Lei­tung der Poli­zei Bam­berg-Stadt besucht die Bam­ber­ger SPD-Fraktion

Enger Aus­tausch zwi­schen SPD-Frak­ti­on und Polizei

Der Lei­ter der Poli­zei der Poli­zei­in­spek­ti­on Bam­berg-Stadt, Herr May­er, und sein Stell­ver­tre­ter, Herr Neu­mert, waren ver­gan­ge­ne Woche bei der Bam­ber­ger SPD-Stadt­rats­frak­ti­on zu Gast. Die­se hat­te die bei­den Poli­zei­be­am­ten ein­ge­la­den, um sich ein objek­ti­ves Bild von der Sicher­heits­la­ge in Bam­berg zu machen. Ange­sichts immer wie­der geäu­ßer­ter, fal­scher Ansich­ten bzw. Mel­dun­gen von bestimm­ter Sei­te, ist es, so der SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Heinz Kunt­ke, not­wen­dig sich umfas­send und bei der für Sicher­heit zustän­di­gen Stel­le, näm­lich der Poli­zei, zu infor­mie­ren, um dann auch poli­ti­sche Schlüs­se zie­hen zu können.

Herr May­er von der Bam­ber­ger Poli­zei führ­te in dem Zusam­men­hang aus, dass grund­sätz­lich in Bam­berg eine Stei­ge­rung der Straf­ta­ten um 20% im Jahr 2022 nach der letz­ten Kri­mi­nal­sta­ti­stik zu ver­zeich­nen ist. Auf 100.000 Einwohner:innen kom­men hoch­ge­rech­net 9700 Straf­ta­ten, was in Bay­ern einen Spit­zen­wert dar­stellt. Dabei muss man auch objek­tiv kon­sta­tie­ren, dass die Bewohner:innen der AEO und ande­rer Gemein­schafts­un­ter­künf­ten in Bam­berg in einem über­pro­por­tio­na­len Maße in Straf­ta­ten ver­wickelt sind. So beträgt der Anteil der in Gemeinschaftsunterkünften

und der AEO woh­nen­den Asyl­su­chen­den 4% an der Gesamt­be­völ­ke­rung, ihr Anteil an Straf­ta­ten beträgt jedoch 33%. Dies ist ins­be­son­de­re auf Dieb­stäh­le zurück­zu­füh­ren, die zu 40% die­ser Per­so­nen­grup­pe zuzu­ord­nen sind. Inso­weit muss man die­se Zah­len, so Herrn May­er, jedoch klar rela­ti­vie­ren, da es sich maß­geb­lich um nie­der­schwel­li­ge Kri­mi­na­li­tät handelt“.

Dem­ge­gen­über, und dies ist her­vor­zu­he­ben, liegt die Kri­mi­na­li­täts­ra­te bei Bewohner:innen der AEO und ande­ren Gemein­schafts­un­ter­künf­ten bei Gewalt­kri­mi­na­li­tät und der schwe­ren Kri­mi­na­li­tät im All­ge­mei­nen in dem Bereich, der durch­schnitt­lich auch von deut­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen erreicht wird. Auch bei der Sexu­al­kri­mi­na­li­tät erge­ben sich kei­ne Beson­der­hei­ten. Die­se letzt­ge­nann­ten Taten wer­den von Bewohner:innen der AEO und ande­ren Gemein­schafts­un­ter­künf­ten nicht in einem erhöh­ten Maße began­nen, was lei­der ins­be­son­de­re in den sozia­len Medi­en oft­mals nach­weis­lich falsch dar­ge­stellt wird.

Ins­ge­samt ist fest­zu­stel­len, dass die Sicher­heits­la­ge in Bam­berg zufrie­den­stel­lend ist. Es gibt objek­ti­ve Pro­ble­me, die ange­gan­gen wer­den müs­sen. Es wird gera­de bei nied­rig­schwel­li­ger Kri­mi­na­li­tät ver­mehrt auf beschleu­nig­te Gerichts­ver­fah­ren gesetzt, um mög­lichst abschreckend zu wirken“.

Heinz Kunt­ke bedank­te sich für die gute Dar­stel­lung der Kri­mi­na­li­täts­si­tua­ti­on und erklär­te, dass auch poli­ti­sche Leh­ren aus der Situa­ti­on gezo­gen wer­den müs­sen. So erklär­te die stell­ver­tre­ten­de SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de und Spre­che­rin des Ombuds­teams, Inge­borg Eich­horn, wei­ter: „Man muss auch sehen, dass die unver­hält­nis­mä­ßig hohe Bele­gung der AEO mit fast 2.500 Bewohner:innen für die ver­mehr­te Bege­hung von Straf­ta­ten för­der­lich ist.“ Daher ist es nach Auf­fas­sung der SPD-Frak­ti­on Bam­berg drin­gend not­wen­dig, die Anzahl der Einwohner:innen, die auf sehr gedräng­tem Raum woh­nen, auf maxi­mal 1.500 zurück­zu­füh­ren. Zugleich muss die Schlie­ßung der AEO wie geplant 2025 umge­setzt wer­den. Die Anker­zen­tren haben sich über­holt. Sie kön­nen kei­ne Inte­gra­ti­ons­bei­trag erbrin­gen. Zugleich lässt sich die erhöh­te Klein­kri­mi­na­li­tät maß­geb­lich durch die mas­si­ve Über­be­le­gung der Ein­rich­tun­gen erklären.

Die SPD-Land­tags­kan­di­da­tin und Co-Vor­sit­zen­de der Bam­ber­ger SPD, Eva Jutz­ler, sieht in dem Zusam­men­hang kei­ne Per­spek­ti­ve in einer Mas­sen­un­ter­brin­gung wie der AEO. Sie for­dert statt­des­sen dezen­tra­le Unter­brin­gun­gen, bei denen auch Inte­gra­ti­ons­lei­stun­gen mög­lich sind. Auch eine geord­ne­te Betreu­ung muss mög­lich gemacht wer­den. Eva Jutz­ler dank­te der Poli­zei für ihre Arbeit und hob her­vor, dass nur durch objek­ti­ve Infor­mie­rung der Öffent­lich­keit, die nichts ver­schweigt oder dra­ma­ti­siert, eine sach­li­che Dis­kus­si­on und dar­aus fol­gen­de Lösun­gen mög­lich gemacht wer­de. Dem­ago­gen an den Rän­dern kann nur durch sach­li­che Infor­ma­tio­nen für die Bevöl­ke­run­gen ent­geg­net werden.