­nach­teil der Hoch­schu­len und Uni­ver­si­tä­ten zu besei­ti­gen. Eine zusätz­lich gestar­te­te Umfra­ge, an der über 15.000 Stu­die­ren­de teil­ge­nom­men haben, zeig­te, dass bei einem Monats­preis von 29€ ca. 75% statt nur ca. 35% ein Seme­ster­ticket erwer­ben wür­den. Das liegt u.a. dar­an, dass er Preis für sehr vie­le Stu­die­ren­de heu­te nicht bezahl­bar war.

Die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung konn­te dem Druck der Stu­die­ren­den nicht mehr Stand­hal­ten und kün­dig­te Ende Janu­ar doch recht über­ra­schend einen 20€-Zuschuss für alle Stu­die­ren­den, Aus­zu­bil­den­den und Frei­wil­li­gen­dienst­lei­sten­den an. Wir begrü­ßen das sehr Dass sie damit einer bun­des­wei­ten Initia­ti­ve für gün­sti­ge Bil­dungs­tickets bun­des­weit zuvor­ge­kom­men waren, ist wohl dem Wahl­kampf geschuldet.

Doch darf es jetzt nicht bei einem lee­ren Ver­spre­chen blei­ben, das im Wahl­kampf tak­tisch ein­ge­setzt wird. Die Stu­die­ren­den for­dern eine Preis­sta­bi­li­tät für min­de­stens zwei Jah­re. So kann sich die kri­sen­be­ding­te Lage nach Coro­na- und Ener­gie­kri­se kom­bi­niert mit der hohen Infla­ti­on, die sehr vie­len Stu­die­ren­den zu schaf­fen macht, etwas entspannen.

Ansprech­part­ner des AK Seme­ster­ticket Erlan­gen-Nürn­berg: Pau­lus Guter, 0170–5821704