Bun­des­wehr nimmt Flug­ha­fen Hof-Plau­en ins Trai­nings­pro­gramm auf

Bald am Flughafen öfter zu sehen: der Airbus A400M der Bundeswehr. Foto: Bundeswehr
Bald am Flughafen öfter zu sehen: der Airbus A400M der Bundeswehr. Foto: Bundeswehr

Die Bun­des­wehr ist für den Flug­ha­fen Hof-Plau­en kein unbe­kann­ter Gast – regel­mä­ßig flie­gen Hub­schrau­ber der Luft­waf­fe mit den Typen CH 53 oder EC145 den Regio­na­l­air­port zum Trai­nie­ren, Pau­se machen und Auf­tan­ken an.

Nun gesel­len sich wei­te­re Luft­fahr­zeu­ge hin­zu: die Bun­des­wehr nimmt den Flug­ha­fen Hof- Plau­en für Trai­nings- und Erpro­bungs­flü­ge der Trans­port­flug­zeu­ge A400M und C130 Her­cules in ihr Flug­pro­gramm auf. „Dies ist eine erfreu­li­che Ent­wick­lung für unse­ren Flug­ha­fen! Es zeigt, dass die Rah­men­be­din­gun­gen für alle stim­men – egal ob groß oder klein, pri­vat, geschäft­lich oder auch mili­tä­risch.“, so Geschäfts­füh­rer Ralf Kauß­ler. Der Hin­ter­grund, war­um die Bun­des­wehr gera­de jetzt regio­na­le Flug­hä­fen wie den Hofer Schwer­punkt­lan­de­platz wie­der ins Flug­pro­gramm auf­nimmt, erklärt sich mit dem erhöh­ten Trai­nings­be­darf in der Trup­pe. „Der A400M hat mit dem Trup­pen­ab­zug in Afgha­ni­stan sei­ne Feu­er­tau­fe erlebt und gezeigt was er kann. Jetzt, da Air­bus die Flug­zeu­ge end­lich pro­blem­los her­stellt und die Lie­fe­run­gen zügig erfol­gen, hat die Luft­waf­fe wie­der ver­mehr­ten Trai­nings­be­darf.“, weiß Kauß­ler. Eben­falls sto­ßen nun zügig die nach­be­stell­ten Trans­port­flug­zeu­ge vom Typ C130 Her­cules vom Her­stel­ler Lock­heed aus Ame­ri­ka zur Flot­te dazu. Die Bun­des­wehr will daher nicht nur auf gro­ßen Mili­tär­flug­hä­fen wie Wuns­torf bei Han­no­ver ope­rie­ren, son­dern auch die Eigen­schaf­ten der Maschi­nen für kur­ze Lan­de­bah­nen nut­zen. Dabei sol­len in Hof die regu­lä­ren Anflug­ver­fah­ren, aber auch Ver­fah­ren wie der „Sara­je­vo-Approach“ (Sturz-Lan­de­an­flug), sowie das Be- und Ent­la­den bei ste­hen­den und lau­fen­den Trieb­wer­ken auf dem Vor­feld simu­liert und geübt werden.

Wirt­schaft­lich gese­hen sind die Mili­tär­trans­por­ter für den Flug­ha­fen sehr attrak­tiv. „Der A400M bei­spiels­wei­se hat ein maxi­ma­les Start­ge­wicht von 141 Ton­nen. Bei einer Lan­dung wer­den somit Gebüh­ren von rund 2.000 Euro fäl­lig. Natür­lich gel­ten auch für die Bun­des­wehr die Rabatt­be­din­gun­gen bei Schul- und Trai­nings­flü­gen.“, so Kauß­ler wei­ter. Wie oft die Bun­des­wehr tat­säch­lich Hof anfliegt, weiß Kauß­ler aller­dings nicht. „Wir kön­nen nur schät­zen, dass die Flü­ge ca. 2 – 3 Mal die Woche statt­fin­den wer­den, ver­gleich­bar mit den Hub­schrau­ber­flü­gen. Sofern Flug­plä­ne auf­ge­ge­ben wer­den, erfah­ren wir eine Lan­dung kurz­fri­stig mit einer Stun­de Vor­lauf. Anson­sten reicht ein Funk­spruch kurz vor Errei­chen der Kon­troll­zo­ne wäh­rend unse­rer Öff­nungs­zei­ten.“, erklärt der Geschäftsführer.

Mili­tä­ri­sche Flü­ge rei­hen sich zwar über­wie­gend in den zivi­len Luft­ver­kehr mit ein, aller­dings genie­ßen die­se mehr Frei­hei­ten als ande­re Luft­ver­kehrs­teil­neh­mer. So dür­fen bei­spiel­wei­se Flü­ge auch mal unter den Höhen­mini­mas geflo­gen wer­den. Dass nun Hof als einer der Stand­or­te für einen Aus­bil­dungs­be­trieb von der Bun­des­wehr auf­ge­nom­men wur­de, freut Kauß­ler beson­ders. „Wir sind um jeden Nut­zer unse­res Flug­ha­fens froh, ver­su­chen für jeden Kun­den das Beste raus­zu­ho­len und den Betrieb so ange­nehm wie mög­lich zu gestal­ten. Dass dies auch die Bun­des­wehr zu schät­zen weiß, freut uns als Pre­sti­ge umso mehr!“. Auch Land­rat Dr. Oil­ver Bär stellt die Bedeu­tung der Bun­des­wehr für die Regi­on her­aus. „Die Bun­des­wehr ist bei uns mit der Ober­fran­ken­ka­ser­ne in Hof fest ver­an­kert. Die Zusam­men­ar­beit ist her­vor­ra­gend. Ich freue mich, dass die­se Zusam­men­ar­beit nun auch im Flug­be­trieb mit der Luft­waf­fe zu bei­der­sei­ti­gem Nut­zen wei­ter ver­tieft wer­den kann.“, so der Land­rat. „Die Regi­on kann stolz dar­auf sein, dass der Flug­ha­fen auch für die Bun­des­wehr attrak­tiv ist!

Die Bevöl­ke­rung im Hofer Land braucht sich aber kei­ne Gedan­ken machen, wenn man einen oder meh­re­re die­ser gro­ßen Trans­port­ma­schi­nen sieht. Die Bun­des­wehr wird, wie alle ande­ren Luft­fahr­zeu­ge auch bewohn­te Gebie­te aus Lärm­schutz­grün­den ver­su­chen zu mei­den. Etwa­ige Lärm­be­ein­träch­ti­gun­gen las­sen sich aber nicht gänz­lich vermeiden.