Mit­glie­der­ver­samm­lung des Ver­eins Bier­land Oberfranken

Die schön­sten 583 Bier­gär­ten Fran­kens online

Frän­ki­sche Bier­stra­ße am 18. April in der Staf­fel­berg­bräu in Lof­feld bei Lichtenfels

Pünkt­lich zum Tag des Bie­res am 23. April hat der Ver­ein Bier­land Ober­fran­ken / Frän­ki­sche Bier­stra­ße, ein Zusam­men­schluss aller 298 Braue­rei­en Fran­kens, die Bier­gar­ten­sai­son eröff­net und dazu sei­ne Bier­gar­ten­da­ten­bank aktua­li­siert und frei geschal­tet. Unter www​.bier​land​-fran​ken​.de fin­den die Lieb­ha­ber der frän­ki­schen Brau­kul­tur ab sofort Por­traits der ins­ge­samt 583 schön­sten Bier­gär­ten Fran­kens, so der Kulm­ba­cher Land­rat Klaus Peter Söll­ner, 1. Vor­sit­zen­der des Ver­eins Bier­land Ober­fran­ken und die geschäfts­füh­ren­de Vor­stän­din Gise­la Mei­nel aus Hof. Haupt­the­men der Jah­res­ver­samm­lung, so Söll­ner und Mei­nel, waren neben der Bier­gar­tener­öff­nung die aktu­el­le Situa­ti­on der Braue­rei­en und damit ver­bun­den der Bier­preis, der Aus­bau der Koope­ra­ti­on mit dem VGN Nürn­berg und die ober­frän­ki­sche Braugerste.

Hoffnung auf ruhige Zeiten und gutes Wetter: Pünktlich zum Tag des Bieres am 23. April hat der Verein Bierland Oberfranken die Biergartensaison eröffnet. Im Bild zu sehen neben dem Vorstand des Vereins Bierland Oberfranken, vertreten durch den geschäftsführenden Vorstand Gisi Meinel (v.l.) sind Georg Rittmayer, Präsident des Verbands der privaten Brauereien Bayern, der Landtagsabgeordnete Michael Hofmann, Ulrich Büscher, Tourismusbeauftragter des VGN Nürnberg, Dr. Bernd Sauer von der Handwerkskammer, der 1. Vorsitzende Landrat Söllner, Vorstandsmitglied Bastian Böttner, der Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes Lothar Ebbertz sowie die Vorstandsmitglieder Christof Pilarzyk, Rainer Prischenk, Helga Metzel, Norbert Heimbeck und Frank Ebert. Bild: Bierland / Raupach.

Hoff­nung auf ruhi­ge Zei­ten und gutes Wet­ter: Pünkt­lich zum Tag des Bie­res am 23. April hat der Ver­ein Bier­land Ober­fran­ken die Bier­gar­ten­sai­son eröff­net. Im Bild zu sehen neben dem Vor­stand des Ver­eins Bier­land Ober­fran­ken, ver­tre­ten durch den geschäfts­füh­ren­den Vor­stand Gisi Mei­nel (v.l.) sind Georg Ritt­may­er, Prä­si­dent des Ver­bands der pri­va­ten Braue­rei­en Bay­ern, der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Micha­el Hof­mann, Ulrich Büscher, Tou­ris­mus­be­auf­trag­ter des VGN Nürn­berg, Dr. Bernd Sau­er von der Hand­werks­kam­mer, der 1. Vor­sit­zen­de Land­rat Söll­ner, Vor­stands­mit­glied Basti­an Bött­ner, der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Baye­ri­schen Brau­er­bun­des Lothar Ebbertz sowie die Vor­stands­mit­glie­der Chri­stof Pilar­zyk, Rai­ner Pri­schenk, Hel­ga Met­zel, Nor­bert Heim­beck und Frank Ebert. Bild: Bier­land / Raupach.

A pro­pos Bier­gar­ten: Was für uns Fran­ken selbst­ver­ständ­lich ist, löst in ande­ren Län­dern Erstau­nen aus. „Beer Gar­den? gre­at mar­ke­ting idea”. Das war die erste Reak­ti­on von Chris Con­way aus Edin­burgh, der sich um die tou­ri­sti­sche Ver­mark­tung von schot­ti­schem Whis­ky küm­mert. Er wuss­te nicht, dass Bier­gär­ten in Bay­ern eine mehr als 200-jäh­ri­ge Tra­di­ti­on haben und am 4. Janu­ar 1812 von König Max I. Joseph von Bay­ern per Gesetz erlaubt wur­den. Und dass sie längst Teil der baye­ri­schen und natür­lich auch der frän­ki­schen Bier­kul­tur sind. Wir wis­sen nicht, ob es inzwi­schen auch einen „Whis­ky gar­den“ in Schott­land gibt. Wir wis­sen aber auf jeden Fall, dass es bei uns Hun­der­te wun­der­schö­ner Bier­gär­ten gibt, in denen sich die frän­ki­sche Bier­kul­tur, viel­leicht sogar Fran­ken selbst am besten ken­nen­ler­nen lässt.

Wie vie­le Bier­gär­ten ken­nen Sie selbst? 583 Bier­gär­ten hat der Ver­ein im Inter­net por­trai­tiert. Online auch von unter­wegs nutz­bar, fin­den Fans frän­ki­scher Bier­gar­ten­kul­tur unter www​.bier​land​-fran​ken​.de ab sofort alle Infos, die sie brau­chen, wenn sie die ober­frän­ki­sche Bier­gar­ten­kul­tur erle­ben möch­ten: Wie die Bier­gär­ten aus­se­hen in der Bil­der­ga­le­rie, wann sie geöff­net haben, die Anschrift, Tele­fon­num­mer, ein Kurz­por­trait über den Bier­gar­ten, ange­bo­te­ne Bie­re und Gerich­te, Infor­ma­tio­nen zu den Anrei­se­mög­lich­kei­ten mit Bus und Bahn, Infos, ob bei­spiels­wei­se ein Kin­der­spiel­platz vor­han­den ist, Hun­de erlaubt sind oder in der Nähe ein Wohn­mo­bil­stell­platz ein­ge­rich­tet ist. Dazu gibt es vie­le wei­te­re Such­funk­tio­nen und Aus­flug­tipps, die einem die Rou­ten­pla­nung ein­fa­cher machen. Bier­som­me­lier Mar­kus Rau­pach und Basti­an Bött­ner haben im Auf­trag von Bier­land Ober­fran­ken alle Bier­gär­ten per­sön­lich besucht, foto­gra­fiert und por­trai­tiert und deren Beson­der­hei­ten dar­ge­stellt, frän­ki­sche Bier­gar­ten­kul­tur vom Fein­sten. Die Bier­gar­ten­da­ten­bank wird per­ma­nent aktua­li­siert. Und auch die, die rund um ihren Bier­gar­ten­be­such nach Aus­flugs­zie­len suchen, wer­den fün­dig. Auf www​.bier​land​-fran​ken​.de sind 40 aus­ge­ar­bei­te­te Braue­rei-Tou­ren und jede Men­ge Aus­flugs­tipps zu fin­den, die sich mit dem Bier­gar­ten­be­such ver­bin­den lassen.

Aus­bau der Koope­ra­ti­on mit dem VGN Nürnberg

Zudem arbei­tet der Ver­ein sehr eng mit dem VGN Nürn­berg (Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg) zusam­men. „Vie­le der Bier­gär­ten und Braue­rei­en sind inzwi­schen auch mit dem öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr erreich­bar. Und es wer­den immer mehr“, so Ulrich Büscher vom VGN. Die nun geplan­te Ver­bund­er­wei­te­rung des VGN umfasst nach Bay­reuth, Forch­heim und Bam­berg dann auch ie Land­krei­se Coburg, Kro­nach, Kulm­bach, Wun­sie­del und Hof. Vor dem Hin­ter­grund der Ein­füh­rung des 49-Euro-Tickets wird die Zahl der Aus­flüg­ler, die mit VGN rei­sen, auf jeden Fall in Zukunft zuneh­men, . Dies bedeu­tet ein zusätz­li­ches tou­ri­sti­sches Poten­zi­al für die hei­mi­schen Braue­rei­en und Bier­gär­ten. Ober­frän­ki­sche Bier­kul­tur bleibt eines unse­rer Zug­pfer­de im Tourismus.“

Unse­re Kun­den wis­sen das: „der Bier­preis ist aktu­ell nicht verhandelbar“

Natür­lich war die aktu­el­le Situa­ti­on der Braue­rei­en eines der Haupt­the­men der Jah­res- Mit­glie­der­ver­samm­lung des Ver­eins. Die Ein­nah­men­aus­fäl­le aus der Zeit der Coro­na-Pan­de­mie wir­ken immer noch nach. Dazu kommt der Fach­kräf­te­man­gel, der natür­lich auch die Braue­rei­en und Braue­rei­wirts­häu­ser in Fran­ken trifft, und natür­lich die enor­men Preis­stei­ge­run­gen als Fol­ge der Ukrai­ne- Kriegs. Braue­rei­en sind ener­gie­in­ten­siv, und trotz Ener­gie­preis­brem­se haben wir natür­lich deut­lich höhe­re Ener­gie­prei­se als im Jahr 2021. Dazu kommt, dass fast alles, was Braue­rei­en für die Bier­her­stel­lung brau­chen, also Hop­fen, Kron­kor­ken, Eti­ket­ten, Neu­g­las, Bier­kä­sten oder Braue­rei­tech­nik zum Teil erheb­lich teu­rer gewor­den wor­den sind. „Die­se Kosten müs­sen die Braue­rei­en auch an die Kun­den wei­ter­ge­ben. Des­we­gen sind die aktu­el­len Bier­prei­se aktu­ell nicht ver­han­del­bar“, so Gise­la Mei­nel geschäfts­füh­ren­der Vor­stand des Ver­eins Bier­land Ober­fran­ken. „Die mei­sten unse­rer Kun­den haben das ver­stan­den uns blei­ben uns treu“, so Georg Ritt­may­er, Prä­si­dent des Ver­bands der pri­va­ten Braue­rei­en in Bay­ern aus Hal­lern­dorf. „Dies liegt auch an der engen Bin­dung der Kun­den an ihrer „Haus­braue­rei“. Dem Han­del gegen­über müs­sen wir aber bei den Preis­ver­hand­lun­gen hart blei­ben, sonst rut­schen wir ins Minus.“

Wich­tig, so Ritt­may­er ist es gera­de jetzt, jedes nur mög­li­che Ein­spar­po­ten­zi­al für die Braue­rei­en auf­zu­spü­ren und auch zu nut­zen. Sei es im Bereich Ener­gie­ein­spa­rung, was für jede Braue­rei natür­lich jetzt ober­ste Prio­ri­tät hat und wo jede Braue­rei auch selbst aktiv wer­den kann. Es gibt aber auch Berei­che, in denen ande­re aktiv wer­den müs­sen, um die Braue­rei­en zu ent­la­sten. Ritt­may­er nann­te als Bei­spiel das Kasten­pfand, das viel zu nied­rig ist mit der Fol­ge, dass die Braue­rei­en mit jedem Kasten, der nicht zurück­kommt oder der unsor­tiert mit Fremd­fla­schen zurück­kommt, Ver­lust machen, und zwar bis zu 5 Euro je Kasten. Die Ver­lu­ste der Braue­rei­en gehen allei­ne hier in die Mil­lio­nen­hö­he. Das Pfand, so Ritt­may­er, muss deut­lich höher wer­den. Sonst ist unser bewähr­tes Mehr­weg­sy­stem in Deutsch­land gefähr­det. Außer­dem bekommt der Ver­brau­cher ja auch ein höhe­res Pfand wie­der zurück, ver­liert also damit auch kein Geld.

Aber auch die Poli­tik kann hier natür­lich einen Bei­trag lei­sten, und hier bedank­ten sich Georg Ritt­may­er und auch Land­rat Klaus Peter Söll­ner ganz beson­ders beim Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Micha­el Hof­mann, der nicht nur par­tei­über­grei­fend durch­ge­setzt hat, dass Braue­rei­wirts­häu­ser auch bei der Novem­ber-Coro­na­hil­fe berück­sich­tigt wor­den sind, son­dern der auch erreicht hat, dass das Antrags­ver­fah­ren für die seit kur­zem für den Export von ober­frän­ki­schem Bier not­wen­di­ge elek­tro­ni­sche ver­ein­fach­te Begleit­do­ku­ment deut­lich beschleu­nigt wor­den ist. Dass die Bier­steu­er­men­gen­staf­fel vor kur­zem noch­mals ver­län­gert wor­den ist und der Mehr­wert­steu­er­satz in Wirts­häu­sern zumin­dest bei den Spei­sen bei sie­ben Pro­zent geblie­ben ist, hilft uns dabei sehr so Ritt­may­er. Bestre­bun­gen der EU, vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Dis­kus­si­on um Alko­hol­miss­brauch ein Wer­be­ver­bot für Braue­rei­en aus­zu­spre­chen oder über eine 0‑Pro­mil­le-Gren­ze nach­zu­den­ken, sto­ßen bei uns aber auf völ­li­ges Unver­ständ­nis, so Haupt­ge­schäfts­füh­rer Lothar Ebbertz vom Baye­ri­schen Brau­er­bund. Es gibt hier aktu­ell kei­nen Anlass, poli­tisch tätig zu wer­den. Dies bewei­sen die aktu­el­len Unfall­sta­ti­sti­ken, zudem wur­de erst vor kur­zem der Buß­geld­ka­ta­log in Deutsch­land deut­lich ver­schärft. Was wir Braue­rei­en auch begrü­ßen, so Ebbertz. Unse­re Mit­glieds­braue­rei­en küm­mern sich längst um einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit Bier. Dies beweist auch die Rea­li­tät in unse­ren Biergärten.

Nach­dem die Käl­te sich lang­sam aus Fran­ken ver­ab­schie­det, hof­fen wir jetzt alle auf einen guten Som­mer“, so Gise­la Mei­nel. „Unse­re Brauer­In­nen tun alles mit Herz­blut dafür, dass Ober­fran­ken das „Bier­land“ bleibt. Wir set­zen zugleich auf den Zusam­men­halt in der Regi­on, auf die Unter­stüt­zung der ober­frän­ki­schen Bier­lieb­ha­ber und Fans regio­na­ler ober­frän­ki­scher Brau­kunst. Und mit ein biss­chen Glück meint es auch der Wet­ter­gott gut mit uns. Wir Braue­rei­en aber auch unse­re Kun­den brau­chen nach der tur­bu­len­ten Zeit jetzt end­lich wie­der ein gutes Jahr.“

Die gute Nach­richt: 1 Mil­li­on Kron­kor­ken für das Bier­land Oberfranken

Für eine wirk­lich posi­ti­ve Über­ra­schung bei der Jah­res­mit­glie­der­ver­samm­lung sorg­te die Ankün­di­gung von Roland Rau, Inha­ber der Rauh GmbH & Co. Blech­wa­ren­fa­bri­ka­ti­ons-KGaus Küps, die sich auf die Pro­duk­ti­on von Fla­schen­ver­schlüs­sen spe­zia­li­siert hat und die­se welt­weit ver­treibt. Roland Rauh wird den ober­frän­ki­schen Braue­rei­en eine Mil­li­on Kron­kor­ken­ver­schlüs­se, die mit dem Logo von Bier­land Ober­fran­ken gebran­det wer­den, pro­du­zie­ren und kosten­los an inter­es­sier­te Braue­rei­en aus­lie­fern. Die Braue­rei­en wer­den die Bier­land-Ver­schlüs­se dann in ihre eige­nen Kron­kor­ken ein­mi­schen. Damit wer­den Hun­dert­tau­sen­de ober­frän­ki­sche Bier­kä­sten die Bot­schaft von Bier­land Ober­fran­ken nach außen tragen.

Ober­fran­ken ist auch Braugersteland

Zukünf­tig wird sich der Ver­ein Bier­land Ober­fran­ken noch mit einem ganz ande­ren The­ma beschäf­ti­gen: Ober­fran­ken ist eines der größ­ten Anbau­ge­bie­te für Brau­ger­ste in Deutsch­land, so Rai­ner Pri­schenk von der Regie­rung von Ober­fran­ken, auf jeder sieb­ter Acker­flä­che Ober­fran­kens wird Som­mer­ger­ste (Brau­ger­ste) ange­baut, ins­ge­samt sind es knapp 30.000 Hekt­ar. Auch die Land­wir­te sind von den Fol­gen des Ukrai­ne-Kriegs betrof­fen und muss­ten ihre Prei­se für Brau­ger­ste erhö­hen. Da der Anbau von Brau­ger­ste in den letz­ten Jah­ren aus ver­schie­de­nen Grün­den abge­nom­men hat (Kli­ma­wan­del, Ern­te­ri­si­ken, Kon­kur­renz auf dem Welt­markt, gerin­ge Wirt­schaft­lich­keit), soll hier in Zukunft eine enge­re zusam­men­ar­beit zwi­schen den Braue­rei­en und der Land­wirt­schaft ange­strebt werden.