Zet­tels Refle­xio­nen: Von „42“ wei­ter zu „137“

Peter Zettel
Peter Zettel

Frü­her fand ich die Welt ziem­lich myste­ri­ös oder auch magisch bis schlicht unver­ständ­lich, was ich immer mit 42 aus­zu­drücken such­te. „42“ ist die Ant­wort auf die Fra­ge nach dem Leben, dem Uni­ver­sum und dem gan­zen Rest aus dem Buch „Per Anhal­ter durch die Gala­xis“ von Dou­glas Adams.

Das wie­der­um brach­te mich letzt­lich zu „137“, einer Zahl, die kei­ne Zahl ist, son­dern ein Wert, der schon man­che Quan­ten­phy­si­ker zur Ver­zweif­lung gebracht hat. Wolf­gang Pau­li und C. G. Jung haben in ihrem Buch 137 ver­sucht, die­sem Wert – es ist ja nicht ein­fach nur eine Zahl – auf den Grund zu gehen – eine mysti­sche Rei­se in das Grenz­ge­biet zwi­schen Phy­sik und Psychologie.

Ich ver­ste­he das so: Es gibt Din­ge zwi­schen Him­mel und Erde, die wir nicht erklä­ren kön­nen, son­dern nur erle­ben und beschrei­ben. So wie 137 eine exak­te Beschrei­bung ist, die zwar erleb­bar ist (wenn auch nicht bewusst) – aber kei­ne Erklä­rung. Das ist eines der Din­ge, bei­lei­be aber nicht das Ein­zi­ge, wor­an man sehen kann, dass das Tor zur Matrix sperr­an­gel­weit offen steht – und wir nicht ein­mal hin­durch­ge­hen müs­sen (genau wie bei dem tor­lo­sen Tor des Zen!), weil wir ja schon längst hin­durch­ge­gan­gen sind – denn wir exi­stie­ren ja!

Ich fin­de es wich­tig, end­lich die Dif­fe­ren­zie­rung zwi­schen leben­dig und nicht leben­dig auf­zu­ge­ben, denn Quan­ten­phy­sik (und nicht zu ver­ges­sen die Rela­ti­vi­täts­theo­rie) betrifft alles Exi­stie­ren­de glei­cher­ma­ßen. So kann ich die (schein­bar) nicht leben­di­ge Luft nicht von mir tren­nen, nur dif­fe­ren­zie­ren, die sicher als Aspekt des Leben­di­gen zu bezeich­nen ist. Denn ohne Luft wäre ich schnell ziem­lich unle­ben­dig, daher gehört sie frag­los zu mei­nem Lebendigsein.

Und ohne festen Boden unter den Füßen und eine Erd­ku­gel, auf der ich durch das All flie­gen kann, gäbe es mich auch nicht. Also eine will­kür­li­che Frag­men­tie­rung, die es wohl nur gibt, damit wir Men­schen uns ein­bil­den kön­nen, etwas Beson­de­res und Erha­be­nes zu sein. Das sind wir sicher, also beson­ders, nur erha­ben sind wir des­we­gen keineswegs.

In der Meta­pher 137 steckt aber noch mehr. In der Phy­sik ist 137 nicht nur eine Zahl, son­dern auch etwas – was auch immer. Ist das ein freund­li­cher Hin­weis der Natur dar­auf, dass wir Men­schen end­lich auf­hö­ren soll­ten, alles in Begrif­fe packen zu wol­len und uns statt des­sen end­lich ein­mal auf die Mystik ein­las­sen soll­ten, dabei aber auch unser kon­kre­tes Wis­sen nicht igno­rie­ren dürfen?