Bam­berg punk­tet mit vor­bild­li­chen Inklusionsprojekten

Staatsministerin Melanie Huml, Landesbehindertenbeauftragter Holger Kiesel, Herbert Pfister (Förderverein goolkids), und Harald Rink (KUFA, künstlerischer Leiter)
Staatsministerin Melanie Huml, Landesbehindertenbeauftragter Holger Kiesel, Herbert Pfister (Förderverein goolkids), und Harald Rink (KUFA, künstlerischer Leiter)

„Ich bin sehr beein­druckt. Die KUFA Bam­berg gehört bei der inklu­si­ven Kul­tur­ar­beit zu Bay­erns Vor­rei­tern.“ Die­ses Fazit zog Hol­ger Kie­sel, Bay­erns Beauf­trag­ter für Men­schen mit Behin­de­rung, am Ende sei­nes Besuchs in Bam­berg. Ein­ge­la­den hat­te ihn die Bam­ber­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml, Schirm­her­rin der KUFA Kulturfabrik.

„Unse­re KUFA ist ein groß­ar­ti­ges Bei­spiel für geleb­te Inklu­si­on. Men­schen mit und ohne Behin­de­rung enga­gie­ren sich hier gemein­sam – sowohl in den ver­schie­de­nen Kul­tur­grup­pen als auch im Orga-Bereich, bei­spiels­wei­se als ehren­amt­li­che Ser­vice­kräf­te wäh­rend der Ver­an­stal­tun­gen. Die­ses Pro­jekt fort­zu­füh­ren, fin­de ich wich­tig und des­halb wer­be ich auf allen Ebe­nen um Unter­stüt­zung“, erklärt Huml.

v.li. VORNE: Staatsministerin Melanie Huml, Landesbehindertenbeauftragter Holger Kiesel und Harald Rink (KUFA, künstlerischer Leiter)v.li. HINTEN: Nicole Orf (Behindertenbeauftragte der Stadt Bamberg), Michael Hemm (KUFA, Leiter), Peter Müller (Behindertenbeauftragter des Landkreises Bamberg), Robert Bartsch (Förderverein goolkids, Projektleiter), Günther Hofmann (Lebenshilfe Bamberg, Geschäftsführer) Herbert Pfister (Förderverein goolkids, Schatzmeister)

v.li. VOR­NE: Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml, Lan­des­be­hin­der­ten­be­auf­trag­ter Hol­ger Kie­sel und Harald Rink (KUFA, künst­le­ri­scher Lei­ter)
v.li. HIN­TEN: Nico­le Orf (Behin­der­ten­be­auf­trag­te der Stadt Bam­berg), Micha­el Hemm (KUFA, Lei­ter), Peter Mül­ler (Behin­der­ten­be­auf­trag­ter des Land­krei­ses Bam­berg), Robert Bartsch (För­der­ver­ein gool­kids, Pro­jekt­lei­ter), Gün­ther Hof­mann (Lebens­hil­fe Bam­berg, Geschäfts­füh­rer) Her­bert Pfi­ster (För­der­ver­ein gool­kids, Schatzmeister)

Knack­punkt ist die Finan­zie­rung. Für die Anfangs­pha­se konn­ten ver­schie­de­ne För­der­töp­fe ange­zapft wer­den, haupt­säch­lich wird der lau­fen­de Betrieb bis­her über die Akti­on Mensch unter­stützt. „Um das Pro­jekt dau­er­haft zu sichern, brau­chen wir jedoch eine insti­tu­tio­nel­le För­de­rung. Es lau­fen Gesprä­che ins­be­son­de­re mit der Stadt Bam­berg, aber auch mit ande­ren mög­li­chen Part­nern“, berich­tet Harald Rink, der künst­le­ri­sche Lei­ter der KUFA.

Ein pas­sen­des Lan­des­för­der­pro­gramm gibt es bis­lang nicht. Bay­ern unter­stützt einer­seits die offe­ne Behin­der­ten­ar­beit über das Sozi­al­mi­ni­ste­ri­um und ande­rer­seits auch nicht­staat­li­che Thea­ter über das Kunst­mi­ni­ste­ri­um. Doch die inklu­si­ve Kul­tur­ar­beit der KUFA liegt an der Schnitt­stel­le. Hier mit baye­ri­schen För­der­gel­dern zu unter­stüt­zen, ist bis­her nur pro­jekt­be­zo­gen mög­lich. Das bedeu­tet: ein­ma­li­ge Zuschüs­se sind mög­lich, aber kei­ne Regelförderung.

Ein neu­es Lan­des­pro­gramm zur För­de­rung inklu­si­ver Kul­tur­ar­beit aus dem Boden zu stamp­fen, ist ein ambi­tio­nier­tes Ziel. Dar­in sind sich der Lan­des­be­hin­der­ten­be­auf­trag­te Hol­ger Kie­sel und die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Mela­nie Huml einig, doch: „Ste­ter Trop­fen höhlt den Stein. Es mag sei­ne Zeit dau­ern, aber ich blei­be dran. Mit Hol­ger Kie­sel haben wir einen wei­te­ren Unter­stüt­zer an unse­rer Sei­te. Dar­über freue ich mich und dan­ke ihm für sein Enga­ge­ment“, so Huml.

Ein vor­bild­li­ches Bei­spiel geleb­ter Inklu­si­on gibt es in Bam­berg nicht nur im Kul­tur­be­reich, son­dern auch im Sport. „Unser För­der­ver­ein gool­kids hat eine gan­ze Rei­he tol­ler Mit­mach-Ange­bo­te und ist Haupt­in­itia­tor der Bam­ber­ger Host Town Bewer­bung gewe­sen“, berich­tet Mela­nie Huml, die selbst auch als Inklu­si­ons­bot­schaf­te­rin aktiv ist.

„Wir wol­len ganz Bam­berg für Inklu­si­on begei­stern und zwar über den Sport, ins­be­son­de­re in den Ver­ei­nen. Ob beim Fuß­ball oder Tisch­ten­nis, im Fit­ness­stu­dio oder beim Pro­jekt ‘Roll­stuhl­sport macht Schu­le‘: Über unse­re Ange­bo­te kann jede und jeder erle­ben, wie viel Spaß ein leben­di­ges Mit­ein­an­der von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung macht“, ergänzt gool­kids-Grün­der Robert Bartsch.

Nicht nur er erhofft sich von den Aktio­nen rund um die Spe­cial Olym­pics World Games einen beson­de­ren Schub für die Inklu­si­ons­be­we­gung. Auch Hol­ger Kie­sel hat sich als Lan­des­be­hin­der­ten­be­auf­trag­ter für die baye­ri­schen Host Town Bewer­bun­gen stark gemacht und freut sich über das viel­fäl­ti­ge Akti­ons­pro­gramm, das vom 12. bis 15. Juni für die 30 Gast­de­le­ga­tio­nen in den baye­ri­schen Part­ner­kom­mu­nen, dar­un­ter Bam­berg, stattfindet.

„Men­schen mit Behin­de­rung gehö­ren in die Mit­te unse­rer Gesell­schaft. Es ist wich­tig, dass wir noch mehr Chan­cen zur Begeg­nung schaf­fen. Das Host Town Pro­gramm der Spe­cial Olym­pics ist eine ein­zig­ar­ti­ge Gele­gen­heit und ich dan­ke allen Enga­gier­ten sehr herz­lich“, betont Mela­nie Huml. Als sicht­ba­res Zei­chen der Wert­schät­zung lädt Bay­erns Staats­mi­ni­ste­rin für Euro­pa­an­ge­le­gen­hei­ten und Inter­na­tio­na­les die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aller baye­ri­schen Host Towns zu einem Staats­emp­fang am 21. April ein.

„Mein beson­de­rer Dank gilt außer­dem den bei­den kom­mu­na­len Beauf­trag­ten für Men­schen mit Behin­de­rung in der Regi­on Bam­berg ein, Nico­le Orf und Peter Mül­ler. Ihr ste­ter Ein­satz für Teil­ha­be und Bar­rie­re­frei­heit in Stadt und Land­kreis Bam­berg hat schon viel bewirkt. Las­sen Sie uns alle gemein­sam wei­ter dar­auf hin­wir­ken, dass bei uns Inklu­si­on gelebt wird“, so Huml abschließend.