Inge­nieur­wis­sen­schaft­le­rin an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth erhält EU-För­de­rung für For­schung an Superlegierungen

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Dr. Nata­li­ya Yadzhak aus Lwiw/​Ukraine, Post­dok­to­ran­din und wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Lehr­stuhl für Metal­li­sche Werk­stof­fe der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, erhält auf Vor­schlag der Alex­an­der von Hum­boldt-Stif­tung ein Sti­pen­di­um aus dem EU-Pro­gramm „Marie Skło­dows­ka-Curie Actions for Ukrai­ne (MSCA4Ukraine)“. Wäh­rend der zwei­jäh­ri­gen För­de­rung wird sie an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ein For­schungs­pro­jekt zur Was­ser­stoff­ver­sprödung fer­ri­ti­scher Super­le­gie­run­gen vor­an­trei­ben. Von den bis­her 26 For­schungs­vor­ha­ben in Deutsch­land, die der­zeit aus dem Pro­gramm „MSCA4Ukraine“ geför­dert wer­den, ist es eines von nur zwei inge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Projekten.

Dr. Nataliya Yadzhak, Universität Bayreuth. Foto: UBT.

Dr. Nata­li­ya Yadzhak, Uni­ver­si­tät Bay­reuth. Foto: UBT.

„Fer­ri­ti­sche Super­le­gie­run­gen sind eine neue und viel­ver­spre­chen­de Klas­se von Hoch­tem­pe­ra­tur­le­gie­run­gen. Sie haben bei Tem­pe­ra­tu­ren bis zu 700 Grad Cel­si­us her­vor­ra­gen­de mecha­ni­sche Eigen­schaf­ten, sind aber bis­her ver­gleichs­wei­se wenig erforscht wor­den. Es freut mich sehr, dass ich durch das MSCA4Ukrai­ne-Sti­pen­di­um die Mög­lich­keit erhal­te, in die­sem attrak­ti­ven Bereich der Grund­la­gen­for­schung die Was­ser­stoff­ver­sprödung von Eisen-Alu­mi­ni­um-Nickel-Werk­stof­fen zu unter­su­chen“, sagt Dr. Nata­li­ya Yadzhak. Im Fokus ihrer For­schungs­ar­bei­ten wird ins­be­son­de­re die Fra­ge ste­hen, wie die mecha­ni­schen Eigen­schaf­ten der Super­le­gie­run­gen durch Was­ser­stoff in der Umge­bung beein­träch­tigt wer­den. Eine Klä­rung die­ser Fra­ge ist für künf­ti­ge indu­stri­el­le Anwen­dun­gen von Bau­tei­len in was­ser­stoff­hal­ti­gen Umge­bun­gen unverzichtbar.

    Dr. Nataliya Yadzhak und Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel vor einer Abbildung des Gebäudes der TechnologieAllianzOberfranken (TAO).   Foto: UBT.

Dr. Nata­li­ya Yadzhak und Prof. Dr.-Ing. Uwe Glat­zel vor einer Abbil­dung des Gebäu­des der Tech­no­lo­gie­Al­li­anz­Ober­fran­ken (TAO). Foto: UBT.

„Durch ihre bis­he­ri­gen For­schungs­tä­tig­kei­ten an renom­mier­ten Uni­ver­si­tä­ten in Frank­reich, Ukrai­ne, Groß­bri­tan­ni­en und letzt­end­lich am Lehr­stuhl Metal­li­sche Werk­stof­fe der Uni­ver­si­tät Bay­reuth hat sich Frau Dr. Yadzhak eine sehr hohe Exper­ti­se ange­eig­net, mit einem außer­or­dent­lich hohen Zukunfts­po­ten­zi­al in Bezug auf das aktu­el­le For­schungs­the­ma“, sagt Prof. Dr.-Ing. Uwe Glatzel.

Das Pro­gramm „Marie Skło­dows­ka-Curie Actions (MSCA)“ ist Teil des Rah­men­pro­gramms „Hori­zon 2020“ der Euro­päi­schen Uni­on und zielt dar­auf ab, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen durch die Teil­ha­be an exzel­len­ter For­schung und inno­va­ti­ven Ent­wick­lun­gen zu för­dern. 2022 wur­de das Son­der­pro­gramm „MSCA4Ukraine“ ein­ge­rich­tet, das sich spe­zi­ell an ukrai­ni­sche Wissenschaftler*innen in euro­päi­schen Hoch­schu­len, For­schungs­ein­rich­tun­gen und außer­aka­de­mi­schen Insti­tu­tio­nen wen­det. Es wird von einem Kon­sor­ti­um koor­di­niert, dem die Alex­an­der von Hum­boldt-Stif­tung, die May­nooth Uni­ver­si­tät (Irland) und die Euro­pean Uni­ver­si­ty Asso­cia­ti­on (ESA) angehören.

Die Eva­lua­ti­on der ein­ge­reich­ten För­der­an­trä­ge wur­de von der Alex­an­der von Hum­boldt-Stif­tung vor­ge­nom­men. Wesent­li­che Aus­wahl­kri­te­ri­en waren die Qua­li­tät der bean­trag­ten Pro­jek­te, die Berufs­er­fah­rung der Wissenschaftler*innen, die For­schungs­schwer­punk­te des betreu­en­den Lehr­stuhls sowie die Qua­li­tät der Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­kei­ten und der Begleit­pro­gram­me für den wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs an der jewei­li­gen Uni­ver­si­tät. Die mei­sten For­schungs­vor­ha­ben, die im Rah­men von „MSCA4Ukraine“ geför­dert wer­den, sind an Uni­ver­si­tä­ten in Deutsch­land ange­sie­delt: Ins­ge­samt sind es 20,6 Pro­zent. Nur zwei die­ser Pro­jek­te sind den Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten zuge­ord­net, eines davon ist das Pro­jekt von Dr. Nata­li­ya Yadzhak.

Dr. Nata­li­ya Yadzhak ist seit Mai 2022 als Post­dok­to­ran­din und wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin am Lehr­stuhl Metal­li­sche Werk­stof­fe der Uni­ver­si­tät Bay­reuth tätig. Zuvor wur­de sie im Rah­men einer bina­tio­na­len Pro­mo­ti­on im Cotu­tel­le-Ver­fah­ren an der Uni­ver­si­tät Cler­mont Auver­gne (Frank­reich) und an der Natio­na­len Ivan-Fran­ko-Uni­ver­si­tät Lwiw (Ukrai­ne) mit Aus­zeich­nung pro­mo­viert. Wäh­rend der Arbeit an ihrer Dis­ser­ta­ti­on über mathe­ma­ti­sche Model­lie­rung des Riss­wachs­tums in metal­li­schen Werk­stof­fen hat Dr. Yadzhak For­schungs­auf­ent­hal­te bei der Andritz HYDRO GmbH in Ravens­burg und an der Uni­ver­si­tät Kee­le (Groß­bri­tan­ni­en) absolviert.

Prof. Dr.-Ing. Uwe Glat­zel ist lang­jäh­ri­ges Mit­glied der „Hum­boldt-Fami­lie“ als Feo­dor-Lynen-Sti­pen­di­at an der Stan­ford Uni­ver­si­ty, Kali­for­ni­en (1991/92). Prof. Glat­zel erhielt sei­nen Dok­tor­ti­tel in Mate­ri­al­wis­sen­schaf­ten sum­ma cum lau­de an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ber­lin. 1996 wur­de er zum Pro­fes­sor an der Fried­rich-Schil­ler-Uni­ver­si­tät in Jena beru­fen. Im Jahr 2003 über­nahm er sei­ne jet­zi­ge Posi­ti­on an der Uni­ver­si­tät Bayreuth.